Call for Papers: Männlichkeiten und ihre Klischees in Musik und Theater
In der Geschichte der Geschlechterforschung sind seit den 1970er Jahren „Men’s Studies“ entstanden, in denen die gesellschaftliche Rolle von Männern, konventionelle männliche Selbst- und Rollenbilder sowie Klischees von Männlichkeit(en) erforscht wurden. Im deutschsprachigen Bereich werden diese Themen erst seit den 1990er Jahren wissenschaftlich bearbeitet. In der Musikologie und in der Theaterwissenschaft ist die Erforschung von Männlichkeiten erst um die Jahrtausendwende aufgenommen worden. Seitdem entstanden einzelne Studien und überblicksbezogene Sammelbände über die hegemoniale Rolle von männlichen Kunstproduzenten oder über diverse Klischeebildungen von Männlichkeit (und Weiblichkeit) in der Oper und Klassik, in unterschiedlichen Musikkulturen, in der Popmusik oder im Jazz sowie im Theater- und Performancebereich, die das Interesse für weitere Fragestellungen geweckt haben.
Mit der am 27. und 28. Oktober 2017 geplanten Nachwuchstagung „Männlichkeiten und ihre Klischees in Musik und Theater“, die vom Zentrum für Genderforschung (ZfG) der Kunstuniversität Graz konzipiert und organisiert wird, soll die pragmatische, handlungsorientierte, performative und diskursive Entwicklung von Klischees und stereotypen Vorstellungen von Männlichkeiten in Musik und Theater thematisiert werden. Die Tagungs-MacherInnen laden vor allem fortgeschrittene Studierende, DoktorandInnen sowie PostDocs der Musikologie, der Theaterwissenschaft sowie der Performance Studies ein, ihre aktuellen Perspektiven zum Tagungsthema zu präsentieren und zu diskutieren. Die Leitfragen der Konferenz sind u.a.: Welche historischen Klischees oder Stereotypen haben sich mit männlichen Kunstproduzenten in Musik und Theater verknüpft, die heute noch ihre Wirksamkeit zeigen? / Wie können Klischees und Stereotypen von Männlichkeiten in unterschiedlichen Musikgenres und Musikkulturen, im Theater und in der Performancekunst analysiert werden, um sie einer nachhaltig wirkenden Reflexion und Kritik zuzuführen? / Welche Männlichkeitsbilder in der Produktion und Praxis von Musik und Theater entziehen sich der konventionellen Zuschreibung von Männlichkeiten (z.B. female masculinities oder queer masculinities)? / Inwiefern implizieren Männlichkeitsinszenierungen in der Oper, im Theater oder in der Performancekunst neue, zukunftsgerichtete Entwürfe von Männlichkeit(en)/Weiblichkeit(en)? / Welche Interferenzen weisen Konzepte von Männlichkeiten mit anderen Identitätskategorien, wie beispielsweise Alter oder „race“, auf?
Anonymisierte Vorschläge für 20-minütige Präsentationen können bis 23. Juli 2017 per E-Mail an ta.ca1735881073.guk@1735881073nappu1735881073s.c1735881073 gerichtet werden und müssen folgende Informationen enthalten: Titel des Beitrags, Abstract (max. 300 Wörter) und vier Schlüsselbegriffe, die das Thema des Vortrages benennen.
Eine Rückmeldung über die Beitragsannahme erfolgt bis spätestens 07. August 2017. Die Tagungssprache ist Deutsch, einzelne Beiträge können aber auch in englischer Sprache vorgetragen werden. Sofern keine andere finanzielle Unterstützung erhalten wird, können Zuschüsse für Reise- und Unterbringungskosten in Anspruch genommen werden. Dafür richten Sie bitte eine genaue Aufstellung der zu erwartenden Kosten sowie ein kurzes Ansuchen an die oben genannte E-Mail-Adresse. Die Veranstalter sind bemüht, bei Bedarf eine Kinderbetreuung zu organisieren und bitten um eine zeitgerechte Anmeldung (spätestens bis Anfang September).