3. Bestenliste des Preises der deutschen Schallplattenkritik

Der Preis der deutschen Schallplattenkritik hat seine dritte Bestenliste des Jahres 2022 veröffentlicht. Die (leider sehr männlich dominierte) Riege der 153 Kritiker-Juror*innen des PdSK, aufgeteilt in 32 Fachjurys, hat alle Neuveröffentlichungen des Tonträgermarktes aus dem letzten Quartal gesichtet und 263 Titel auf die Longlist gesetzt. Aus diesem Pool der Nominierten schafften es jetzt 27 Siegertitel auf die Bestenliste. Darunter sind Oumou Sangarés Album „Timbuktu“ (Weltmusik) und das Album „In The Footsteps Of Rumi“ der Belgo-Tunesierin Ghalia Benali: „[ihre Stimme] trifft die Hörenden wie ein dunkler Pfeil der Sehnsucht. Mit Langhalslaute, Kastenzither, Stachelgeigen, Oud und Perkussion webt das kanadische Ensemble Constantinople um Brückenbauer Kiya Tabassian mit feinem Faden den metaphysischen Liebesschauer in Töne“, schreibt die Jury Traditionelle Ethnische Musik begeistert. Im Genre Hard and Heavy gewann die niederländische Band GGGOLDD um die Sängerin Milena Eva, die mit ihrem Konzeptalbum „This Shame Should Not Be Mine“ (Foto) ein Trauma (eine Vergewaltigung) verarbeitet und in einen feministischen Triumph verwandelt. Den Bereich Club and Dance entschied Perel mit ihrer zweiten CD „Jesus Was An Alien“ für sich: „Provokant und außergewöhnlich ist auch Perels Sound: Über sphärische Alt-Disco, House und Wave-Pop der Eighties intoniert sie philosophische Lyrics mit dem für sie typischen dunklen Timbre, das ihr schon öfters den Vergleich mit Hildegard Knef eingebracht hat“. Auch das Debüt von Toechter aus Kopenhagen kam zu einem Titel. Die Musikerinnen Marie-Claire Schlameus, Lisa Marie Vogel und Katrine Grarup Elbo sind klassisch an Violine, Viola, Violoncello und Stimme ausgebildet, und konnten mit ihrer CD „Zephyr“ die Electronic-/Experimental-Jury überzeugen.
15.08.2022