#artistathome: Malonda mit „Feuerfrau 2.0“
Was tun, wenn frau sich als inklusive Feministin positioniert und dennoch in der eigenen Kunst gewaltvolle Sprache entdeckt? Malonda macht es vor und verändert einfach die Kunst.
Darum veröffentlicht sie jetzt eine neue Version ihres Songs „Feuerfrau“. Ihr Statement dazu: „Obwohl selbst Teil einer durch Rassifizierung marginalisierten Gruppe, bin auch ich rassistisch sozialisiert und habe in der Vergangenheit gewaltvolle Sprache benutzt. In der ersten Version von „Feuerfrau“ von 2015 habe ich eine koloniale und problematische Fremdbezeichnung für Amerikanische Ureinwohner:innen sowie ein stereotypes Bild verwendet. Mir war mit der Zeile schon länger nicht wohl, aber ich habe eine Weile gebraucht, um eine Position zu finden bzw. eine Entscheidung zu treffen. Letztlich habe ich mich dazu entschlossen, den Song umzutexten und neu zu veröffentlichen. Dabei geht es mir nicht nur darum, Hörer*innen nicht zu verletzen. Ich will auch zeigen, wie wichtig ständige Reflexion und das Entlernen von problematischer und gewaltvoller Sprache sind. Daher habe ich eine neue Fassung des Songs aufgenommen und diese mit dem ursprünglichen Video kombiniert.“
Feuerfrau ist und bleibt eine Hymne auf das Laute und Andersartige, auf das Über-alle-Stränge-schlagen. Brachial und dringlich wird der Rahmen von herkömmlichem Elektropop gesprengt und das Entfesselte gefeiert. Weil die Tonspur eine musikalisch unveränderte Neufassung des 2018 veröffentlichten Songs benutzt, sind an einer Stelle im Musikvideo Bild und Ton nicht synchron.
Mit dieser klaren Haltung zu Kunst und Selbstreflexion macht sie vor, dass Antidiskriminierung keine Zensur ist, sondern ein Mittel der eigenen Stimme; und das Kunst nicht auf den Sockel gehört, sondern mitten in unseren sich immer weiter wandelnden gesellschaftlichen Dialog.