Tag der Stimme 16.04.2015 erinnert an Stimme als Machtinstrument und erlernte „Veilchenstimmen“
In ihrem Artikel „Kein Verlass auf die Veilchenstimme“ informiert Tanja Paar über den Tag der Stimme, den „World Voice Day“, der jedes Jahr am 16. April begangen wird. Der Tag der Stimme soll an die Bedeutung der Stimme als Machtinstrument erinnern wie daran, dass auch die Stimmlagen sozial angelernt sind. Frauen mit „erlernter“ Piepsstimme, die leise oder unter Anspannung hysterisch hoch sprechen, zu enge Kleidung – das alles sind Faktoren, die dazu führen können, dass Frauen sich letztlich grade in Männerdomänen nicht durchsetzen können. In ihrem Artikel zitiert sie die Psychologin Barbara Widhalm, die als Stimm- und Sprechcoach arbeitet und sich auf der unabhängigen ExpertInnenplattform „stimme.at“, deren Gründungsmitglied sie ist, für ein größeres Bewusstsein über die Bedeutung der Stimme einsetzt. Sie hat in ihrer Dissertation über das Phänomen der „Veilchenstimme“ geschrieben. Es geht auf die deutsche Sprachforscherin Edith Slembek zurück, die es einem bekannten Stammbuchspruch entlehnt hat: „Sei wie das Veilchen im Moose, bescheiden, sittsam und rein, nicht wie die stolze Rose, die stets bewundert will sein.“ Eine bestimmte Stimmlage sei also sozial erwünscht und eingelernt. Widhalm spricht in diesem Zusammenhang vom „biopsychosozialen Phänomen Stimme“. Ihre gute Nachricht ist jedoch: die Stimme ist veränderbar. Durch Veränderung der Haltung, Atmung, des Artikulations- und Resonanzraumes. „In den letzten Jahrzehnten wurden im mitteleuropäischen Kulturkreis Frauenstimmen im Durchschnitt tiefer. Stimmlagen sind auch abhängig vom Status der Frau in den jeweiligen Ländern. Heute sind viel mehr Frauen berufstätig als zum Beispiel in unserer Großelterngeneration – und das auch in Führungspositionen. Das führt zu einem anderen Selbstverständnis und auch zu einer anderen Stimmlage.“ Zum vollständigen Artikel geht es hier: http://diestandard.at/2000014284305/Kein-Verlass-auf-die-Veilchenstimme?ref=rec