Deutsches Musik­informations­zentrum veröffentlicht Bestands­aufnahme zur Situation von Musikclubs

Die wirtschaftlichen Nachwirkungen der Coronapandemie setzen Musikclubs heute noch ebenso zu wie steigende Mieten, Personalmangel, Investitionsdruck durch Brand- und Lärmschutzauflagen und Zurückhaltung beim Kartenkauf. Wie gehen die Spielstätten mit den Herausforderungen um? Und was motiviert die Betreiber*innen, sich dennoch für die Musik starkzumachen? Dazu legt das Deutsche Musikinformationszentrum (miz), eine Einrichtung des Deutschen Musikrats, in seinem neuen Online-Fokus „Kulturort Musikclub“ eine umfassende Bestandsaufnahme vor, die mit Unterstützung der Initiative Musik und der LiveMusikKommission (LiveKomm) entstanden ist. Der Fokus beleuchtet in einem Grundlagenbeitrag die kulturelle, wirtschaftliche und soziale Bedeutung von rund 1.200 Musikclubs und weiteren Spielstätten, die in Deutschland regelmäßig im Rahmen kuratierter Programme Livemusik auf die Bühne bringen. Aktuelle Herausforderungen aus der Praxis kommen in einem Interview mit zwei Clubbetreiber*innen zur Sprache. „Mit unserem Angebot möchten wir die Wahrnehmung der Livemusikspielstätten für populäre Musik als gesellschaftlich relevante Kulturorte stärken,“ betont miz-Leiter Stephan Schulmeistrat, „gleichzeitig bauen wir eine Datenbank zur Spielstättenlandschaft auf, um ihre Infrastruktur in Deutschland langfristig zu dokumentieren.“ Ab sofort findet man im miz bundesweit Musikclubs, Musikbars und -cafés sowie weitere Livemusikspielstätten. Die Infrastruktur kann geographisch visualisiert und durch unterschiedliche Filter wie Genre, Platzkapazität oder städtischer/ländlicher Raum betrachtet werden. Rund 500 Spielstätten sind bereits online, die Aufnahme weiterer ist in Arbeit.

28.10.2024