Im Februar 2024 war das Gründungstreffen der Musiker*innen-Initiative eineweltmusik. Knapp 60 Musiker*innen aus ganz Mittelhessen haben sich in der Initiative zur Förderung von Weltmusik, Demokratie und Gemeinschaft Mittelhessen zusammengetan, um ein Zeichen zu setzen für kulturelle Vielfalt und Austausch und der Weltmusik-Szene mehr Gehör und Sichtbarkeit zu verschaffen. „Wir sind seit vielen Jahren in Konzerten, bei unterschiedlichsten Events und zahlreichen Unterrichtsprojekten tätig und leisten so einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer demokratischen Werte. Wir wollen Veranstalter und Kulturschaffende ermutigen Festivals und Konzertreihen in Kooperation mit uns zu planen. Wir verfügen über viel Erfahrung um Events, Konzerte und Projekte an den Start zu bringen“, schreibt die Initiative auf ihrer Website. Im September ist in Gießen bereits das 2. Festival geplant, nähere Infos gibt es demnächst.
Ergebnisse des Projekts „Ticket To Ride“ über nachhaltige Mobilität im Kulturbereich
Durch die Verbrennung von Kohle, Erdgas, Erdöl ist der Verkehrssektor einer der größten Verursacher von Treibhausgasen und der damit zusammenhängenden Erderwärmung und Klimakrise. Dies ist auch für Großveranstaltungen relevant: Die An- und Abreise des Publikums ist mit 40 % bis 90 % der gesamten Emissionen der größte Hebel für eine CO2-Reduktion! Das Projekt „Ticket To Ride“ von The Changency und Crowd Impact nimmt sich dieses Problems an und zeigt auf, was schon jetzt für eine umweltfreundliche Mobilität unternommen werden kann. Die Macher*innen wollen ein Bewusstsein für eine nachhaltige Publikumsanreise schaffen und Künstler*innen wie (einflussreiche!) Veranstalter*innen ermutigen, diese aktiv bei der Umsetzung ihrer eigenen Konzerte oder Veranstaltungen einzufordern. Ihr Vorgehen: Bei 10 Konzerten der Sommertournee 2023 von AnnenMayKantereit mit insgesamt 215.000 Besucher*innen wurde eine Kommunikations- und Aktionskampagne umgesetzt, um das Publikum für eine Anreise zu motivieren, die wenig Treibhausgase verursacht und somit nachhaltiger ist. Auf allen Konzerten wurde mit der Umfrage-App Crowd Impact und einer zusätzlichen Befragung die Publikums-Anreise erfasst. Bei einem runden Tisch im März 2024 wurden die Erkenntnisse aus dem Projekt mit Entscheidungsträger*innen der Musik- und Veranstaltungsbranche, Verkehr, Politik und Wissenschaft diskutiert. Eine kürzlich veröffentlichte Projektzusammenfassung zeigt die Ergebnisse und das erlangte Projekt-Wissen, aus dem nun Handlungsempfehlungen hervorgegangen sind: da ist zum einen die Forderung an die Politik, die nachhaltige Verkehrswende ernsthaft als Ziel zu verfolgen und angemessene Investitionen in den Ausbau von Infrastruktur zu tätigen. Aber auch die Veranstaltungsbranche kann die umweltfreundliche Anreise mit Angeboten fördern wie z.B. ÖPNV-Kombitickets, Aufrufen zu Fahrgemeinschaften, dem Angebot von sicheren Fahrradstellplätzen und einer guten, motivierenden Kommunikation. Und nicht zuletzt sorge eine geringe Anreisedistanz des Publikums für geringe Anreiseemissionen: „Die Bands müssen zum Publikum reisen, nicht umgekehrt!“, schreiben die Macher*innen. Die Zusammenfassung ist kostenlos unter www.tickettoride.net abrufbar.
Projekt „Greener Fête de la Musique“ geht ins fünfte Jahr
Im Rahmen eines Green Deals hat sich die Fête de la Musique Berlin 2021 dazu verpflichtet, Nachhaltigkeit und Klimaschutz bei der Durchführung der Veranstaltung zu intensivieren, aber auch auf nationaler Ebene in über 80 deutschen Städten, die die Fête de la Musique feiern, eine Pilotfunktion zu übernehmen. Seit 2019 wird das Festival von Dr. Birte Jung in Sachen Nachhaltigkeit beraten. Sie ist für das Projekt Greener Fête de la Musique zuständig, das den ökologischen Fußabdruck des Festivals reduzieren und langfristig ökologisch und sozial verträglich gestalten will. Damit möchte das Festival zeigen, dass nachhaltige, klimasensible und umweltverträgliche Veranstaltungen dieser Größenordnung – das Festival findet an 150 Auftrittsorten statt – möglich sind. Ihr Vorhaben setzen die Macher*innen auf mehreren Ebenen um: Zum einen wurde ein Leitfaden mit Handlungsempfehlungen für nachhaltige Musikveranstaltungen entwickelt und es werden Schulungen und Workshops angeboten sowie konkrete Maßnahmen wie die Vermeidung von Abfällen, Nutzung erneuerbarer Energien, Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und das Messen von Verbräuchen umgesetzt. Zum anderen wurde ein Gütesiegel entwickelt, das besonders nachhaltige Bühnen würdigt, und eine Charta veröffentlicht, zu der sich Veranstalter*innen bekennen können und verpflichten können. Sog. Greener-Fête-Piloten dienen als wichtige Vorbilder für andere Musikorte. „Die Reaktionen aus der Szene sind positiv, aber natürlich lassen sich viele Ziele nicht sofort umsetzen, auch weil solche Dinge Zeit und Geld benötigen, und oft mangelt es an beidem“, sagt Birte Jung in einem Interview mit tip Berlin. „Dafür müssen wir neben einer fundierten wissenschaftlichen Grundlage auch konkrete Strukturen schaffen. Hier sind alle gefragt, nicht nur die Veranstaltenden selbst, sondern auch die Politik, Verwaltung, Energieunternehmen etc.“
Am 4.6. stellen die Projektmacher*innen beim Green Culture Festival die Ergebnisse ihrer Arbeit vor; außerdem ist Birte Jung zu Gast bei der nächsten großen Runde des Arbeitskreises Nachhaltigkeit, zu der die Berlin Music Commission am 12.06. um 17 Uhr einlädt.
Musikstadtfonds zur Förderung der Freien Musikszene Hamburgs
Um die vielfältigen Angebote der Freien Musikszene weiter auszubauen und ihr die Möglichkeit zu geben, sich weiterzuentwickeln, stellen Senat und Bürgerschaft jährlich Mittel in Höhe von 600.000 Euro pro Jahr bereit. Mithilfe des Musikstadtfonds soll frei arbeitenden Klangkörpern, Musikschaffenden, Gruppen und Ensembles die Möglichkeit geboten werden, ihre Werke zu erarbeiten und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Insbesondere sollen künstlerisch hochwertige und programmatisch innovative Konzepte und Veranstaltungen gefördert werden, die Hamburgs Musikleben neue Impulse geben oder die Präsenz einzelner Musiksparten stärken und neue Kooperationen anregen. Darüber hinaus sind besonders solche Projekte förderwürdig, die die Internationalisierung des Hamburger Musiklebens vertiefen oder das speziell auf Kinder und Jugendliche zugeschnittene musikalische Angebot stärken. Der Musikstadtfonds fördert jährlich Projekte, die im Folgejahr durchgeführt werden, wie zum Beispiel Konzerte, Konzertreihen und kleine Festivals. In der Jury sind die Bereiche Klassik, Neue/Aktuelle Musik, Pop, und Jazz vertreten. Bewerbungsschluss: 15.06.2024
Infrastrukturförderung: Das sind die neuen Geförderten
In ganz Deutschland gibt es tolle Projekte, die sich für bessere Rahmenbedingungen für die Musiklandschaft einsetzten – und das will die Initiative Musik mit ihrer Infrastrukturförderung unterstützen. Vor Kurzem gingen die Zusagen an eine Reihe von Projekten raus. Darunter das Ländernetzwerk musicHBwomen* Bremen, das Studien, Evaluationen und Marktuntersuchungen, Diversity & Chancengleichheit, Auf- und Ausbau von Strukturen und Netzwerken durchführen will. Die A: A: A Konferenz – Accessibility All Areas ist eine Fachkonferenz zu Inklusion in der Popmusik, die federführend von Kulturschaffenden mit Behinderung konzipiert, organisiert und durchgeführt wird. Außerdem Future Jazz RLP, ein Projekt zur Stärkung der Jazzszene und -strukturen in Rheinland-Pfalz sowie die Verleihung der Drum & Bass Awards Germany zur Förderung und Vernetzung der Drum & Bass Szene hierzulande. Auch ein Hip Hop Symposium der Popakadamie und Klimaschutz im Nachtleben 3.0 des BUND Berlin werden gefördert. Die nächste Möglichkeit zur Antragsstellung gibt es im September. Die Liste aller Geförderten findet ihr hier.
APPLAUS: Start der Bewerbungsphase
Am 25.04.2024 fällt der Startschuss für die elfte Runde des APPLAUS. Dann haben Clubbetreibende und Veranstalter*innen die Möglichkeit, sich in den Kategorien „Beste Livemusikprogramme“, „Beste Livemusikspielstätten“ oder „Beste kleine Spielstätten und Konzertreihen“ und/oder in den Kategorien „Awareness“, „Inklusion“ und „Nachhaltigkeit“ zu bewerben. Die Preisgelder können bis zu 50.000 € betragen. Die Bewerbungsfrist endet am 23.05.2024 um 18 Uhr.
Investitionsfonds Soziokultur fördert Einrichtungen & Projekte in Brandenburg
Mit den Mitteln sollen Akteur*innen und Träger*innen der soziokulturellen Szene im Land Brandenburg gefördert werden, in dem Sachkosten übernommen bzw. bezuschusst werden, wie sie z.B. bei der Anschaffung von Technik und Ausstattung für soziokulturelle Veranstaltungen, Maßnahmen zur Modernisierung/Sanierung der Einrichtung, die unmittelbar zur Aufrechterhaltung des soziokulturellen Angebots beitragen, Anschaffungen für mobile soziokulturelle Veranstaltungsformate oder Maßnahmen zum Ausbau einer eigenen IT-Infrastruktur anfallen. Von der Antragsstellung ausgeschlossen sind Förderungen von Baumaßnahmen, der Immobilienerwerb sowie Einrichtungsgegenstände zur Küchenausstattung, Matratzen u.ä. Förderfähig sind grundsätzlich Sachkosten. Antragsberechtigt sind juristische Personen – freie Träger*innen, die ihre Gemeinnützigkeit nachweisen können, sowie öffentliche Träger*innen – , die im Land Brandenburg ansässig sind und nachweislich aktiv mit ihren Projekten die soziokulturelle Landschaft Brandenburgs prägen. Abweichend davon sind, als Ausnahme, auch Antragsteller*innen förderberechtigt, bei denen der Projektschwerpunkt in Brandenburg liegt. Die Förderhöhe liegt bei grundsätzlich maximal 10.000 €. Antragsfrist: 31.05.2024
Neue Gästewohnungen für Künstler*innen im Hamburger Feldstraße-Bunker
Bald stehen drei Artist-Appartements für jeweils bis zu sechs Personen im Bunker an der Feldstraße in St. Pauli in Hamburg bereit. Die 40 Quadratmeter großen Gästewohnungen können voraussichtlich ab April von Kulturinstitutionen gebucht werden, die sich vorab bei der Behörde für Kultur und Medien per Mail registriert haben. Mit den Appartements sollen Künstler*innen Unterkünfte zu günstigen Konditionen in zentraler Lage geboten werden.
Nachhaltiges Veranstalten mit Music C•A•R•E•S & Zukunft Feiern!
Du bist Veranstalter*in und willst deine Events nachhaltiger planen? Die Infrastrukturförderung der Initiative Musik fördert zwei Projekte, die das Thema Nachhaltiges Veranstalten aufgreifen: Music C•A•R•E•S hat vor kurzem eine Pilotversion zur Berechnung der Emissionen von Musikveranstaltungen veröffentlicht. Auf der Website des Projektes findest du jede Menge hilfreiche Tipps für die ressourcenschonendere Umsetzung von Events. Zudem kannst du mit dem CO₂-Rechner eine erste Bilanz für deine Veranstaltung erstellen und entsprechende Maßnahmen setzen. Das zweite spannende Projekt ist das Netzwerk Zukunft Feiern!. Es bietet im März eine kostenlose Weiterbildung an: An vier Online-Terminen lernst du praxisnah, wie du den Energieverbrauch in deinem Club reduzierst und wie du damit Kosten sparst. Die Termine finden immer mittwochs im März, von 11 bis 17 Uhr statt. Im Anschluss finden Exkursionen in den beteiligten Städten Berlin, Hamburg, Köln und Bremen statt, bei denen du eine Energieberatung im Club live miterleben kannst. Interessierte schicken einfach eine Mail.
Call #3: European Festival Fund for Emerging Artists (EFFEA)
Mit seinem dritten Call ruft EFFEA Festivals auf, Vorschläge für eine Residenz mit dem Fokus der Förderung von Nachwuchskräften einzureichen. Der European Festivals Fund for Emerging Artists (EFFEA) ist eine Initiative der European Festivals Association (EFA). Das Ziel der Initiative ist es, aufstrebende Künstler*innen in ganz Europa zu unterstützen. Mit seinen Calls fördert EFFEA Festivals, die aufstrebenden Künstler*innen eine Plattform bieten, um sich auf der internationalen Bühne zu etablieren. Im Rahmen des EFFEA Call#3 werden ca. 50 Aufenthalte von 50 Nachwuchskünstler*innen bei den 50 führenden Festivals gefördert. Die Residenzen erfolgen dabei in Zusammenarbeit mit jeweils einem oder zwei Partnerfestivals. Die Residenzen sollten zwischen dem 1. Juni 2024 und dem 31. Mai 2025 stattfinden. Bewerbungsfrist: 19. März 2024
Neue Jazz-Konzertreihe in Frankfurt
Ab Januar gibt es in Frankfurt eine neue Jazz-Konzertreihe: der „Ella & Louis Jazz Club im Holzhausenschlösschen“ unter der künstlerischen Leitung von Thomas Siffling feiert den Jazz mit all seinen Facetten u.a. mit Nicole Metzger (19.02.) und Anke Helfrich (18.04.). Das Kulturprogramm im Holzhausenschlösschen wird von der Frankfurter Bürgerstiftung verantwortet, die dort auch ihren Sitz hat und seit 1989 die lange Tradition des bürgerschaftlichen Engagements in Frankfurt am Main fortführt. Mit über 300 Veranstaltungen pro Jahr leistet sie einen bedeutenden Beitrag zum kulturellen und sozialen Leben der Stadt Frankfurt am Main. Der Schwerpunkt liegt auf Konzerten, Kinder- und Jugendveranstaltungen sowie Lesereihen und Vorträgen.
Kreativgesellschaft bietet Pop-Up-Raum
Aufgepasst! Für den Zeitraum Juli bis Dezember 2024 sucht die Kreativgestellschaft in Hamburg wieder kreative Projekte für den Pop-Up-Raum in der Grindelallee. Dort habt ihr die Möglichkeit, die rund 94m² große Fläche im Erdgeschoss wochenweise für eure Ideen zu nutzen. Wenn ihr noch auf der Suche nach Räumlichkeiten für Performances, Ausstellungen oder Events seid, könnt ihr euch hier bewerben.