Musik gegen Krieg – Benefizkonzert heute sucht Unterstützer*innen!
Eine Musikerin der Freien Musikszene Frankfurts, Francesca Venturi Ferriolo, organisiert ein spontanes Anti-Kriegs- und Benefiz-Konzert für die Ukraine und benötigt dafür Unterstützung!
Das Konzert findet heute am Montag, 28.02. zwischen 18 und 21 Uhr in mehreren Galerien der Fahrgasse statt und wird von freischaffenden und festangestellten Musiker*innen Frankfurts bespielt.
Ihr könnt auf 4 Wegen helfen:
- Spielt mit! Instrument, Besetzung, Werk, Dauer – egal! Hauptsache dabei! Zeitraum kann frei gewählt werden! Es gibt kein Klavier/Cembalo o.ä., es sei denn jemand organisierts sich ein E-Piano.
- Helft mit! Benötigt werden Leute, die beim Einweisen des Publikums behilflich sind.
- Werben für Publikum! Im Gespräch, über facebook, über den eigenen Newsletter…
- Kommt zum Konzert! Wir brauchen Publikum, damit das Konzert seine Wirkung entfalten kann! Ladet Freunde und Familie ein!
Für aktive Teilnahme oder Hilfe kontaktiert Francesca Venturi unter:
0176 32466539
moc.l1735254794iamg@1735254794oloir1735254794refir1735254794utnev1735254794acsec1735254794narf1735254794
Kulturrat bewertet Koalitionsvertrag
Der Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP wurde nun vorgstellt – und der Deutsche Kulturrat hat ihn gleich nach den Plänen für die Kultur durchsucht. Er bedauert, dass es kein Bundeskulturministerium geben wird, sondern weiterhin im Bundeskanzleramt eine Staatsministerin für Kultur und Medien arbeiten wird. Das Amt wird an Bündnis 90/Die Grünen gehen. Eine andere wichtige Forderung aus dem Bundestagswahlkampf wurde jedoch aufgenommen: das Staatsziel Kultur soll im Grundgesetz verankert werden.
Der Kulturrat nennt weitere wichtige Themen, die in den Koalitionsvertrag aufgenommen wurden. So sollen neue Strukturen auf Bundesebene etabliert werden: Ein Plenum der Kultur, an dem Länder, Kommunen, Kulturproduzenten, Verbände und Zivilgesellschaft beteiligt werden, soll die Kooperation zwischen allen Beteiligten zu verbessern. Für die Kultur- und Kreativwirtschaft soll ein Ansprechpartner bzw. eine Ansprechpartnerin bei der Bundesregierung verankert werden. Eingerichtet werden soll eine zentrale Anlaufstelle „green culture“ sowie ein Kompetenzzentrum für digitale Kultur. Eine „Bundesstiftung industrielles Welterbe“ soll eingerichtet werden. Ein Sonderprogramm „Globaler Süden“ soll geschaffen werden.
Als weitere wichtige Themen werden unter anderem benannt:
- Verbesserung der sozialen Lage: Hier soll dem Gender Pay Gap entgegengewirkt und bspw. die Amtszeit in Jurys begrenzt werden. Es soll eine Berichterstattung zur sozialen Lage geben und Mindesthonorierungen in Förderrichtlinien des Bundes aufgenommen werden. Soloselbständige und hybrid Beschäftigte sollen besser abgesichert und die Künstlersozialkasse finanziell stabilisiert werden.
- Kulturförderung: Die Neustart-Programme sollen fortgeführt werden, um den Übergang aus der Pandemie abzusichern. Die Kulturstiftung des Bundes und die Bundeskulturfonds sollen als Innovationstreiber gestärkt werden. Besonderes Augenmerk soll auf den ländlichen Raum gerichtet werden.
- Urheberrecht: Es soll einen fairen Interessenausgleich geben, faire Rahmenbedingungen für E-Lending in Bibliotheken und die Vergütungssituation für kreative und journalistische Inhalte verbessert werden.
Koalition der Freien Szene: Honorarempfehlungen für Frankfurt
Die Koalition der Freien Szene Frankfurt setzt sich spartenübergreifend für die Interessen freier Künstler*innen ein. Der Arbeitskreis Freie Musikszene hat nun Honorar-Flyer für Unterrichts- und Konzerthonorare ausgearbeitet. Diese sollen Musiker*innen dafür sensibilisieren, die eigene Arbeit wertzuschätzen und auf ein tatsächlich auskömmliches Einkommen hinzuarbeiten. Gleichzeitig wollen sie so auch die Öffentlichkeit über die Arbeitsleistung von Musiker*innen informieren. Die Empfehlungen orientieren sich am TVÖD für festangestellte Musikschullehrkräfte und den bisher aufgestellten Honorarstandards von Ver.di, der DOV und den Empfehlungen des DTKVs Baden-Württemberg. Sie beziehen die Lebenshaltungskosten und Altersvorsorge mit ein, berücksichtigen die tatsächlich aufgewendeten Stunden der beruflichen Arbeit und setzen sich mit Fragen der Armutsschwelle auseinander. Bisher erzielen Musiker*innen in der Regel Einkommen, die unter den Lebenshaltungskosten in Frankfurt liegen. Das hat auch geringe Alterseinkünfte und damit eine langfristig prekäre Lebenssituation zur Folge. Auch die Vertragsbedingungen bei Konzerten sind oft nicht fair, so wird zum Beispiel oft kein Ausfallhonorar gezahlt. Auch solche Zusatzkosten sind in die Flyer eingearbeitet.
Die Koalition weist darauf hin, dass Berufsmusiker*innen eine lange Ausbildung und Professionalisierung mitbringen, sich während der gesamten Karriere durch tägliches Üben weiterbilden, das eigene Instrument (Anschaffungskosten meist im fünf- bis sechsstelligen Bereich) kostenlos zur Verfügung stellen, für dessen Versicherung und Unterhaltskosten selbst aufkommen und für dessen Pflege nicht vergütete Zeit aufwenden. Zudem werden sie im Fall von krankheitsbedingtem Ausfall nicht vergütet und sind bei Berufskrankheiten gänzlich sich selbst überlassen. In jedem nichtkünstlerischen Beruf werden entsprechende Faktoren selbstverständlich in die Honorarsätze einberechnet. Zwar können die angestrebten Honorarempfehlungen wahrscheinlich nicht von heute auf morgen erreicht werden, aber das Problem muss sichtbar gemacht und angegangen werden.
Koalition Freie Szene Frankfurt übergibt Positionspapier
Die Koalition der Freien Szene setzt sich seit einigen Jahren in Frankfurt am Main für die Stärkung der freien Musikszene der Stadt ein. Sie versteht sich als Sprachrohr der Freien Szene als Motor für urbanes und kreatives Leben und arbeitet daran, ihrer gesellschaftlichen Relevanz entsprechend Öffentlichkeit zu schaffen. Frankfurt soll Metropole der freien Szene werden, die nicht nur mit wenigen Leuchttürmen, sondern mit unzähligen Lichtern strahlt. Nun hat die Koalition ein Positionspapier mit Forderungen an die Politik eingereicht. Gefordert werden: die Erhöhung der Projektförderung explizit für Projekte der freien professionellen Musikszene, die Erhöhung der institutionellen Förderung von Musik, die Etablierung einer 3-Jahres-Förderung, um langfristiges Planen und Arbeiten zu ermöglichen, ein vereinfachter Zugang zu den Fördermitteln für Einzelkünstler*innen und kleinere Ensembles aller Musiksparten, realistische Fördersummen, die professionelles Arbeiten angemessen honorieren und ein Leben für freiberufliche Musiker*innen in Frankfurt mit Lebensunterhalt deckendem Einkommen sowie eine explizite Förderung von Raummieten und Konzepte, die neue Räumlichkeiten für freie Musiker*innen nutzbar machen.