Digitale Präsentation der Jazzstudie 01.12.22
Die Deutsche Jazzunion und die Initiative Musik laden Interessierte und Pressevertreter*innen zur Digitalen Präsentation der Jazzstudie 2022 mit Paneldiskussion und Pressegespräch am Donnerstag, 01. Dezember 2022 von 14-16 Uhr via Zoom ein. Die Jazzstudie 2022 ist eine wissenschaftliche Untersuchung der Arbeits- und Lebenssituation von Jazzmusiker*innen in Deutschland. Im Rahmen der Veranstaltung werden die wissenschaftliche Konzeption sowie wichtige Ergebnisse des Forschungsprojekts vorgestellt, diskutiert und Fragen beantwortet. Mit dabei sind: Jakob Fraisse, Leiter Bildung und Forschung bei der Deutschen Jazzunion, Bettina Bohle, Leitung House of Jazz – Zentrum für Jazz und Improvisierte Musik, Prof. Dieter Gorny, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Initiative Musik, Erhard Grundl, MdB, Bündnis 90/Die Grünen, u.a. Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien, Helge Lindh, MdB, SPD, u.a. Obmann im Ausschuss für Kultur und Medien, Prof. Dr. Ilka Siedenburg, Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Musikpädagogik Universität Münster (angefragt) und Urs Johnen, Geschäftsführer der Deutschen Jazzunion. Den Zoom-Link zur Teilnahme erhaltet ihr nach der Anmeldung. Anmeldungen sind bis 30. November 2022 14 Uhr per Mail möglich.
Interviews zur Berufsbiografie: Profimusiker*innen aus Darmstadt gesucht
Das Institut für Demoskopie Allensbach sucht ab dem 10.11. Personen für ein Interview, die aus Darmstadt und Umgebung stammen und ihren Lebensunterhalt ganz oder überwiegend mit Musik bestreiten. In dem rund halbstündigen Interview geht es um die Berufsbiografie: Wie bist du zur Musik gekommen? Wie lief die Entscheidung, mit Musik den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten? Es geht um deinen Berufsalltag, deine aktuelle wirtschaftliche Situation und auch die Auswirkungen von Corona. Die Untersuchung wird die erste Studie sein, die sich so umfangreich und auf breiter Basis mit dem Werdegang und der Situation von Berufsmusiker*innen auseinandersetzt. Sie soll publiziert werden. Interessierte können sich bis 04.11.2022 bei Christina Kondriniewicz, Mail melden.
2. Keychange Studie zu Gender Balance bei Musikangeboten
Die Keychange-Kampagne hat auf dem Reeperbahnfestival die Ergebnisse ihrer zweiten Studie, der Keychange Studie 2022 vorgestellt. Der Ergebnisbericht der Nutzer*innenbefragung zur Ausgewogenheit von Geschlechterverhältnissen bei Musikangeboten“ zeigt, dass die Gruppe der jungen Musikkonsument*innen viel Wert auf eine ausgeglichenes Line-Up bei Festivals, Radio, Streaming und Alben legt und ihre Einkäufe auch davon abhängig macht.
Bühnenmütter e.V. präsentiert Pilotstudie zu Arbeitsbedingungen
Fast jede zweite Bühnenkünstlerin mit Kindern hat schon einmal negative Erfahrungen im Beruf aufgrund ihrer Mutterschaft gemacht, jede vierte verlor sogar einen Job. Das ist der Befund einer kürzlich veröffentlichen Pilotstudie unter mehr als 120 Bühnenkünstlerinnen aus allen Sparten (Oper, Schauspiel, Musical, Ballett). Der neugegründete Verein Bühnenmütter e.V. hat erstmals die Lebenssituation von Bühnenkünstlerinnen, die gleichzeitig Kinder haben, schwanger sind oder in naher Zukunft Mutter werden möchten, untersucht. Dabei wurde der Fokus auf die finanzielle, künstlerische, emotionale und alltägliche Situation der Frauen gelegt, um die erlebte Realität abzubilden. Die Ergebnisse der qualitativen Befragung sind eindeutig: Künstlerinnen mit Kindern haben große Probleme ihren beruflichen und familiären Lebensalltag zu vereinen. „Wir dürfen es als Gesellschaft nicht länger dulden, dass Frauen mit Kindern automatisch in die Mütterolle gedrängt werden, während der Partner seine berufliche Karriere voranbringen kann. Es ist Aufgabe der Arbeitgeber dafür zu sorgen, dass Mitarbeitende mit Kindern vielfältig unterstützt werden. Das muss in der öffentlich geförderten Kulturbranche genauso gelten, wie in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes“, sagt Annika Mendrala, Gründerin und Vorstand Bühnenmütter e.V. Ihre Kollegin Verena Usemann ergänzt: „Die aktuelle Lage für viele Mütter im Kunst- und Kulturbetrieb hat zum einem mit über Jahrhunderte hinweg etablierten und hierarchischen Strukturen an den deutschen Bühnen und Konzertsälen zu tun, zum anderen aber auch an der Haltung vieler künstlerischen Einrichtungen. Es gilt noch immer die Maxime: Kinderbetreuung sei ausschließlich Privatangelegenheit der Mitarbeitenden. Eine betriebliche Infrastruktur, die eine Vereinbarkeit von Familie und dem künstlerischem Beruf fördert oder ermöglicht ist jedenfalls die Ausnahme. Das muss sich ändern.“
Der Verein fordert daher eine echte Teilhabe und Gleichberechtigung, bessere Arbeitsbedingungen, vor allem familienfreundlichere Arbeitszeiten, früher kommunizierte Arbeitspläne, Kinderbetreuung vor Ort an den Theatern wie Betriebskindergärten und mehr Unterstützung, Lohngerechtigkeit und ausreichende Bezahlung, bzw. Erstattung oder Beteiligung von entstehende Babysitterkosten, die durch die gültigen Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen entstehen, mehr Wertschätzung und Achtung von Care-Arbeit statt Benachteiligung und Abwertung als Künstlerin durch den Mutter-Status.
RockCity Hamburg startet Umfrage zu Trends, Digitalität, Diversity und Mental Health
Welche Megatrends werden sich in welcher Weise in zehn oder in zwanzig Jahren auf Musikschaffende auswirken? Wie sehen Veranstaltungen, Angebote und die Kommunikation von RockCity zum jetzigen Zeitpunkt aus und wie sollten sie aussehen, um zukunftssicher, bunter und leichter zu sein? Diese Fragen stellt sich der Verein RockCity Hamburg e.V. und startet dazu eine Umfrage, in der auch Themen wie Digitalität, Diversity und Mental Health angesprochen werden. Alle Akteur*innen der Hamburger Musikszene sind eingeladen, an der Umfrage teilzunehmen und RockCity ein Feedback zu geben.
Jetzt beteiligen: Studie zur Arbeitsweise & Wirksamkeit von FLINTA*-Netzwerken
Eine wissenschaftliche Studie der TU-Braunschweig rückt erstmalig Netzwerke von Frauen und FLINTA*-Personen in den Fokus der Forschung und untersucht ihre gesellschaftspolitisch notwendige Funktion in seiner Wirksamkeit und speziellen Arbeitsweise. Um die Studie möglichst aussagekräftig zu machen, werden alle FLINTA*-Netzwerke/Gruppierungen (es müssen keine eingetragenen Vereine sein) aufgerufen, sich an der Umfrage zu beteiligen. Teilnehmen kann jede berufstätige Person, die in mindestens einem Netzwerk aktiv ist, zu dem cis-Männer keinen Zugang haben. Das betrachtete Netzwerk sollte mindestens aus 10 Mitgliedern bestehen, es benötigt keine formelle Gründung. Ideal wäre eine Beteiligung von rund 10 Teilnehmer*innen aus eurem Netzwerk, damit die Rückmeldung anonymisiert erfolgen kann. Trotzdem gilt: je mehr Mitglieder teilnehmen, desto aussagekräftiger die Ergebnisse. Der Zeitumfang beträgt ca. eine Stunde, die Umfrage läuft in den Monaten August/September. Alle Netzwerke erhalten, wenn gewünscht, eine eigene Auswertung. Interessierte wenden sich per Mail an Cornelie Kunkat oder Frau Dr. Wittner.
PRO MUSIK Umfrage zu Gagen & Honoraren
Die PRO MUSIK Arbeitsgruppe „Gagenrichtwerte & Honorarstandards“ hat eine Umfrage erstellt zum Thema „Betätigungsfelder freier Musikschaffender vor und seit der Corona-Pandemie“. Die Umfrage richtet sich an alle freischaffenden Musiker*innen, dauert 3-4 Minuten und ist vollkommen anonym. Es werden keine Namen, Mailadressen oder IP-Adressen abgefragt, gespeichert oder weitergegeben. Die Erkenntnisse will der Verband nutzen, um einerseits gezielter auf die Bedürfnisse seiner Mitglieder einzugehen und andererseits der Politik gegenüber konkret über Arbeitswirklichkeit und Bedürfnisse freier Musiker*innen berichten zu können. Hier geht es zur Umfrage.
Kulturpolitische Gesellschaft nimmt Diversität im Kulturbereich in den Fokus
Um den Kampf um mehr Vielfalt in der Berliner Kultur spricht Gastgeber Hamzi Ismail in der Folge 12 seines Podcasts NEXT GENERATION mit Sandrine Micossé-Aikins, der Leiterin des Projektbüros Diversity Arts Culture in Berlin. Sie sprechen über mangelnde Diversitätsorientierung im Kulturbereich und notwendige kulturpolitische Weichenstellungen für mehr Vielfalt. Zu finden ist der Podcast bei Soundcloud, Spotify und Apple.
Außerdem ist der Auswertungsbericht einer Befragung städtischer Kulturämter in Deutschland als digitale Publikation erschienen. Die Befragung sollte einer Bestandsaufnahme dienen, inwieweit und in welcher Form die Themen Migration, Interkultur und Diversität in den Kulturämtern präsent sind und die Arbeit in den letzten Jahren verändert haben – Fragestellungen, zu denen bislang noch kaum wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen. Außerdem identifiziert sie Bedarfe und Herausforderungen und gibt Empfehlungen für die kommunale kulturpolitische Praxis. Die Befragung ist Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojekts „KultMIX – Kulturproduktion in der Migrationsgesellschaft“ an der Universität Osnabrück und wurde in Kooperation mit der Kulturpolitischen Gesellschaft (KuPoGe) durchgeführt.
Downbeat Critics Poll: Rebecca Trescher u.a. als „Rising Stars“ ausgezeichnet
Kürzlich hat das amerikanische Downbeat Magazine seinen 70. „Downbeat Critics Poll“ veröffentlicht. Seit 1936 veröffentlicht die Zeitschrift Umfragen unter ihren Leser*innen über die beliebtesten Jazzmusiker*innen nach Sparten („Down Beat Reader Poll“), ab 1953 kamen „Down Beat Critics Polls“ hinzu, bei denen die Auswahl von mehr als 80 Kritiker*innen weltweit für alle Instrumente und Sparten getroffen wird. Die Auszeichnungen zählen zu den wichtigsten Preisen in der Jazzwelt. Neben der 2017 gestorbenen Geri Allen, die in die Hall of Fame aufgenommen wurde, sind wieder einige bereits etablierte Musikerinnen wie Maria Schneider, Mary Halvorson, Anat Cohen, Cécile McLorin Salvant, Kris Davis, Jane Ira Bloom, Regina Carter, Tomeka Reid und Nicole Mitchell zu finden. Und es gibt eine tolle Überraschung: Die Nürnberger Klarinettistin, Komponistin und Bandleaderin Rebecca Trescher (Foto: Sebastian Autenrieth) wurde von den amerikanischen Jazz-Kritiker*innen als „Rising Star“ an der Klarinette ausgewählt! Der Preis ist nicht ihr erster in diesem Jahr: ihr Stück „Paris Zyklus – The Spirit Of The Streets“ bekam den Titel „Komposition des Jahres“ beim Deutschen Jazzpreis und auch das Publikum beim Neuen Deutschen Jazzpreis befand, dass die Klarinettistin und ihr Tentett den Hauptpreis bekommen. Weitere Rising Stars sind die Saxofonistinnen Melissa Aldana und Roxy Coss, Lisa Dowling (E-Bass), Macie Stewart (Violine), Kate Gentile (Percussion), Patricia Brennan (Vibraphone), Camila Meza (Vocal) und Miho Hazama (Arrangeurin). Jede Menge weibliche* Vorbilder am Instrument!
Honorar-Umfrage „Reden wir über Geld“
Umfrage unter Amateur-Musiker*innen Ü50
Im Rahmen eines Forschungsprojekts führt die Leuphana Universität Lüneburg zurzeit eine Studie zur Lebenssituation von Amateurmusiker*innen Ü50 aus den Bereichen Pop, Rock, Jazz und Blues durch. Die anonyme Umfrage fragt nach den Wegen zur Musik, untersucht den Einfluss des Alters auf musikalische Aktivitäten und mögliche Veränderungen des Stellenwertes der Musik in verschiedenen Lebensphasen.
Frankfurts Kulturentwicklung mitgestalten
Die Stadt Frankfurt hat ihre Onlineumfrage zum Kulturentwicklungsplan bis bis zum 15.7. verlängert. Je mehr Künstler*innen mitmachen, desto besser können sie in der Politik gehört werden. Die Koalition der freien Szene Frankfurt hat nun eine Ausfüllhilfe erstellt, aus der ihr Denkanstöße und Argumentationshilfen übernehmen könnt. Die Ausfüllhilfe ist vor allem als inhaltliche Unterstützung zu verstehen. Bitte formuliert diese also unbedingt zu euren eigenen Aussagen um! Die Antworten sind auf die Bildende Kunst/Klassische Musik bezogen, aus denen die Autor*innen stammen, aber das macht nichts – passt es an Eure Sparte an, denn wir haben in der Freien Szene alle ähnliche Probleme. Jede*r spricht hier als betroffene* Einzelkünstler*in und anonym. Wichtig ist, dass möglichst viele mitmachen, egal aus welcher Sparte.
Außerdem lädt die Koalition der freien Szene zum nächsten Treffen der freischaffenden Musiker*innen Frankfurts ein!
Am Do, 14.07.22, 11:00 – 12:30 Uhr treffen sie sich in der Kulturwerkstatt Germaniastr. zu folgenden Themen: Wie sind die kommunalen Strukturen für die Freie Szene in anderen Städten? Welche Modelle sind für unsere eigenen lokalen Belange und diskutieren mögliche Modelle für die lokalen Belange in Frankfurt denkbar? Infos und Austausch rund um Fördertöpfe, Kulturämter, Kulturdezernate, Kulturausschüsse, Organisation der Freien Szene.