Deutsche Jazzunion fordert Aufrechterhaltung der Lehre an Musikschulen und Musikhochschulen in Coronakrise
Die Deutsche Jazzunion warnt vor einer Verschärfung der wirtschaftlichen Situation für Honorarkräfte an deutschen Musikschulen und Musikhochschulen. Sie fordert Politik und Institutsleitungen auf, Planungssicherheit für Lehrende, Studierende und Schüler*innen trotz der coronabedingten Verschiebung des Semesterstarts zu schaffen. Um den Unterricht an Musikschulen und -hochschulen in der Coronakrise aufrechtzuerhalten, müssen Politik und Ausbildungsinstitutionen die Rahmenbedingungen für zeitgemäße Lehrangebote mittels E-Learning schaffen.
Honorarkräfte leisten einen wesentlichen Teil der Musiklehre an deutschen Ausbildungsinstituten. Aufgeschobene Honorarverträge und Nichtvergabe von Lehraufträgen für das Sommersemester gefährden die wirtschaftliche Existenz vieler Lehrender angesichts kurzfristiger Verträge und stundenbasierter Abrechnung zusätzlich. Die Einnahmen aus Unterrichtstätigkeit stellen für einen Großteil der Honorarkräfte einen existentiellen Teil des Einkommens dar, so etwa für 80% der Lehrbeauftragten im Jazzbereich.
Die prekäre Situation der Lehrbeauftragten im Fachbereich Jazz an Musikhochschulen wird von den Ergebnissen einer Umfrage bestätigt, die die Deutsche Jazzunion in Abstimmung mit der Bundeskonferenz der Lehrbeauftragten an Musikhochschulen (bklm) durchgeführt hat. Die Ergebnisse zeigen dringenden Verbesserungsbedarf schon im Normalbetrieb – etwa hinsichtlich der Honorierung und der sozialen Absicherung. So müssen Honorarkräfte in aller Regel selbst für die Sozialversicherung aufkommen, haben keine Fortzahlung im Krankheitsfall und meist nur Planungssicherheit für ein Semester.
Eine vorläufige Auswertung der Umfrage zur Situation der Lehrbeauftragten an deutschen Musikhochschulen im Fachbereich Jazz findet sich hier.