Musiktherapie für Alzheimer-Patienten: Mitsing-CD’s und Buchtipp

Alzheimer-Erkrankte verlieren im Laufe ihrer Erkrankung häufig die Sprache und können kaum noch mit ihren Angehörigen kommunizieren. Anders ist es mit Musik – sie kann hier an die Stelle der Sprache treten oder sie ergänzen und so Alzheimer-Erkrankte erreichen und stärken. Die Altistin Wiebke Hoogklimmer präsentiert in diesem Zusammenhang bereits ihre zweite Mitsing-CD „Weihnachtslieder – Album 2 Volkslieder: Kindheit – Gedächtnis – Gefühl – Alter – Identität“, die für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen, für Kinder und alle, die gern Volkslieder singen, gedacht ist. Die Idee entstand durch eine Alzheimer-Erkrankung ihrer Mutter und die Erfahrung, dass diese zwar nicht mehr sprechen konnte, aber auf das Vorsingen ihrer Tochter reagierte und sogar wieder zu sprechen oder singen anfing. Nach der ersten CD mit Kinderliedern hat Hoogklimmer nun eine zweite CD mit Weihnachtsliedern veröffentlicht. Aus ihrer Recherche zu den Liedern wurde inzwischen eine umfassende Volksliedsammlung im Internet.

Wer sich für das Thema interessiert, sollte außerdem ein neues Buch nicht verpassen, das die Musiktherapeutinnen Simone Willig und Silke Kammer veröffentlicht haben: „Mit Musik geht vieles besser: Der Königsweg in der Pflege bei Menschen mit Demenz“, Verlag Vincentz Network (2012). Willig besucht mit einem umfangreichen Instrumentarium seit 12 Jahren ältere, hilfsbedürftige und dementiell erkrankte Menschen in verschiedenen Seniorenzentren, um mit ihnen und für sie Musik zu machen und damit ihre Identität zu erhalten und zu stärken. Sie arbeitet für das Franchiseunternehmen „Musik auf Rädern“, das 2003 von Musiktherapeutinnen gegründet wurde und bundesweit ambulante und stationäre Musiktherapie anbietet. Mehr Infos: http://www.musikaufraedern.de/

Weitere Infos & Kontakt: http://www.volksliedsammlung.com

10.11.2013

Fachtagung Musiktherapie „Gender auf der Agenda“ 09.11.2013 Berlin

Eine Fachtagung im Musiktherapiezentrum der Universität der Künste Berlin 2013 hat das Thema “Gender auf der Agenda… Oder: Welch Geflecht‘, dies Geschlecht!“ im musik- und psychotherapeutischen Alltag am Samstag, 09.11.2013 von 9.00 bis 17.30 Uhr. Es befasst sich mit Fragen wie „Was bedeutet uns und was verbinden wir mit Geschlechterzugehörigkeit und Geschlechterrolle? Wie halten wir es mit der zwischenmenschlichen Beziehung unter Geschlechtern? Was wird sichtbar, was bleibt unsichtbar? Hüten wir Geheimnisse in uns? Und schließlich: Können wir Geschlecht („weiblich“ / „männlich“) auch im Musikalischen hören, spüren und leiblich erfahren? Inwiefern und wie stark ist unsere therapeutische Haltung vom Gender-Fühlen, -Denken und -Handeln oder von Vorurteilen geprägt und beeinflusst?“ Die Referenten und Referentinnen werden die TeilnehmerInnen mit theoretischen Grundlagen, klinischen Erfahrungsberichten und wissenschaftlichen Erkenntnissen bereichern – für eine genderbewusste therapeutische Haltung und Beziehungsgestaltung. Zielgruppe der Fachtagung sind praktizierende Musik- und PsychotherapeutInnen, PsychologInnen, ÄrztInnen, Studierende der genannten Fachrichtungen sowie InteressentInnen angelehnter Berufsfelder. Teilnahmegebühr: 60,-€, ermäßigte Kosten für StudentInnen 50,-€. Anmeldung unter www.udk-berlin.de/musiktherapie, Anmeldeschluss: 21.10.2013.

Veranstaltungsort: UdK Berlin, Hardenbergstraße 33, 10623 Berlin-Charlottenburg, Raum 158
Kontakt: Musiktherapiezentrum UdK Berlin, Zentralinstitut für Weiterbildung (ZIW), Tel: + 49 (0)30 3185 2553,
Fax: + 49 (0)30 3185 2680, E-Mail: ed.ni1729226685lreb-1729226685kdu@e1729226685ipare1729226685htkis1729226685um1729226685

29.09.2013