Ausstellung über englische Salon- und Konzertkultur am Forschungszentrum Musik & Gender
Einblicke in die englische Salon- und Konzertkultur gewährt vom 10. bis 26. November 2015 das Forschungszentrum Musik und Gender im Foyer der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Die Ausstellung „I’ve brought some Songs“ (Eröffnung: 18 Uhr) widmet sich mit seltenen Notendrucken und weiteren Archivbeständen einem bisher wenig beachteten Ausschnitt der europäischen Musikkultur und zeigt musikalische Kostbarkeiten aus der Sammlung englischer Komponistinnen des Forschungszentrums Musik und Gender.
Musizierende Frauen, klirrende Gläser, fauchende Katzen, pfeifende Wasserkessel und genervte Ehemänner – sah es so in den aristokratischen und bürgerlichen Salons in England um 1800 aus? Oder vielmehr: klang es so? Die Musik der Opern- und Konzerthäuser in den Musikmetropolen der Zeit um 1800 ist gut erforscht, ganz im Gegensatz zu den Fragen nach der häuslichen Musikkultur. Wer spielte? Was wurde gespielt? Wer hörte zu? Ein von Prof. Dr. Melanie Unseld an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg initiiertes Forschungsprojekt geht anhand von Karikaturen des englischen Karikaturisten James Gillray (1756-1815) dieser Frage nach. Denn in diesen Zeichnungen spielt die Musik eine ebenso interessante wie herausragende Rolle: Vor der spitzen Feder Gillrays waren weder die Primadonnen der Zeit, noch die Glee-Club-Besucher sicher. „Delights of Harmony“? – wohl nicht immer. Um die Karikaturen zum Klingen zu bringen, werden Kompositionen der abgebildeten Musikkultur in einem Gesprächskonzert am 26. November 2015 um 19:30 Uhr aufgeführt: Sonaten und Rondos von Johann Baptist Cramer, Veronica Cianchettini und Elizabeth Billington, Balladen von Harriet Abrams u. a. aus dem Bestand des Forschungszentrum Musik und Gender. Es musizieren: Anastasia Wendler (Sopran) und Elisabeth Reda (Klavier) zu einem Vortrag von Maren Bagge und Clemens Kreutzfeldt. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei.