Filmtipp: „Regilaul – Lieder aus der Luft“ über estnische Gesangskultur

Nach ihren erfolgreichen Filmen „Die Salzmänner von Tibet“ und „Ässhäk – Geschichten aus der Sahara“ ergründet Ulrike Koch die geheimnisvolle Kraft der estnischen Gesangskultur: „Regilaul – Lieder aus der Luft“ heißt ihr neustes Werk, das zur Zeit in einigen Kinos in der Schweiz läuft. Die musikalische Reise zwischen Schamanismus und Moderne zeigt ein Land, das sich mit einer „Singenden Revolution“ 1991 von der sowjetischen Fremdherrschaft befreit hatte, für dessen Einheit das traditionelle Liedgut eine große Rolle spielte und spielt. „In Regilaul begegnet uns ein Lied von eigentümlicher Stärke. Die Wiederholungen der Achtsilbenverse und die Veränderungen, die aus den Wiederholungen hervorgehen, entwickeln einen Sog und führen zu einem inneren Wiedererkennen. Die Lieder sind freudig und scheinen erfüllt von Licht und der Weite des hohen Nordens. Sie sind aber auch tief, geheimnisvoll und vielschichtig wie die jahrtausende-alten Moorlandschaften. (…) In Estland ist das Volkslied kein harmloses, unzeitgemässes Relikt aus einer überkommenen Zeit. Vielmehr trägt es großen Reichtum und eine Art Sprengkraft in sich, mit der eigentümlichen Fähigkeit, Traumata zu verwandeln und Mut zu machen zu persönlicher und kollektiver Identität“, sagt die Filmemacherin über ihre Entdeckung.
Spielzeiten: http://www.movies.ch/de/kinoprogramm/f/regilaul/
Hier geht es zum Trailer: http://www.regilaul-film.com/de/home.html#trailer

19.02.2012