Neues Förderprogramm zur Digitalisierung der Live-Musikclubs
Mit dem neuen Förderprogramm „Digitalisierung der Aufführungstechnik in Live-Musikspielstätten in Deutschland“ baut die Initiative Musik ihre Livemusikförderung aus. „Wer innovative Konzerterlebnisse bieten will, benötigt dazu eine zeitgemäße technische Infrastruktur. Mit dem neuen Förderprogramm können wir die kleinen und mittleren Clubs bei dringend notwendigen Erstinvestitionen in digitale Aufführungstechnik unterstützen, damit diese Kulturorte den aktuellen Herausforderungen gerecht werden“, betont die Geschäftsführerin der Initiative Musik Ina Keßler.
Das neue Förderprogramm der Initiative Musik, das gemeinsam mit der Live Musik Kommission e.V. (LiveKomm) realisiert wird, dient der Sicherung und Steigerung der kulturellen Vielfalt und der Programmqualität in unabhängigen Spielstätten in Deutschland. Es unterstützt die Live-Musikclubs, die die konzertante Grundversorgung vor Ort leisten. Es hat zum Ziel, dass die Spielstätten bundesweit auch von der technischen Seite eine kulturelle Rezeption und Bildung für ein anspruchsvolles Publikum auf internationalem Niveau gewährleisten können, denn neue Präsentations- und Aufführungsmöglichkeiten stellen wichtige Voraussetzungen für die künstlerische Entwicklung von Musikern dar.
Antragsberechtigt sind Live-Musikspielstätten mit einem festen Sitz in Deutschland, einer maximalen Kapazität von 2.000 Personen und mindestens 24 Live-Musik-Veranstaltungen im Jahr. Das Förderprogramm dient zur erstmaligen technischen Umstellung von Live-Musikspielstätten auf digitale Aufführungstechnik. Neben digitalen Monitor- und Hauptmischpulten, Lichtmischpulten sowie digitalem Showlicht werden auch DJ-Set-ups kofinanziert. Gefördert werden Anschaffungskosten zwischen 1.000 und 20.000 Euro mit einer gestaffelten Förderung in Höhe von 900 bis 10.000 EUR. Die Differenz muss als Eigenanteil getragen werden. Die Anträge können vom 11.01.2016- 05.02.2016 gestellt werden.
PopCamp Konzert 27.11. Berlin
Die erste Arbeitsphase des 11. PopCamp-Jahrganges begann am 13.09.2015: 20 talentierte Musiker und Musikerinnen sowie 9 hochkarätige Dozenten machten sich auf nach Trossingen in die Bundesakademie für musikalische Jugendbildung, um eine Woche lang die erste Phase des Meisterkurses für populäre Musik zu bestreiten. Jetzt kann man in Kürze ihre Musik live erleben, wenn sie bei PopCamp live on stage am 27.11.2015 im Frannz Club in Berlin ihre Musik präsentieren. Mit dabei sind Mockemalör mit ihrem Elektro-Chanson/Traumwandler Punkeresk aus Berlin (http://popcamp.de/bands/2015/mockemaloer.html), die Band Steal A Taxi mit Funk/Pop aus Bonn (http://popcamp.de/bands/2015/steal-a-taxi.html) sowie The Ow’s, Blackout Problems und Van Holzen. Hier geht’s zum Konzert-Trailer: https://youtu.be/lb_0s97vRyk
Einlass 19 Uhr – Beginn 19.30 Uhr
Wo: Frannz Club // Schönhauser Allee 36 (Kulturbrauerei)
Eintritt VVK 5€ / AK 7€
Das PopCamp ist kein Wettbewerb. Über 200 ExpertInnen aus der Musikbranche, den Medien und verschiedenen Organisationen dürfen als Nominatoren Vorschläge machen, aus denen dann seit 2005 jedes Jahr fünf Teilnehmer für den „Meisterkurs für Populäre Musik“ ermittelt werden. Bekannte DozentInnen aus allen Bereichen des Musikgeschäftes begleiten die ausgewählten Bands auf ihrem Weg in die Professionalität, in zwei je einwöchigen Coaching-Phasen, bei Studioarbeiten wie Liveauftritten und bei der abschließenden Erstellung eines Multimedia-Kits, bestehend aus Videoclips, Interviews und Live-Mitschnitten. PopCamp ist ein Projekt des Deutschen Musikrates und wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der GVL gefördert.
Aufruf an alle Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker in Deutschland
In den letzten Jahren werden die Anliegen von KünstlerInnen und Kreativen in der Gesellschaft zunehmend wahr- und ernstgenommen. Dass schöpferische Leistung gleichzeitig auch volkswirtschaftlich an Bedeutung gewinnt, bietet Chancen, die wir nutzen wollen. Für die Gestaltung einer sinnvollen und nachhaltigen Politik, welche die Belange von Musikschaffenden im Allgemeinen und JazzmusikerInnen im Besonderen berücksichtigt, bedarf es aktueller Daten, um Vorschläge für Verbesserungen mit Fakten unterfüttern zu können. Die ökonomische Situation von JazzmusikerInnen wird zwar immer wieder als prekär beschrieben, tatsächlich aber fehlen aussagekräftige Zahlen – so stammt die letzte ausführliche Studie aus den 1970er Jahren. Auf Initiative der Bundeskonferenz Jazz konnte nun der Startschuss für eine Studie zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen von JazzmusikerInnen in Deutschland gegeben werden, in deren Zentrum eine Befragung der professionellen MusikerInnen steht. Die verantwortlichen Initiatoren sind das Jazzinstitut Darmstadt, die Union Deutscher Jazzmusiker und die IG Jazz Berlin.
Für die Durchführung der Studie zeichnet das Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim verantwortlich. Die Beantwortung des Fragebogens dauert nur ca. 20 Minuten. Sämtliche Daten werden natürlich anonym behandelt. Die Teilnahme an der Befragung ist bis zum 30. Juni 2015 möglich. Die Ergebnisse der Studie, einschließlich einer Bewertung der Zahlen, sollen Ende des Jahres vorliegen und in Berlin öffentlich vorgestellt werden.
Wir bitten Sie dringend um Ihre Mitwirkung und die Weiterverbreitung dieser Nachricht im Kreis Ihrer Kollegen/-innen: Je größer die Beteiligung, umso aussagekräftiger ist das Ergebnis – Sie können uns helfen, möglichst viele professionelle MusikerInnen der Szene zu erreichen! Jetzt teilnehmen! – www.jazzstudie2015.de
PopCamp 2015 mit Mockemalör und Steal A Taxi
Am 08. und 09. Mai fand in der CD-Kaserne Celle das PopCamp Live-Audit statt. Das Juryteam unter Leitung von Prof. Udo Dahmen (Vizepräsident Deutscher Musikrat / Direktor Popakademie Baden-Württemberg) stand vor der Aufgabe, fünf Bands zur Teilnahme am PopCamp 2015 auszuwählen. Nach je 20 Minuten Live-Performance und 30 Minuten Gespräch mit der Jury konnten sich u.a. Mockemalör mit ihrem Elektro-Chanson/Traumwandler-Punkeresk aus Berlin und die Funkpopband Steal A Taxi aus Bonn freuen. Im nächsten Schritt geht es darum die beiden Arbeitsphasen im September (Bundesakademie Trossingen) und im November (Landesmusikakademie Niedersachsen) vorzubereiten und ein möglichst passgenaues Dozententeam zusammen zu stellen. Dies erfolgt durch einen Mix zwischen Jurysicht und Bandsicht. Inhaltlich geht es dann um alles, was für die Professionalisierung von Bedeutung ist. Dabei kann das PopCamp-Team im 11. Jahrgang auf einige gute Erfahrungen und Erfolgsmomente zurückgreifen. Davon zeugen ehemalige Teilnehmer wie Jupiter Jones, OK KID, Alin Coen, Heisskalt, The Intersphere, Max Prosa oder auch Cyminology. Das große Abschlusskonzert mit allen Bands ist am 27.11.2015 in Berlin.
PopCamp ist ein Projekt des Deutschen Musikrates und wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der GVL gefördert.
Weitere Infos: http://popcamp.de
Resolutionen zu internationalen Freihandels- und Dienstleistungsabkommen TTIP, CETA UND TISA
Die Mitgliederversammlung 2014 des Deutschen Musikrates hat am 18. Oktober 2014 im Berliner Abgeordnetenhaus einstimmig die Resolution „Veränderung braucht den Dialog. Aufruf für den Schutz und die Förderung der Kulturellen Vielfalt in Deutschland“ verabschiedet. Diese enthält einen 10-Punkte-Forderungskatalog an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Vizekanzler Sigmar Gabriel zu den internationalen Freihandels- und Dienstleistungsabkommen TTIP, CETA und TiSA. Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Die Mitglieder des Deutschen Musikrates sind tief besorgt um den Kultur-, Bildungs- und Wissenschaftsstandort Deutschland. Insbesondere TiSA rüttelt an der identitätsbildenden Aufgabe von Bildung und Kultur. Es kann nicht sein, dass sämtliche öffentlich geförderten Bildungs-, Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen, darunter Orchester, öffentliche Musikschulen, Universitäten, Hochschulen, Theater, Ensembles des Laienmusizierens sowie der öffentlich-rechtliche Rundfunk aufgrund der marktradikalen Liberalisierungspolitik der EU-Kommission in ihrer Existenz bedroht sind. Mit dem 10-Punkte-Forderungskatalog ruft der Deutsche Musikrat Bundeskanzlerin Angela Merkel und Vizekanzler Sigmar Gabriel auf, eine Kurskorrektur in den Europäischen Rat einzubringen. Kulturelle Vielfalt und Gemeinwohl sind nicht verhandelbar.“ Auch der Bayrische Musikrat wendet sich gegen Geheimniskrämerei am Verhandlungstisch und fordert Klarheit über eventuelle Vereinbarungen in Sachen Kunst, Kultur und Kulturwirtschaft: transparente Verhandlungsführung, Anlehnung an die UNESCO-Konvention zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen.
Weitere Infos: http://www.musikrat.de, http://www.bayerischer-musikrat.de/
Deutscher Musikrat besorgt über soziale Bedingungen von Musikern
Das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ) hat Daten zur Beschäftigung und zur freiberuflichen Tätigkeit in Musikberufen veröffentlicht. Die Statistiken basieren auf regelmäßig erscheinenden Quellen der Bundesagentur für Arbeit, des Statistischen Bundesamtes und der Künstlersozialkasse. Hierzu Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Die vom Deutschen Musikinformationszentrum zusammengestellten Daten machen die bedenkliche bis dramatische soziale Situation von Musikerinnen und Musikern deutlich. Gleichzeitig zeigen sie die dringende Notwendigkeit der gesellschaftlichen Bewusstseinsschärfung für den Wert kreativen Schaffens auf. Der Zunahme prekärer Arbeitsverhältnisse insbesondere in den kulturvermittelnden Berufen muss entgegen gewirkt werden. Die gesellschaftliche Wertschätzung für Musik und Kultur muss sich auch in den sozialen Rahmenbedingungen unserer Künstler widerspiegeln – nur so wird es weiterhin Nachwuchs geben, der sich im Bereich der Musik professionalisieren wird. Der Deutsche Musikrat begrüßt den Beschluss des Bundeskabinetts zur Stabilisierung des Künstlersozialabgabesatzes. Dies ist jedoch nur ein Schritt auf dem Weg zu einer langfristigen Sicherung der Künstlersozialversicherung. Ein nach oben variabler Bundeszuschuss muss genau so gegeben sein wie die Deckelung der Bagatellgrenze für kleine Unternehmen auf maximal € 450 pro Jahr im Sinne einer Beitragsgerechtigkeit für alle.“
Eine Zusammenfassung und Auswertung der Daten findet Ihr hier: www.miz.org/news_10975.html, alle Statistiken hier: www.miz.org/statistiken/bildung-ausbildung-s1502#6.
Aktuelle Ausgabe Musikforum 1/2014: Musikhochschulen in Deutschland
Das Musikforum, eine vierteljährlich erscheinende Zeitschrift des Deutschen Musikrats, versteht sich als Plattform, auf der wechselnde Schwerpunktthemen des Musiklebens unter die Lupe genommen werden. Beschäftigte sich die letzte Ausgabe noch mit dem „Kulturkonstrukt Europa“, wendet sich sein Blick bei der aktuellen Ausgabe wieder ins Land, nämlich zu den 24 Musikhochschulen, die in Deutschland eine professionelle Ausbildung zum/zur Musiker/in anbieten. Zahlreiche Artikel beleuchten die Qualität der Lehre, die Situation der Hochschulen und wo noch Entwicklungs-, aber auch Konfliktpotential herrscht. Ein lesenswerter Beitrag von Friedrich Uecker z.B. bemängelt z.B., dass es mittlerweile zwar einen hohen Anteil an ausländischen Studierenden, aber keinen echten, künstlerischen Austausch von Ost nach West gäbe. „Methodische Hilflosigkeit“ und ein „altes Meister-Schüler-System“ mache die Musikhochschule zu einer „schlichten Reproduktionsanstalt“. Hans Bäßler schreibt über die stark ausbaufähige Förderung musikalischer Eliten, und dass der Westen nach der Wende in diesem Bereich vom Modell Ost hätte mehr lernen können. Arvid Ong beschreibt das „berufliche Niemandsland“, in dem sich viele Lehrbeauftragte befinden, schlecht bezahlt, mit zeitlich befristeten Lehraufträgen und einem geringen Mitbestimmungsrecht in den Gremien – obwohl diese an manchen Hochschulen bis zu 70% des Lehrdeputats übernehmen. Florian Käppler erklärt in seinem Artikel, warum die medialen Innovationen unserer Zeit als große Chance für die Musikhochschule begriffen werden sollten. Mehr zu entdeckendes Neuland sehen die Autoren auch in der Altenbildung und in der kulturellen Bildung mittels moderner „Instrumente“ wie Rap und Graffiti. Udo Dahmen von der Popakademie spricht sich wie einige andere im Interview gegen eine Sparpolitik in der Kultur und für eine Gleichstellung von E- und U-Musik aus. Dafür stellt er unter der Rubrik „Erklär mit Pop“ gleich noch die deutsche Popband Kraftwerk vor, die als einer der einflussreichsten Bands und Vorreiter der Elektroszene gelten. Weitere Artikel beschäftigen sich etwa mit der Bedeutung der Spielstätten, der Musikmessen, exotischer Instrumenten-Studiengänge, usw. Ein Service-Mittelteil informiert über die Arbeit der zahlreichen Musikverbände, über Preisverleihungen, Wettbewerbe u.v.m., aktuelle Nachrichten und Reviews runden das Ganze ab. Fazit: ein lesenswertes Magazin!
Schott Music GmbH, Einzelheftpreis: 8,50€, ein Jahresabo kostet 35.-€/27.-€ für SchülerInnen und Studierende; auch als App erhältlich.