Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“

Das Bündnis “Gemeinsam gegen Sexismus“, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert und von der EAF Berlin (Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V.) gemeinsam mit diesem durchgeführt wird, tritt Sexismus entschieden entgegen und verfolgt das Ziel, Sexismus, sexuelle Belästigung und sexuellen Missbrauch zu erkennen, hinzusehen und wirksame Maßnahmen dagegen zu verankern. Die Arbeit und Zielsetzung des Bündnisses gliedert sich in drei Schwerpunktbereiche: es will einen öffentlichen Raum schaffen, in dem sich alle sicher fühlen können – unabhängig vom Geschlecht und der Uhrzeit. Es will erreichen, dass sich Frauen und Männer an ihren Arbeitsplätzen sicher fühlen und gleiche Chancen haben. Außerdem setzt es sich für eine gleiche Teilhabe aller Menschen in Kultur und Medien ein, frei von Sexismus, sexueller Belästigung und rückwärtsgewandten Rollenstereotypen – an den Arbeitsplätzen, aber auch in Texten, Filmen und auf der Bühne. Geplant sind regelmäßige Netzwerktreffen, bei denen Austausch und Wissen über konkrete Maßnahmen gegen Sexismus ermöglicht werden soll. Die Ergebnisse werden den Bündnispartner*innen und anderen Interessierten über Publikationen, soziale Medien und die Website zur Verfügung gestellt. Außerdem soll eine öffentliche Fachkonferenz mit intersektionalem Fokus und internationalem Charakter ausgerichtet werden. Mit öffentlichen Veranstaltungen, kommunalen Aktionstagen und Ausstellungen, audiovisuellen Angeboten und einer erweiterten Handreichung bietet das Bündnis weitere Formate, um das Wissen über Sexismus in seinen unterschiedlichen Dimensionen sowie entsprechende Gegenmaßnahmen zu vertiefen und verbreiten. Macht mit und werdet Teil des Bündnisses! 

17.07.2023

Aktionsplan gegen sexuelle Belästigung in der Kultur- und Medienbranche

Die #metoo-Bewegung hat weltweit eine Debatte über Abhängigkeiten, Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe in der Kultur- und Medienbranche angestoßen. In diesem Zuge entstand 2018 die Vertrauensstelle Themis in Deutschland, die seither Menschen zur Seite steht, die im Kultur- und Medienbereich arbeiten und dort Erfahrungen mit sexueller Belästigung machen. Insgesamt 845 Fälle sexueller Belästigung wurden dem Verein bislang gemeldet, über 2.000 Beratungsgespräche haben die Mitarbeiter*innen geführt – Tendenz steigend. Anlässlich ihres 5-jährigen Bestehens hat Kulturstaatsministerin Roth im Kanzleramt jetzt einen Aktionsplan gegen sexuelle Belästigung und Gewalt in Kultur und Medien vorgestellt. Oft seien es die Rahmenbedingungen, die die Kultur- und Medienbranchen für Machtmissbrauch und sexualisierte Übergriffe anfällig machten, sagte Roth. Der Aktionsplan umfasst drei Komponenten: Zum einen soll ein breites Bündnis aus Verbänden und Organisationen einen Verhaltenskodex für die Kultur- und Medienbranchen erarbeiten, der möglichst konkrete Handlungsempfehlungen enthält und die Konsequenzen bei Verstößen festlegt. Als zweite Maßnahme sollen die Präventionsangebote der Themis erweitert werden, die sich speziell an Führungskräfte sowie Arbeitgeber*innen richten. Schließlich soll die Themis mit Unterstützung des Bundes ein Online-Tool entwickeln, das niedrigschwellig bei der Organisationsentwicklung hilft. Auch kleine Kultur- und Medienbetriebe sollen so dabei unterstützt werden, diskriminierungsfreie Arbeitsstrukturen zu schaffen.

09.05.2023

Workshop: Maßnahmen gegen sexualisierte Gewalt in Clubs & Festivals

Die Sensibilisierung für das Thema sexualisierte Gewalt in Clubs und an Festivals nimmt stetig zu und immer mehr Clubs und Festivals entwickeln und setzen geeignete Massnahmen – mit oftmals wenigen Ressourcen – um. Ein Workshop, den Helvetiarockt beim One Of A Million Festival am 16.02.2023 ab 16 Uhr in CH-Baden veranstaltet, reflektiert den Prozess innerhalb eines Clubs oder Festivals. Gemeinsam wird diskutiert, wie Maßnahmen zur Prävention und Intervention von sexualisierter Gewalt langfristig verankert werden können. Wie sensibilisieren wir das Team auf das Thema der sexualisierten Gewalt? Wie können wir auch freiwillige Helfer*innen in die Umsetzung von Massnahmen einbeziehen? Wie verteilen wir Verantwortlichkeiten und wann fordern wir Verbindlichkeit ein? Das One Of A Million Festival sowie die Winterthurer Musikfestwochen geben Einblick in ihren Prozess. Danach wird gemeinsam über unsere Erfahrungen und Ideen diskutiert. Der anschließende Apéro und die Konzerte bieten die Gelegenheit zum weiteren Austausch mit den Teilnehmer*innen. Der Workshop richtet sich an Kulturschaffende von Clubs und Festivals. Der Workshop ist moderiert und findet in deutscher Sprache statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Um die Teilnahme allen Clubs und Festivals zu ermöglichen, werden bei Bedarf (insbesondere bei freiwilligen Mitarbeitenden) die Reisespesen zurückerstattet. Anmeldungsschluss: 31. Januar 2023. All ages & gender welcome!
12.12.2022

Lesetour „Punk As F*ck – Die Szene aus FLINTA Perspektive“ ab Oktober

Diana Ringelsiep und Ronja Schwikowski möchten mit ihrem Buch „PUNK AS F*CK – Die Szene aus FLINTA Perspektive“ Menschen eine Plattform geben, die es leid sind, in ihrem subkulturellen Umfeld bloß gesehen, aber nicht gehört zu werden. 50 Autor*innen berichten in diesem Sammelband davon, was sie als FLINTA in der Szene erleben bzw. erleben mussten. Gleichzeitig gehen sie darauf ein, was ihnen Punk bedeutet und warum es sich aus ihrer Sicht für diese Subkultur zu kämpfen lohnt. 50 unterschiedliche Erfahrungsberichte, die einen unmittelbaren Einblick in den Alltag von FLINTA verschiedenster biografischer Hintergründe gewähren. Der Abend ist nicht nur eine Lesung mit Auszügen aus dem Buch, sondern auch ein Vortrag zu den Themen Punk und Feminismus und zur #punktoo Bewegung, die für Diana und Ronja die Grundlage für die Arbeit am Buch war. Die Lesetour startet am 01.10. in Lüneburg.

Das Akronym FLINTA steht für „Frauen, Lesben, Intersexuelle-, Nicht-Binäre-, Transgender- und Agender-Personen“. Der Begriff dient der Sichtbarmachung von Geschlechtsidentitäten und eint somit alle Menschen, die von patriarchalen Strukturen betroffen sind – auch und gerade in der Punkszene.

27.09.2022

Vortragsvideos zur Online Lecture Serie „Music, Sexual Harassment, Racism“ veröffentlicht

Die Vortragsvideos zur Online Lecture Series „Music, Sexual Harassment, Racism: Continuities & Change“ sind seit kurzem auf dem YouTube-Kanal der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien verfügbar. Dort könnt ihr folgende Vorträge nachschauen:

Rosemary L. Hill: Sexual Violence and Gender Equality in Grassroots Music Venues
Anna Bull: Higher Music Education after #MeToo
Antonio C. Cuyler: Blacktivism, Anti-racism, and Creative Justice in Oper

18.07.2022

Salongespräche: I‘m not sorry! Sexismus und Mädchen*arbeit 23.06.2022

Die 16. Salongespräche des Frauenreferats in Frankfurt werden am 23.06.2022 um 18 Uhr unter Beteiligung von Mädchen* und jungen Frauen* das Thema Sexismus in den Fokus stellen. Dabei geht es um intersektionale Verschränkungen, um die Auseinandersetzung mit Klischees und Vorurteilen, mit denen sowohl Mädchen* als auch Fachkräfte konfrontiert sind. Gemeinsam wollen sich die Teilnehmerinnen* den strukturellen Dimensionen von Sexismen widmen, antisexistische Jugendarbeit und Bündnisse stärken. Dazu wird uns Stevie Schmiedel von Pinkstinks das Konzept der Schule gegen Sexismus vorstellen. Mit Frankfurter Akteur*innen soll gemeinsam überlegt werden, wie eine diskriminierungssensible und intersektionale Bildungsarbeit aussehen kann. Mit dabei: Sarah Chabakji, Marc Melcher, Jamila Adler, Meliha Cinar und Jaraya und die Teilnehmer*innen des talk of g!rls, dem Beteiligungsgremium zur Vorbereitung des Mädchen*tages. Sie stellen klar: „I‘m not sorry“ und fordern seit Jahren den Abbau von Sexismus und Vorurteilen. Anschließend lädt das Frankfurter DJ* Kollektiv ggvybe auf den dancefloor und zeigt, wie politisch feiern sein kann.

Ort: Petrihaus | Am Rödelheimer Wehr 15 | 60489 Frankfurt 

Der Salon ist ein Teil der Kampagne Klischeefreie Zone Frankfurt, im Rahmen der Europäischen Gleichstellungscharta. Die Salongespräche werden in Gebärdensprache übersetzt. Der Veranstaltungsraum ist barrierefrei zugänglich.

Anmeldung bis 20.06.22 per Mail

23.05.2022

Filmtipp: „Gleichstellung in Kultur und Medien“ von *mehrsterne*

Das Künstlerinnentrio *mehrsterne* aus Hamburg geht mit der Filmreihe „Die Spurensucherin“ der Frage nach, wie es um weibliche Kulturschaffende in der Kunst & Musikszene bestellt ist. Dazu haben Kijoka Junica und Jane O’Brien 2020 mit Jana Schiedek (Staatsrätin für Kultur und Medien), Andrea Rothaug (Geschäftsführerin von RockCity e.V. Hamburg) und der Sängerin und Produzentin Onejiru gesprochen. Den 12-minütigen unterhaltsamen Film mit Bildern von Gabriele Wendland und Musik von Jane O’Brien & Band, Kijoka Junica & Band und Maryna Vasylyeva könnt ihr hier nachschauen:

25.01.2022

Filmtipp: Ich brauche eine Genie #16 – der Film

Am 28.12.2021 feierte der Film „Ich brauche eine Genie #16 – der Film / Wie Musikerinnen in Grrrlmany gegen das Macho-Biz kämpfen“ von Kersty und Sandra Grether (Skript) und Leonie L. Scholl (Regie) Online-Premiere. Die Doku porträtiert eine Szene, die sich rund um die Festival-Reihe „Ich brauche eine Genie“( in der Kantine am Berghain) gebildet hat. Sie lässt wichtige Protagonistinnen zu Wort kommen und beschreibt einen „Struggle, den man 2021 nicht mehr für möglich gehalten hätte“. Pionierinnen und Wegbereiterinnen erzählen von ihren merkwürdigen misogynen Erlebnissen in der Welt der männerdominierten Instrumenten-Läden, Festival-Bühnen und Musik-Medien. Und mit ihr das gleichnamige, just erschienene und erfolgreiche Songbook, das Songtexte von 70 female* Acts enthält. Freut euch auf eine bunte Collage aus Interviews, Statements, Performances, Lesungen mit: Bernadette La Hengst, Babsi Tollwut, Chefboss, Das Nähmaschinenduett, Die Supererbin, Der Supergraben, DJ The Ninette & Cord Sofa, FaulenzA, Feline & Strange, Jolly Goods, Katrin Achinger, Margarete Stokowski, Matching Outfits, Mercedes Reichstein, Moon Gear, Shirley Holmes, Safi, The Doctorella, The TCHICK, Tiger Lilly Marleen, Zuckerklub.

 

25.01.2022

Podcasttipp: Bebop Mädchen

Die Jazzmusikerin Mandy Neukirchner hat an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig Schulmusik mit Hauptfach Jazzgitarre studiert. Als es wegen des pandemiebedingten Lockdowns keine Auftrittsmöglichkeiten mehr gab, startete die 31-Jährige im November 2020 kurzerhand einen „Podcast über Musik & Karriere + Feminismus“: „Bebop Mädchen“. Seitdem veröffentlicht sie alle zwei Wochen einen 20-30-minütigen Beitrag über Feminismus in der Musik, warum Frauen* in der Musikbranche immer noch unterrepräsentiert sind, Sexismus, Rassismus, soziale Ungleichheit, Frauen*quote, u.v.m. Gemeinsam mit Gästen erzählt sie von ihren persönlichen Erfahrungen und gibt auch ganz praktische Tipps, vom guten Umgang mit Lampenfieber, Selbstzweifeln, Konkurrenzdenken und Stress, über Tipps zur Wohnungssuche, Entspannungstechniken, Selbstliebe, Social Media, Time-Management und dergleichen. Neukirchner möchte mit ihrem Podcast als Role Model sichtbar für junge Frauen* sein und und ihre Erfahrungen rund um die Musikkarriere so an die nächste Generation weitergeben. Der Titel ist bewusst irritierend gewählt: der Bebop gilt als sehr männlich dominierte Jazzszene, in dem eine „weibliche“ Perspektive kaum vorkommt.

11.01.2022

Digitale Konferenz Zukunft Pop: „Popkulturelle Utopien“ 04.12.21

Auf der digitalen Konferenz Zukunft Pop widmen sich am Samstag, 04. Dezember 2021 Speaker*innen aus der Musikszene dem Thema „Popkulturelle Utopien“. Die Keynote „Sexismus in der Musikindustrie“ spricht Laura Lato (Musikerin), es folgt ein Panel zu Power relations within popular music no future without equality mit Lato, Pamela OwusuBrenyah (AFRO x POP, Music Women Germany) und Deborah Kelleher (Direktorin Royal Irish Academy of Music). OwusuBrenyah zeigt danach Perspektiven von Frauen in der Musikszene in Afrika auf. Ein weiteres Panel dreht sich um Music in Namibia, dabei diskutieren die namibische Sängerin Lioness, Angelika Schröder (Leitung College of the Arts Namibia), Jens Cording (Music in Africa) und Udo Dahmen (Künstlerischer Direktor Popakademie BadenWürttemberg). Die namibische Kuratorin Aino Moongo gibt in ihrer Keynote einen Überblick über historische und gegenwärtige Entwicklungen zum Thema. Im Panel Utopia or Reality: AI and Music” diskutieren Jovanka von Wilsdorf (Musikerin, AI Song Contest DIANA), u.a. über die aktuelle Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (Artifical Intelligence) in der Musik. Von Wilsdorf gibt in ihrem Beitrag Einblicke in den Themenbereich der Gleichberechtigung im Zusammenhang mit KI. Ein Gespräch zwischen Betina Quest (Musikerin) und OwusuBrenyah beleuchtet die Situation von Musiker*innen in Ghana. Betina Quest und Engin beenden die Konferenz mit einem Konzert. Die Konferenz wird ab 12 Uhr hier live gestreamt.

30.11.2021

Podcast-Tipp: Sexismus im Pop – Sarah Leschs „Triggerwarnung“ @ SWR2

„Sexismus im Pop – Sarah Leschs Album ‚Triggerwarnung'“ heißt eine empfehlenswerte Radiosendung im SWR2 mit Vanessa Wohlrath, die auf SWR2 nachzuhören ist. Wohlrath blickt auf das von männlichen Strukturen geprägte Musikbusiness und stellt uns die Singer-/Songwriterin Sarah Lesch vor. Diese macht mit ihrem neuen Album „Triggerwarnung“ weibliche Selbstermächtigung, Sexismus und traumatische Erfahrungen von sexualisierter Gewalt zum Thema. Im Interview erzählt sie von ihrem Alltag als Musikerin, der oft ohnmächtigen Position als von (meist männlichen) Gatekeepern abhängigen Künstlerin, ihrem Werdegang und ihren Vorbildern.

22.11.2021

Online-Vortrag über Macht und Missbrauch im Klassikbetrieb 03.11.2021

Wo fängt Machtmissbrauch an? Woher kommen die Strukturen in der Musikindustrie und Musikvermittlung, die Übergriffe unsichtbar und unsagbar machen? Wie können rechtzeitige Grenzsetzungen aussehen? Wohin kann ich mich wenden, wenn ich selbst Opfer oder Zeuge von Machtmissbrauch werde? Diese Fragen behandelt der Online-Vortrag „Es schadet sonst deiner Karriere – Macht und Missbrauch im Klassikbetrieb“ mit Ass.-Prof. Dr. Anke Charton (Universität Wien) am 03.11.2021, zu dem die Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst ab 18 Uhr einlädt. Der Vortrag mit anschließenden Diskussionsgruppen bietet anhand von Fallbeispielen und Best-Practice-Modellen eine Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit Machtmissbrauch in musik- und kulturbezogenen Arbeitsfeldern. Er liefert eine Einführung in den Themenkomplex Macht/Missbrauch und sensibilisiert für Strukturen und gewachsene Narrative in Praxis und Ausbildung. In der Kombination aus Vortrag und Diskussion werden Vokabular und Best-Practice-Beispiele bereitgestellt, um weitere Aufklärungs-, Präventions- und Mediationsarbeit zu unterstützen.
Die Teilnahme via Zoom ist kostenlos, eine Anmeldung bis 1. November 2021 per Mail erforderlich. Die Zugangsdaten werden per Mail vor Veranstaltungsbeginn zugesandt.

28.10.2021