Frauenfilmfestival „Bimovie“ 07.-13.11.2024 in München

Frauen (auch im Film) sind schon längst keine Nebenfiguren und  Stichwortgeberinnen mehr. Sie nehmen sich ihren Platz, behaupten sich dort und sind nicht mehr zu vertreiben. Das gefällt nicht allen, aber die Macher*innen des Neuen Maxim Kinos in München finden das sehr gut. Um das zu unterstreichen zeigen sie lustige, ernste, feministische, spannende, lesbische, interessante, künstlerische, historische, musikalische, gruselige und kämpferische Filme im Rahmen der Filmreihe „Bimovie“ vom 07.-13.11.2024. Mit dabei sind auch einige Musikfilme: der Dokumentarfilm über den steinigen Weg zum Superstar, den die Sängerin, Aktivistin und Ikone der LGBTIQ-Community Cyndi Lauper gehen musste (Let The Canary Sing). Musikalisch geht es weiter mit Chuck Chuck Baby, worin die Frauen für ihre große Liebe kämpfen, singen und tanzen. In Sisterqueens rappen Berliner Jugendliche voller feministischer Power. Außerdem zeigt das Kino den allerersten Dokumentarfilm über weibliche Graffiti-Künstlerinnen: Girl Power u.a.

05.11.2024

Filmtipp: „Beyond Tradition – Kraft der Naturstimmen“

Als „zauberhafte Klang-Bild-Reise, die Heimat, Tradition und Identität neu denken lässt“, wird der Dokumentarfilm „Beyond Tradition – Kraft der Naturstimmen“ angekündigt. Der Film von Lea Hagmann & Rahel von Gunten erzählt vom Brückenbau zwischen Konvention und Innovation. Drei junge Sänger*innen aus der Schweiz, Norwegen und Georgien hinterfragen ihre Kultur und stellen sich der Herausforderung, ihre Wurzeln mit dem modernen Leben zu verknüpfen. Was ist Tradition? Für den Schweizer Naturjodler Meinrad Koch ist es ein Balanceakt zwischen altbewährten Ritualen und mutiger Innovation. Er tauscht sich mit der norwegischen Joikerin Marja Mortensson über ihre jodelartige und ursprünglich schamanistische Gesangskultur aus, die jahrhundertelang verboten war und die Marja nun wiederbelebt, um der Minderheit der Sami eine Stimme zu geben. In Georgien trifft Meinrad die Musikstudentin Ninuca Kakhiani. Seit ihrer Kindheit singt sie im international bekannten Jugendchor Tutarchela. Sie ist nicht nur mit den traditionellen Gesängen und dem georgischen Jodeln groß geworden, sondern beschäftigte sich auch mit Musikkulturen jenseits ihrer eigenen. Auf der Suche nach Identität wird die Klangreise zur Projektionsfläche für die Sehnsucht nach Heimat und dem Bedürfnis nach Austausch – ein Spannungsverhältnis, das im Zeitalter der Globalisierung so wichtig geworden ist.

Der Film läuft ab dem 12.10. mit Konzerten & Gesprächen in Luzern, Rorschach und Bern in der Schweiz (Termine). Der Kinostart in Deutschland war bereits im März.

26.09.2024

Filmtipp: Roadmovie „Üben Üben Üben“ ab September im Kino

Im September gibt es die Gelegenheit, in einigen Programmkinos ein stimmungsvolles Road Movie zum Thema Green Touring zu sehen: Im Film „Üben Üben Üben“ (Norwegen, 2023, 79 Min., OmU) geht es um die junge Klimaaktivistin und Trompeterin Trine, die sich von den Lofoten nach Oslo auf den Weg macht, um im berühmten Opernhaus in Oslo an einem Vorspiel teilzunehmen. Um ihren Prinzipien treu zu bleiben entscheidet sich Trine, die 1500 km Entfernung nicht mit dem Flugzeug, sondern per Anhalter zu überwinden und auf die Hilfsbereitschaft von Fremden zu vertrauen. Allerdings stellt der Roadtrip durch Norwegens raue und schöne Landschaft Trines Leidenschaft für Musik und ihren Klimaschutz-Idealismus gehörig auf die Probe. In einigen Städten gibt es die Möglichkeit, an ausgewählten Terminen im Anschluss an die Vorstellung in einem Filmgespräch den Regisseur Laurens Pérol kennenzulernen. Er wird die gesamte deutsche Kinotour selbst trampen. Trailer

Termine: 11.09. Kino Traumstern, Lich | 12.-18.09. sweetSixteen, Dortmund | 13.-18.09. Cinema Quadrat, Mannheim | 16.09. Harmonie, Frankfurt | 18.09. Friedrichsbau, Freiburg u.a.

11.09.2024

Kinotipp: „Rock Chicks“ Frankfurt 05.03.2024

Das Frankfurter „naxos.Kino – Dokumentarfilm & Gespräch e.V.“ nimmt seinen Spielbetrieb nach der langen Winterpause wieder auf und setzt seine Dokumentarfilmreihe 2024 inklusive der anschließenden Filmgespräche fort. Start ist am 5. März 2024 um 19 Uhr mit der wunderbaren Dokumentation „Rock Chicks – I Am Not Female To You“ (DE 2023 | 79 min. | OmU). In „Rock Chicks“ belegt Regisseurin Marita Stocker, dass es weibliche Gitarristen mindestens ebenso lange gibt wie männliche – und dass diese nicht selten auf den Platten bekannter Größen wie Chuck Berry und Eric Clapton zu hören sind. Auf ihrer musikalischen Reise trifft die Filmemacherin Marita Stocker Frauen, die ihrer Zeit voraus waren und mit gängigen Vorurteilen brachen. Mit dabei sind Linda Gail Lewis, Kathy Valentine, Suzi Quatro, Rosie Flores, Honeychild Coleman, Kristin Hersh u.v.w. Die Moderation hat Ruth Fühner (naxos.Kino). Die Musik der Protagonistinnen sowie vieler im Film präsentierter Künstlerinnen wie Big Mama Thornton, Sister Rosetta Tharpe, Cordell Jackson, Memphis Minnie stellt eine Spotify-Playlist vor.

 

Veranstaltungsort: naxos.Kino, Theater Willy Praml – Naxoshalle, Waldschmidtstraße 19, Hinterhof rechts

05.02.2024

Kinotipp: „Divertimento – Ein Orchester für Alle“ @IFFF 21.01.2024

Im Rahmen des Internationalen Frauen Film Festes Dortmund und Köln könnt ihr euch am 21.01.2024 ab 15 Uhr den Spielfilm „Divertimento – Ein Orchester für Alle“ von Marie-Castille Mention-Schaar (FR 2022, 114 min., OmU) anschauen. Die 17-jährigen Zwillingsschwestern Zahia und Fettouma Ziouani aus einer Pariser Vorstadt wollen Profimusikerinnen werden und stoßen auf große Widerstände. Besonders Zahia, die unbedingt Dirigentin werden will, muss als Migrantin aus dem Maghreb gegen viele Vorurteile kämpfen. Daher beschließen die beiden Schwestern ein eigenes Orchester, das Divertimento, zu gründen, das Musiker*innen aus allen Kulturen offen steht. Ein ermutigender Film über zwei Musikerinnen, die sich gegen Rassismus und Antifeminismus erfolgreich auflehnen. Nach einer wahren Geschichte, empfohlen ab 12 J.
Die Filmreihe „Kino Weltsichten“ richtet sich vor allem an Frauen mit und ohne Migrationshintergrund, ist aber auch offen für alle, die gerne gute Filme schauen. Die Gespräche im Anschluss an die Filmvorführungen – mit und ohne Gäste – sind meist leidenschaftlich und engagiert, aber immer geprägt vom gegenseitigen Respekt.

Veranstaltungsort: Kino im U / Dortmunder U, Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund (Eintritt frei!)

18.01.2024

Kinotipp: „Tina – What’s Love Got To Do With“ 29.11.2023 Offenbach

Anlässlich des „Internationalen Tag gegen Gewalt“ am 25. November und im Aktionszeitraum „Orange Your City“ bis 10. Dezember zeigt der Filmklubb Offenbach am 29.11.2023 den Film „Tina – What’s Love Got To Do With“ (USA, 1993). Das Biopic erzählt die Lebensgeschichte der US-amerikanischen Sängerin Tina Turner. Geboren wird sie als Anna Mae Bullock in Nutbush, Tennessee. Aufgewachsen bei ihrer Großmutter zieht sie im Anschluss an deren Tod zur Mutter und älteren Schwester nach St. Louis, wo sie in einem Club den Sänger und Songschreiber Ike Turner (Laurence Fishburne) kennenlernt. Sie wird Leadsängerin in seiner Band. Die beiden werden ein Paar, bekommen Nachwuchs und heiraten. Nur wenige Zeit nach der Hochzeit macht Ike seiner Frau das Leben zur Hölle. Er nimmt Drogen, verprügelt und vergewaltigt sie. Es dauert mehrere Jahre, bis Tina ihn verlässt. Nach der Scheidung startete sie in den 1980er Jahren eine Solokarriere und wurde mit über 180 Millionen verkauften Tonträgern zur „Queen of Rock ’n’ Roll“. Tina Turner gilt als eine der erfolgreichsten und einflussreichsten Sängerinnen und war stilbildend in Soul, Rock und Pop. Der Song „What’s Love Got To Do With It“, der ihr mehrere Grammy Awards einbrachte, wurde zu einem ihrer größten Hits. Trailer

Einlass: 17.30 Uhr, Beginn: 18.30 Uhr (Reservierung)

Veranstaltungsort: Filmklubb, Isenburgring 36, 63069 Offenbach 

27.11.2023

Filmtipp: „Jazzfieber – The Story of German Jazz“

„Jazz ist angesagt! Auch junge Menschen begeistern sich für swingende Rhythmen und jazzige Grooves. Dabei wissen die Wenigsten etwas über die Hintergründe dieser Musik. Was ist Jazz eigentlich? Wie kam diese Musik nach Deutschland? Und warum wurde sie von den Nazis bekämpft?“ Das versucht der gerade angelaufene Dokumentarfilm „Jazzfieber – The Story of German Jazz“ (D 2023, 92 min., Filmstart: 23.09.2023) von Reinhard Kungel und Andreas Heinrich zu beantworten. Er begleitet eine Gruppe junger, erfolgreicher Jazzmusiker*innen – die Sängerin und Jazz-Pianistin Alma Naidu, Bassistin Caris Hermes, Schlagzeugerin Mareike Wiening, Jazz-Trompeter Jakob Bänsch sowie (Jazz-)Pianist und Komponist Niklas Roever – im Tourbus und bei Proben im Stuttgarter Jazzclub Bix. Er beobachtet die Münchner Gruppe Feindsender um die Sängerin Hannah Weiss und wirft einen Blick hinter die Kulissen des X-Jazz-Festivals 2022. Hinzu kommen Konzertausschnitte und Interviews mit bedeutenden und zum größten Teil längst verstorbenen Legenden des deutschen Jazz. Der Verleih beschreibt den Film als eine „in der Gegenwart verankerte und durch Fragen vorangetriebene Spurensuche, die den Zuschauer mitreißt, indem sie Konzerte, Proben und Tanzszenen, Interviews und Archivmaterial abwechslungsreich, intelligent und dramaturgisch gekonnt verbindet“. Die Resonanz ist unterschiedlich, macht euch am besten selbst ein Bild (Teaser).

25.09.2023

Kinotipp: „Anne Clark – I’ll Walk Into Tomorrow“

Anne Clark, Ikone der Musikgeschichte und grandiose Pionierin der Spoken Word-Kunst, steht seit mehr als 35 Jahren auf der Bühne. Im Juni ist sie in die Lagerhalle Osnabrück zu Gast und wer noch kein Ticket hat, hat leider Pech gehabt – das Konzert ist bereits ausverkauft. Aber ihr könnt euch mit einem Dokumentarfilm über die Künstlerin trösten, der am 20.06. am selben Ort im Rahmenprogramm zur “Langen Klangnacht” läuft. „Anne Clark – I’ll Walk Into Tomorrow“ (D 2017, 81 min., engl. OmU) ist das fesselnde Dokumentarfilm-Porträt einer unverwechselbaren Künstlerin, die mit der Kraft ihrer sensationellen Poesie und explosiven Sounds die Musikwelt auf den Kopf gestellt hat. Was bleibt, ist ein sagenhaft künstlerisches Talent, das zur Kultfigur im Musikgedächtnis einer Generation wurde. Beginn: 18 Uhr

Veranstaltungsort: Lagerhalle e. V. , Rolandsmauer 26, 49074 Osnabrück

25.05.2023

Filmtipps: „Maria by Callas“ & „MOT – King Of The Hill“ @naxos.Kino

Die Filmreihe “Musik im Dokumentarfilm” im naxos.Kino in Frankfurt präsentiert im April zwei interessante Dokumentationen: am 18. April wirft „Maria by Callas“ (D 2017, 114 Min.) von Tom Volf einen Blick auf das interessante Leben der berühmten Opernsängerin Maria Callas. Hauptsächlich wird dies von Callas selber wiedergegeben, denn als Grundlage für diese Dokumentation dient ein Interview, das in den 70er Jahren mit Maria Callas geführt wurde. Begleitet wird dieses Interview von Ausschnitten ihrer Auftritte, zahlreichen Fotoaufnahmen und einer großen Sammlung an Briefen. (Trailer)

„MOT – King of the Hill“ (D 2021, 82 Min.) heißt ein Dokumentarfilm von Petra Bereuter, der am 11. April 2023 um 19:30 Uhr gezeigt wird. Der Dokumentarfilm beschreibt MOT, einen Künstler und Musiker, der in Fairfax, einem kleinen Ort in Marin, Kalifornien, lebt. Aufgrund eines Geburtsfehlers ist seine rechte Gehirnhälfte überaktiv, was bedeutet, dass er einfach nicht aufhören kann, kreativ zu sein. Die Filmemacherin, Kamerafrau und Cutterin Petra Bereuter aus Offenbach hat MOT über 4 Jahre begleitet und ist am 11.04. beim Filmgespräch anwesend. (Trailer)

Veranstaltungsort: Naxoshalle, Theater Willy Praml, Eingang Waldschmidtstraße 19 HH, 60316 Frankfurt

11.04.2023

Filmtipp: TÁR (Start: 02.03.2023)

In Kürze kommt ein fiktives Musikdrama in die Kinos, das bereits für sechs Oscars nominiert wurde: Mit TÁR erzählt Regisseur, Autor und Produzent Todd Field die faszinierende Geschichte von Lydia Tár (Cate Blanchett), die als erste weibliche Chefdirigentin ein großes deutsches Orchester leitet. Sie hat es geschafft. Die begnadete Dirigentin hat sich in der von Männern dominierten klassischen Musikszene durchgesetzt und befindet sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Mit ihrem Orchester plant sie eine mit Spannung erwartete Einspielung von Gustav Mahlers Fünfter Sinfonie. Doch während der Proben gerät die Welt der Star-Dirigentin immer mehr ins Wanken… TÁR ist ein elektrisierendes und provokantes Meisterwerk über Musik, Obsession und Macht und gleichzeitig die tiefgehende Charakterstudie einer hochkomplexen Frau, die an der zerstörerischen Kraft ihres eigenen Ehrgeizes in den betonierten Machtstrukturen der von Männern dominierten Arbeitswelt zerbricht. Die Musik stammt von der Komponistin und Cellistin Hildur Guðnadóttir. In ihrer ersten Rolle glänzt die Cellistin Sophie Kauer, die ihr Debüt als Schauspielerin gibt. Am 02.03. feiert „TÁR“ seinen Kinostart in Deutschland.

27.02.2023

Filmtipp: „La Clave – Das Geheimnis der kubanischen Musik“

Lebensfreude, die ansteckt! „La Clave – Das Geheimnis der kubanischen Musik“ ist ein leidenschaftlicher Dokumentarfilm über die musikalische Seele eines Landes (86 Min., Kinostart: 15.09.2022). Auf Kuba verschmelzen Einflüsse aus Afrika und Europa zu einer einzigartig bunten Kultur. Deren wild pulsierendes Herz ist die Musik- und Tanzszene, die sich weit über Latin-Jazz und Salsa hinaus erstreckt. Havannas Straßen vibrieren vor Bewegung und Klang: Aus allen Richtungen strömen die hypnotischen Rhythmen von Clave-Hölzern, Trommeln, traditionellen Liedern und populären Hits. Die karibische Insel lebt Musik! Wichtige Musiker*innen und Expert*innen wie Jazz-Legende Bobby Carcassés, Schlagzeugerin Yissy García oder Musikhistoriker Dr. Olavo Alén entschlüsseln die Ursprünge der kubanischen Musik, gewähren mitreißende Einblicke in ihren Reichtum und den Umgang mit dem Nachwuchs. Denn in wohl kaum einem anderen Land spielt die musikalische Erziehung eine so wichtige Rolle wie hier! Musikschulen – hierzulande ein teures Privileg – sind dort nicht nur zahlreich, sondern auch kostenlos und begeistern die Kinder von Klein auf für Gesang, verschiedenste Instrumente und Tänze wie Rumba, Conga und Bolero. Trailer

04.10.2022

Kinotipp: „Respect“ – Biopic über die „Queen of Soul“ Aretha Franklin

Mit 12 Jahren ist sie schon Mutter, mit 14 veröffentlicht sie ihr erstes Album. Danach engagiert sie sich als Aktivistin für Martin Luther Kings Bürgerrechtsbewegung, veröffentlicht weitere Alben, landet mehrere Nummer-eins Hits, heimst Grammys und zahlreiche weitere Ehrungen ein. Der Film „Respect“ (USA, 145 Min., Regie: Liesel Tommy) zeichnet einige Wege der Soul-Ikone Aretha ‚Ree‘ Franklin fast historisch nach.

Erzählt wird von der frühen Kindheit im strengen Pastorenhaushalt, den Anfängen im Gospelchor ihres Prediger-Vaters, der sie mit Härte vermarket, vom frühen Tod der Mutter, von Vergewaltigungen und Misshandlungen, von gescheiterten Beziehungen und Alkoholmissbrauch, von ihrem Bruch mit der Kirche – und wie Ree trotz alledem den Aufstieg schafft. Anfangs sind die Dialoge etwas hölzern und es wird einiges an Wissen vorausgesetzt – etwa über die schwarze Musikszene und die Bürgerrechtsbewegung. So tauchen im Laufe des Films immer wieder Figuren auf, die zu der einen oder anderen Gruppe gehören, die aber nicht eingeführt werden – das reine Name-Dropping.

Bereits zu Lebzeiten hat Aretha Franklin festgelegt, wer sie im Film verkörpern sollte: Jennifer Hudson. Diese spielt die Rolle so hervorragend, dass man meint, die echte Aretha auf der Leinwand zu sehen. Vermutlich um diesen Eindruck zu verstärken, werden immer wieder überflüssige pseudo dokumentarische Szenen in Schwarz-Weiß in die Handlung eingebettet, die eine Authentizität suggerieren wollen oder sollen, die der Film gar nicht nötig hat.

Während die frühen Jahre der Queen of Soul en Detail erzählt werden, werden die letzten ca. 4 Dekaden – also die Zeit von 1972 bis zu ihrem Tod 2018 – in den Abspann gepackt. Hier wird dann mit echtem Footage gearbeitet. Der Film endet damit, dass Aretha mit der Aufnahme der Gospel-Platte „Amazing Grace“ zurück zur Kirche und zur Familie findet. Dieses Album, am 13. Und 14. Januar 1972 in der Kirche ihres Vaters aufgenommen, ist nicht nur das meistverkaufte Album der Sängerin, sondern auch das meistverkaufte Gospel-Album aller Zeiten. Der Film wartet natürlich auch mit weiteren großen Hits der Sängerin auf, wie „Natural Woman“, „Say a Little Prayer“, „Do Right Woman“, „Young“, „Gifted and Black“, und „Think“ – Songs, die feste Bestandteile des amerikanischen Musikkanons und Klassiker der Black Music sind, und gesungen von Jennifer Hudson von den Originalversionen kaum zu unterscheiden sind. Eine Glanzleistung!

Mit Jennifer Hudson, Forest Whitaker, Marlon Wayans, Audra McDonald, Mary J. Bilge, Skye Dakota u.v.m. Im Kino ab 2. December 2021. Hier geht es zum Trailer.

Tina Adomako

02.12.2021