Initiative Aufstehen für die Kunst kritisiert Coronamaßnahmen in Bayern und Sachsen

In Bayern und Sachsen, die aktuell so starke Inzidenzen haben wie nie zuvor, sind neue Coronamaßnahmen in Kraft getreten, die Kulturveranstaltungen stark einschränken. In Bayern wird die Saalbelegung pauschal auf 25% begrenzt, in Sachsen bleiben die Vorhänge gleich ganz geschlossen. AUFSTEHEN FÜR DIE KUNST weißt auf die bekannten und aktuellen wissenschaftlichen Studien zur Risikoabwägung von Theaterbesuchen hin: Sowohl die Konzertstudie der Universität Halle, die Studie der Bayerischen Staatsoper/TU München zum Opernbetrieb, die Konzerthausstudie in Dortmund, ebenso diejenige im Konzertsaal des NDR, wie auch alle internationalen Studien (z. B. des Institut Pasteur) kommen übereinstimmend zu dem Ergebnis, daß bei hälftiger Belegung, Maskenpflicht und modernen Belüftungssystemen das Risiko von Virusübertragungen – selbst unter den Bedingungen der Delta-Variante –im Publikum nahezu auszuschließen ist. Studien, die zu gegenteiligen Ergebnissen kommen, existieren nach wie vor nicht. Vor allem die Entscheidung des Freistaates Sachsen ist aus Sicht der Initiative unverständlich: Erneut gibt es einen kompletten Lockdown für alle Kultureinrichtungen, gleichzeitig werden Gastronomie und der nicht lebensnotwendige Einzelhandel offen gehalten. Erst kürzlich haben die bundesweiten Auswertungen der Luca-App ergeben, daß alle Kultureinrichtungen zusammengenommen lediglich für 0,9 % der App-Warnungen den Ausschlag gaben, hingegen waren es bei den Restaurants knapp 11%. Auch in Sachsen war die Kultur zehn Monate länger untersagt als die Religion und sieben Monate länger als der Einzelhandel, selbst der Probenbetrieb war monatelang eingestellt. Dabei gilt natürlich auch hier: Die Kunstfreiheit ist im Grundgesetz auf der gleichen Stufe wie die Religionsfreiheit garantiert und sie hat eine viel stärkere grundrechtliche Verankerung als der nicht lebensnotwendige Einzelhandel oder etwa die Gastronomie. Zudem ist im neuen, von Sachsen gerade erst mitbeschlossenen Infektionsschutzgesetz, eine Komplettschließung der Kultur ausgeschlossen. In der vorherigen Version, auf welcher die jetzt beschlossenen Schließungen noch beruhen, war eine besondere Begründungspflicht im Kulturbereich vorgesehen, um der Kunstfreiheit Rechnung zu tragen. Diese seien aber hier nicht im Ansatz erfüllt.

25.11.2021

FUTURE BLOOM – ein Festival, Community und Demokratie Boost

Diesen Aufruf teilen wir sehr gern: „Wir sind eine Gruppe von Musiker*innen, Organisator*innen und Mitgliedern verschiedener Kollektive, die an die Kraft des Zusammenhalts und der Gemeinschaft glauben, weil wir sie erlebt haben. Dies ist ein Aufruf zur Kreierung eines völlig neuartigen und neu gedachten Meta Festivals: Future Bloom.
Wir wollen als 52 deutschlandweit vernetzte Communities 52 einwöchige interdisziplinäre Musikfestivals veranstalten und mit dieser Realutopie die strukturell bedingte Chancenungleichheit und den Konkurrenzkampf in der Non-Mainstream-Music ausmanövrieren. Jede Community soll ein einwöchiges Musikfestival mit interdisziplinärem Austausch und antirassistischem, queerfeministischem und am Gemeinwohl orientierten Rahmen veranstalten. Dabei wollen wir uns gemeinsam untereinander austauschen und uns gegenseitig zu den Festivals einladen. Das heißt 365 Tage frische, innovative Kultur und Kunst und endless fun von uns, für uns und alle.
Vorwiegend richtet sich das Projekt an Musiker*innen, die professionell und außerhalb des Mainstreams arbeiten. Aber auch an andere Künstler*innen aller Sparten, sowie Leute, die einfach nur Lust haben mitzuorganisieren und zu helfen, weil sie den gesellschaftlichen Mehrwert und Sinn eines solchen Festivals erkennen und einfach Lust haben, etwas mit Menschen zu machen.
Wir wollen mit Workshops, Vorträgen, Flashmobs, Unterricht für Benachteiligte, fairer Bezahlung, Transparenz, Inklusion, Diversität, Offenheit, Potenzialentfaltung und Gemeinschaft der auseinanderdriftenden Gesellschaft und der Demokratiekrise etwas entgegensetzen und eine blühende, gemeinsame Zukunft von Musik, Kunst, Kultur und Gesellschaft aufbauen“.

Fragen werden in den FAQs beantwortet. Mehr dazu könnt ihr auch einem Vortrag von Jo Wespel & Sanni Lötzsch beim Darmstadt Jazzforum (30.09.-02.10.2021) entnehmen.

04.10.2021

Britische Initiative fordert „Safe Spaces Now“ auf Konzerten und Festivals

(Foto: Safe Spaces Now)

Veranstaltungsorte, Festivals, Studios und Arbeitsplätze sind zu oft keine sicheren Orte für Frauen, Mädchen und non-binäre Personen, schreiben die Organisator*innen der neuen Initiative der Musikindustrie „Safe Spaces Now“. Die britische Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, die Belästigung und den Missbrauen von Frauen* bei Konzerten und Festivals zu beenden. Denn einer Statistik zufolge haben mehr als 40% der Frauen unter 40 Jahren bei einer Liveveranstaltung bereits sexuelle Belästigung erlebt. Schlimmer noch, die Exekutivdirektorin von UN Women UK Claire Barnett führt kürzlich veröffentlichte Daten an, wonach nur 3% der 18-24jährigen Frauen noch nicht im öffentlichen Raum belästigt worden seien. Alle Hoffnungen auf eine Verhaltensänderung bei der neuen Generation junger Männer hätten sich nicht erfüllt. „It is not OK for women to be constantly worried about their safety at festivals, to make sure they always have phone chargers on them so they can call someone if they feel unsafe,“ werden die Organisator*innen in der Zeitung The Guardian zitiert. Den Anfang macht das Strawberries & Creem festival in Cambridge, das sich als erstes britisches Festival zu einem 50/50 Line-Up verpflichtet hat. Das Pilotprojekt mit UN Women UK will zeigen, wie Festivals mit neu gestalteten Räumen und besserer Ausbildung so ausgerichtet werden können, dass sie einladende, integrative und sichere Räme sind, in denen Menschen gemeinsam Musik genießen können. Barnett ist überzeugt, dass sich – ähnlich schnell wie bei den Rauchverboten in Innenräumen – eine Verhaltensänderung in der Zukunft erreichen lässt. Gerade die Wiedereröffnung nach dem Corona-Lockdown böte eine einmalige Chance, Livemusik von Grund auf neu zu „programmieren“.

18.08.2021

Initiative „3. Oktober – Deutschland singt“ geht in die neue Runde

Die Initiative „3. Oktober – Deutschland singt“ will dezentral vor Ort im ganzen Land eine lokale Feiertradition mit partizipativen Musikerlebnissen anstoßen und damit den Zusammenhalt im ganzen Land stärken und die Hoffnung für eine von Kultureller Vielfalt geprägte Zukunft stärken. Dazu werden  Chöre, Ensembles, Gemeinden, Vereine und Bands im ganzen Land eingeladen, am Tag der Deutschen Einheit um 19.00 Uhr auf ihren Marktplätzen gemeinsam zehn bekannte Lieder aus vielen Genres anzustimmen. Es soll eine öffentliche, den lokalen Gegebenheiten entsprechende Feierkultur für den Tag der Deutschen Einheit entstehen und eine kultur- und generationsübergreifende Verbundenheit im ganzen Land gestärkt werden.

Wer mitmachen will, findet auf der Webseite der Initiative Hinweise zur gemeinsamen Programmgestaltung und Planungshilfen. 

17.06.2021

Kulturinitiative am Main

Ein Netzwerk aus Bands, Musiker*innen, DJs, Sozialarbeiter*innen und unabhängigen Veranstalter*nnen haben eine Kulturinitiative gegründet, um in Frankfurt am Main im Sommer öffentliche (und private) Plätze, Parks, Gärten und Grünflächen im Stadtgebiet mit Musik, Kultur und kreativen Angeboten zu bespielen und dabei für gute Stimmung und Prävention zu sorgen. Unter den Gründer*innen ist Conni Maly. Nun sucht die Intitative nach Unterstützer*innen, Mitwirkende, Locations und am Austausch interessierte. 
Aktuelle Veranstaltungen und Aktivitäten findet ihr hier, bei Fragen und Anregungen und zum Mitmachen meldet euch unter: gro.i1736920831lmets1736920831ys@ni1736920831am-ma1736920831-evit1736920831aitin1736920831irutl1736920831uk1736920831
04.06.2021

Infrastrukturförderung Inititiative Musik

Mit der Infrastrukturförderung unterstützt die Initiative Musik Projekte, die nachhaltige Rahmenbedingungen schaffen für die Entwicklung von Popularmusik und Jazz in Deutschland. Im Fokus stehen zudem Aufbau und Stärkung von regionalen Fördereinrichtungen für die Popularmusik in enger Zusammenarbeit mit Ländern und Kommunen.Der nächste Abgabeschluss für Anträge auf Infrastrukturförderung ist der 5. Mai 2021, 18 Uhr. Für die neue Förderrunde ist ein Projektbeginn frühstens am 21. Juni 2021 möglich.

13.04.2021

#coronakünstlerhilfe

Die Initiative #coronakünstlerhilfe, die von dem Filmemacher und Singer – Songwriter Timm Markgraf & dem Unternehmer Benjamin Klein gegründet wurde, hat das Ziel, Künstler*innen zu unterstützen die aufgrund von Covid-19 in eine finanzielle Notlage geraten sind. Hierzu werden Spendengelder gesammelt, die über den eigens für diesen Zweck neu gegründeten Verein „1st class session-Artist Support-e.V.“ treuhändisch verwaltet und verteilt werden. Dieser Verein dient ausschließlich dem Zweck, Künstler*innen, die insbesondere durch die aktuelle Pandemie unverschuldet in Notlage geraten sind, finanziell zu unterstützen.

18.12.2020

Konzerthaus Berlin bietet „Freie Räume für Freie Szene“

Mit „Freie Räume für Freie Szene“ startet das Konzerthaus Berlin eine Initiative, die freien Musiker*innen und Ensembles der Hauptstadt die Möglichkeit gibt, im Februar und März 2021 mietfrei in den Sälen des Hauses am Gendarmenmarkt aufzutreten. Daneben unterstützt das Konzerthaus bei der veranstaltungstechnischen Umsetzung und übernimmt den Kartenverkauf – sämtliche Einnahmen gehen an die Ausführenden. Zehn derartige Konzerte sind für Februar geplant. Im März folgen zwei Produktionen, darunter ein Education-Projekt. Bis zum 04.12.2020 können sich professionelle und semi-professionelle Musiker*innen, Instrumentalensembles, gemischte Ensembles und Vokalensembles (max. 12 Sänger*innen) der Sparten klassische Musik, zeitgenössische Musik, Jazz und Weltmusik um einen Auftritt im Großen Saal, Kleinen Saal oder Werner-Otto-Saal bewerben. Neben künstlerischer Qualität des Konzertformats zählt auch die Umsetzbarkeit des Projekts im jeweiligen Saal zu den Vergabekriterien der Fachjury.

 

18.11.2020

Songs for the Earth – Liederkreise in Frankfurt

Eine neue Initiative in Frankfurt am Main trifft sich aktuell einmal im Monat im Freien, um gemeinsam (mit Abstand und Maske) Lieder für die Natur zu singen und sich mit der Erde zu verbinden. Treffpunkt ist in Nähe des Gemeinschaftsgarten „Tortuga“ hinter dem Wasserturm in Eschersheim Lindenbaum. Gründerin Sasha schreibt über ihre Idee: „In den letzten Jahren hat sich Frankfurt zu einer Stadt der Reichen entwickelt. Immer mehr Grünflächen werden zerstört um auf diesen Flächen Luxuswohnung zu bauen. Wohlstand beruhigt sicherlich aber es macht weder glücklich, gesund noch versorgt es uns mit dem was wir auf diesen Planeten zum Leben brauchen. Genau das treibt mich an und lässt mich in die Öffentlichkeit gehen obwohl das nicht mein Ding ist. Gemeinsam können wir viel bewegen, für uns und die Welt und unsere zukünftigen Generationen.“

26.10.2020

Kundgebung der Kulturschaffenden 24.10.2020 München

Eine Initiative um die freischaffende Bratschistin Veronika Stross lädt am Samstag, 24.10.2020 ab 12 Uhr zu einer Kundgebung der Kulturschaffenden und ihres Publikums auf dem Königsplatz in München ein. Sie will ein deutliches Zeichen gegen die Passivität der Politik setzen, die die durch die Coronakrise gebeutelte Kulturbranche im Regen stehen lässt. Während andere Wirtschaftsbereiche großzügige finanzielle Unterstützung erführen, würde die Kulturbranche nach wie vor vernachlässigt. Viele freischaffende Künstler*innen und Ensembles stünden jetzt schon kurz vor dem Aus, aber auch die größeren Bühnen und Häuser würden auf die Dauer ihren Status nicht halten können. Mit der Kundgebung soll nicht nur auf die momentane Lage der Künstler*innen und der Branche, sondern auch auf die gesellschaftlichen Konsequenzen hingewiesen werden. Die Kundgebung wird friedlich und unter Einhaltung der Hygiene- und Sicherheitsregeln veranstaltet. Die Veranstalter*innen distanzieren sich von jeglicher Form von rechts-oder linksradikalem Gedankengut.
19.10.2020

Nonstop-Musik – Ein Wochenende im Zeichen musikalischer Vielfalt: jetzt Mitmachen!

Am 20. und 21. Juni dreht sich bundesweit alles um das Motto „Nonstop-Musik – Ein Wochenende im Zeichen musikalischer Vielfalt“. Virtuell und live, wo es möglich ist, wird darauf aufmerksam gemacht, wie relevant Musik für das öffentliche Leben und eine bunte Kulturlandschaft ist. Dafür haben sich die Initiativen der Society Of Music Merchants e. V. „Deutschland macht Musik – spiel mit!“, der „Tag der Musik“ des Deutschen Musikrates und die „Fête de la Musique“ zusammengetan. Unterstützt werden sie von Spitzenverbänden der Musikwirtschaft. Mit vereinter Stimme rufen die Initiatoren*innen gemeinsam mit ihren Partner*innen alle Musikfreund*innen dazu auf, aktiv Musik zu machen und bewusst Musik überall zu hören. Ziel des Wochenendes ist, eine größtmögliche Öffentlichkeit zu erreichen und einzubinden, gemeinsam Musik zu feiern und auf das vielfältige Angebot der Musikwirtschaft aufmerksam zu machen. Überall (dort wo es erlaubt ist) soll Musik gemacht, laut gehört, aufgeführt und präsentiert werden. Die Initiative macht damit auf die existenzbedrohende Lage für die einzelnen Sektoren der Musikwirtschaft aufmerksam. Aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten für Live-Veranstaltungen wird das Programm auch digital stattfinden. Hier ist also der Ideenreichtum aller beteiligten Partner*innen und aller Interessierten gefragt. Auf die kreativen Ideen und Aktionen von Musikfans, vom Musikfacheinzelhandel, Künstler*innen, Bands, DJs und Musikschulen sind alle Beteiligten gespannt. Ob Videobotschaften von Künstler*innen, private Gigs und Jam-Sessions, die über soziale Medien gestreamt werden, Open-Airs in Parks und in Innenstädten – der (machbaren) Fantasie soll keine Grenzen gesetzt werden. 

18.06.2020

Kultur-Rettungsschirm Bayern fordert Notbetriebsfinanzierung

“Als Kunstminister blutet mir das Herz, das Kulturleben am Boden zu sehen…Wir müssen die Strukturen erhalten, damit wir die Ergebnisse der wunderbaren kreativen Arbeit unserer Kunst- und Kulturszene in der Zukunft wieder umfassend genießen können,” so hatte Bayerns Minister Bernd Sibler am 15. Mai 2020 verlauten lassen. Zahlreiche Kulturschaffende haben darauf mit einem Positionspapier – dem Kultur-Rettungsschirm Bayern – reagiert. Darin kritisieren sie, dass durch das angekündigte “Künstlerhilfsprogramm Plus” das Ausbluten der freien Kulturszene nicht verhindert würde. Sie fordern die zum Überleben unerlässlichen Notbetriebskosten, bis Publikumsveranstaltungen wieder kostendeckend durchführbar sind. Hier könnt ihr die Aktion unterstützen. 

02.06.2020