Buchtipp: „Choral Music Composed by Women“
Eine echte Novität im deutschsprachigen Raum! Die Sammlung „Choral Music Composed by Women“ enthält 47 Werke für gemischten Chor – komponiert ausschließlich von Frauen. Komponistinnen haben zu jeder Zeit bedeutende Beiträge zum Chorrepertoire geleistet, aber viele sind uns gar nicht bekannt. Zahlreiche verborgene Juwelen für gemischten Chor warten nur darauf, aufgeführt zu werden! Im neuen Chorbuch, das von Mary Ellen Kitchens vom Archiv Frau und Musik in Frankfurt, Franziska de Gilde und Jan Schumacher herausgegeben wurde, sind Komponistinnen von der Renaissance bis hin zu jungen Komponistinnen unserer Zeit vertreten. Viele waren in ihrer Zeit Pionierinnen, die sich allen Widerständen zum Trotz als Komponistinnen behaupten konnten. Zu entdecken sind klangvolle Werke in einer Vielfalt unterschiedlicher Stile: Psalmvertonungen, Madrigale, romantische Chorlieder, Experimentelles, Spirituals, auch Kanons und einfache Lieder für Chorevents und Community Singing sowie neue Musik für Kammerchöre, vom Schwierigkeitsgrad überwiegend leicht bis mittelschwer. Die Singtexte sind überwiegend auf Englisch oder Deutsch, die bunt gemischten Themen reichen bis in aktuelle gesellschaftliche Diskurse. Welches die Lieblingsstücke der Herausgeber*innen sind, erfahrt ihr in diesem Video. Das Werk Blessed assurance von Phoebe Knapp kann bis einschließlich 15. Oktober 2024 kostenlos über den Webshop des Verlags bestellt werden. Weiteres Repertoire von Komponistinnen ist bei demselben Verlag hier zu finden. Mit den Filtern auf der linken Seite kann dort gezielt z.B. nach Besetzung oder Schwierigkeitsgrad gesucht werden.
Archiv Frau und Musik vergibt Arbeitsstipendium für Komponistinnen
Das Archiv Frau und Musik vergibt zum sechsten Mal in Kooperation mit dem Institut für zeitgenössische Musik (IzM) an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) ein dreimonatiges Arbeitsstipendium für Komponistinnen. Im zwei- bis dreijährigem Turnus sind Komponistinnen aller Altersstufen und Nationalitäten zur Bewerbung aufgefordert. Es werden sowohl Eigenbewerbungen als auch Vorschläge von Fachexpert*innen und Institutionen akzeptiert. Umfang und Art der künstlerischen Arbeit, die während des Aufenthalts in Frankfurt am Main gewährleistet sein sollen, werden nicht vorgegeben. Die Stipendiatin ist in der Gestaltung ihrer Arbeit frei. Bewerbungsschluss: 26. Februar 2024
Workshop „Komponistinnen in den Schulunterricht“ 30.06.-01.07.2023
Das Archiv Frau und Musik möchte gerne mehr Musik von Komponistinnen in den Schulunterricht bringen und entwickelt deshalb gerade gemeinsam mit zahlreichen Lehrkräften und dem Helbling Verlag verschiedene Unterrichtsmaterialien und -konzepte. Die ersten Ergebnisse wollen sie bei einem zweitägigen Workshop am 30.06. & 01.07.2023 in Frankfurt am Main vorstellen und diskutieren. Noch sind einige Plätze für diesen Workshop frei, wer Interesse hat, kann sich gerne per Mail anmelden.
Fokusgruppe „Frau* und Musik im Unterricht“ lädt zu Workshops ein
Komponistinnen und andere musikschaffende Frauen bleiben in den Konzerthäusern, Opernsälen, Medienprogrammen, Chören und Orchestern und auch im Musikstudium weitgehend unerhört – obwohl es sie sehr wohl gibt. Daher fängt die Bewusstseinsbildung schon in der Schule an. Doch wie kommen Komponistinnen* und Frauen* anderer Musikbereiche in den Musikunterricht? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Fokusgruppe „Frau* und Musik im Unterricht“, die sich im Sommer 2022 aus schulischer Musikpraxis, Wissenschaft und Verlagen zur Bearbeitung der Thematik zusammengefunden hat. In partizipativer und institutionsunabhängiger Anlage werden Konzepte erarbeitet, die die Sensibilisierung zum Thema sowie die Ausarbeitung von Materialalternativen zum Ziel hat. Dabei geht es vor allem darum, Musik und Unterrichtsmaterial von Komponistinnen für alle relevanten Unterrichtsthemen verfügbar zu machen, damit diese schnell zum Einsatz kommen können. Im Jahr 2023 findet hierfür ein dreiteiliges Workshopangebot statt, an dem ihr euch aktiv beteiligen könnt. Die Teilnahme ist kostenlos. Für einen organisatorischen Überblick und ggf. inhaltliche Vorsortierung wird um Zusage der Teilnahme bis zum 20.12.2022 per Mail erbeten.
Kontrabassistinnen & eine Solohornistin für Frauenorchesterprojekt 23.-25.09.22 gesucht
Das Frauenorchesterprojekt (FOP) ist ein ambitioniertes Frauen-Sinfonieorchester, das sich zur Aufgabe gemacht hat, Werke von Komponistinnen zum Klingen zu bringen. Die Projektphasen finden einmal im Jahr in Berlin an einem Wochenende im Frühjahr als Orchesterwochenende mit abschließender Präsentation statt. In diesem Jahr feiert es seinen 15. Geburtstag und veranstaltet sein jährliches Projekt–Wochenende vom 23.-25.09.2022, an dem es Orchesterwerke aus England, Frankreich, Deutschland und Brasilien einstudieren wird. Für die diesjährige Besetzung werden noch Kontrabassistinnen & eine Solohornistin gesucht (Kontakt).
Das diesjährige FOP ist eingebunden in das Berlin-Potsdamer Komponistinnen-Wochenende, das Musikinteressierte nicht nur zum Werkstattbesuch beim FOP einlädt, sondern auch eine Lange Nacht der Komponistinnen im Nicolaisaal Potsdam und ein Symposium & Oper „The Wreckers“ von Ethel Smyth in seinem Programm hat. Die Teilnehmer*innen des Wochenendes werden durch die Musikwissenschaftlerin Susanne Wosnitzka vom Archiv Frau und Musik begleitet, die das Wochenende mit weiteren Informationen zum Thema Frau und Musik bereichern wird. Ziel und Idee des Wochenendes ist, sich im Interessenfeld „Frau und Musik“ zu vernetzen und auszutauschen. Interessierte schicken ihre verbindliche Anmeldung in einer formlosen Mail (Anmeldeschluss: 31. August 2022).
Konferenz »Und sie komponieren, dirigieren doch!«. Diversity in Music – Komponistinnen und Dirigentinnen im Musikleben heute.
Warum spielen große Orchester fast nur Musik von Männern? Gibt es wirklich keine Frauen, die Opern komponiert haben? Wer in die Programme renommierter deutscher Orchester oder Opernhäuser schaut, muss den Eindruck gewinnen, dass es bis auf einige Ausnahmen keine Komponistinnen gegeben hat und gibt. Und erst in den letzten Jahren leiten wieder vermehrt Dirigentinnen Orchester und Ensembles. Aber Frauen komponierten und dirigierten schon immer! Es gibt zahlreiche Werke von Komponistinnen, die ein breites Publikum begeistern können. Auf der Konferenz stellt musica femina münchen e.V. in Kooperation mit dem Archiv Frau und Musik und dem Orff-Zentrum aktuelle Forschungsprojekte, Workshops und Netzwerke vor, die sich der Repräsentation von Komponistinnen in der klassischen Konzertlandschaft widmen. Das genaue Programm findet sich in Kürze auf der Seite von musica femina münchen e. V. Interessierte können die dreitägige Konferenz digital über die Plattform Zoom verfolgen. Die Veranstaltung ist gratis, über Spenden freuen sich die Veranstalterinnen.
WIR IST PLURAL – jetzt abstimmen
2021 vergibt die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb mit dem Bundesverfassungsgericht als Partner anlässlich des 70. Geburtstags der obersten Instanz zum Schutze des Grundgesetzes den Preis WIR IST PLURAL | Preis zur Stärkung der Demokratie. Zentral ist dabei die Frage: „Wie engagiert Ihr Euch für die demokratischen Werte des Grundgesetzes?“. Die 15 originellsten Projekte zu dieser Leitfrage werden mit bis zu 5.000 Euro und einem umfassenden Gewinn-Paket für mehr öffentliche Sichtbarkeit prämiert.
Jetzt wählen die Bürger*innen die Nominierten. Sie entscheiden nun, welche 50 Projekte am meisten überzeugen und der Fachjury vorgelegt werden. Jede*r hat insgesamt fünf Stimmen und kann sich zwischen vielen originellen Initiativen entscheiden. Mit dabei ist auch das Archiv Frau und Musik, das sich mit der Gesprächskonzertreihe ‚Frauen der Musik – Komponistinnen im Portrait‘ bewirbt. In den bisher drei Konzerten zu Komponistinnen aus unterschiedlichen Ländern – zu den Komponistinnen Ethel Smyth, Lili und Nadia Boulanger, Grazyna Bacewicz und Amy Beach – werden politische Themen, wie Misogynie, Rassismus, Krieg und Verfolgung im Rahmen von Lesungen und der kammermusikalischen Darbietung über das Leben und literarische und musikalische Werk der Frauen vermittelt.
Auch für das Laut & Bunt Festival 2020 könnt ihr Abstimmen. Das Laut & Bunt Festival steht seit 2007 für Demokratie, Weltoffenheit, Vielfalt und Toleranz und positioniert sich strikt gegen Extremismus, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit. Zugleich sind wir ein regionales Highlight, das den verschiedensten Musikschaffenden eine Bühne bietet. Gemischt mit Sport, Kunst und politischer Bildung entsteht nicht nur ein Umsonst-und-Draußen-Festival, sondern eine Diskussionsplattform mit Aktionen, die weit über den Festivaltag hinaus wirken. 2020 standen die politischen Projekte des Festivals unter dem Titel „Hass im Kopf“.
Archiv Frau und Musik: Ausschreibung Composer in Residence
In Kooperation mit dem Institut für zeitgenössische Musik (IzM) der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (HfMDK) schreibt das Archiv Frau und Musik das mittlerweile fünfte Arbeitsstipendium für Komponistinnen aus. Gerade angesichts der außerordentlich schwierigen Lage für Komponistinnen durch die Corona-Pandemie ist eine Förderung dieses Jahre besonders wichtig, und so richtet sich diese #SpecialEdition – eine explizit nationale Ausschreibung – an die musikschaffenden Frauen innerhalb Deutschlands. Noch bis zum 25. April 2021 können sich Komponistinnen aller Nationalitäten mit Wohnsitz in Deutschland bewerben. Die Stipendiatin erwartet ein dreimonatiger Aufenthalt – von September bis November – zum Komponieren und Netzwerken, Recherchieren und Konzertieren in Frankfurt am Main. Das Archiv stellt eine zentrale Unterkunft sowie ein monatliches Stipendiengeld. Zum Abschluss des Stipendiums findet ein öffentliches Porträtkonzert der Stipendiatin statt.
Studie zum Gender Gap in deutschen Berufsorchestern erschienen
Das Archiv Frau und Musik und musica femina münchen haben einen gemeinsamen Bericht veröffentlicht, der die Diskrepanz zwischen männlicher und weiblicher Repräsentation in deutschen Berufsorchestern weiter verdeutlicht. Die von Melissa Panlasigui durchgeführte Studie untersuchte den Gender Gap in Berufsorchestern sowohl in den Führungspositionen als auch im Konzertgeschehen, indem Personal- und Konzertdaten der Saison 2019/2020 gesammelt und ausgewertet wurden. Dabei wurden die Daten von 120 Orchestern mit über 2000 Konzerten und mehr als 6800 Aufführungen von einzelnen Werken analysiert, um Statistiken über die Repräsentanz von Frauen als Komponistinnen und Dirigentinnen zu gewinnen. Folgende erschreckende Facts brachte sie zutage:
• 8% beträgt der Anteil der Frauen* in Führungspositionen bei Generalmusikdirektor*innen/Intendant*innen (deutsches Bundesniveau in Führungspositionen: 27 % Frauen (2019))
• Bei 2 % der Programme von Abonnenment-Reihen wurden Werke von Komponistinnen aufgeführt; dabei beträgt der Anteil von Komponistinnen bei der Programmgestaltung zeitgenössischer Musikserien jedoch 13 %. Dieser Unterschied ist erklärbar u.a. durch die relativ höhere Repräsentanz von Frauen unter lebenden Komponist*innen sowie durch den hohen Anteil von Aufführungsminuten in Abonnement-Konzerten, die Werken aus Epochen gewidmet sind, in denen Frauen von der Kompositionspraxis systematisch ausgeschlossen waren.
• Der Frauenanteil am Dirigierpult in Abonnementreihen beträgt 7 %, auch der Anteil der Dirigentinnen bei Berufsorchestern ist im Vergleich zum Anteil der Dirigats-Studentinnen gering – ein Indiz für die nach wie vor bestehenden Barrieren bzgl. der Professionalisierung von Frauen im Bereich des Dirigierens.
Dieser breite Überblick über Frauen in Positionen mit hoher Sichtbarkeit in deutschen Berufsorchestern soll als Informationsgrundlage für die Umsetzung systemischer Bemühungen herangezogen werden. Zum einen, um die historischen Ungerechtigkeiten zu korrigieren, die sich immer noch in Berufsorchestern manifestieren, zum anderen, um als Maßstab für die Messung ihrer Wirksamkeit zu dienen. Eine anschließende intersektionale Forschungsstudie ist in Arbeit, um die Inklusion in Berufsorchestern im Hinblick auf die vielfältigen Aspekte der Identität neben dem Geschlecht zu untersuchen. Der vollständige Bericht kann hier eingesehen werden.
Archiv Frau und Musik geht mit dem Zeichenstift ins Konzert
Aufzeichnungen – the shows will go on… Schmerzlich vermisst werden derzeit live-Konzerte. Als Gruß und Trost präsentiert das Archiv Frau und Musik einen Clip mit musizierenden Frauen – aus rund 40 Jahren und quer durch alle genres – von Punk bis Klassik. „Aufzeichnungen“, ein Zusammenschnitt eines multimedialen Konzertes von Birgit Kiupel und Meghann Smith zum 40. Geburtstag des Archivs Frau und Musik im November 2019. Mit einem Soundtrack, den Meggie George speziell aus ihren Songs zusammengestellt hat. (Und die Skizzenbücher enthalten noch mehr Live-Musik! )
Online-Veranstaltung: Frauenorchester damals und heute 20.02.2021
Das Archiv Frau und Musik lädt gemeinsam mit dem Frauenorchesterprojekt zu einer Online-Veranstaltung am 20.02. von 15-18 Uhr zur bewegten Geschichte der Frauenorchester ein. Das Programm umfasst neben einer Buchvorstellung („Vivaldi und seine Töchter. Zum ersten Frauenorchester Europas im 18. Jh. in Venedig“) und Vorträgen („Frauenorchester gestern und heute. Zur Entwicklung der Frauenorchester in den letzten Jahrzehnten“ und „Die Geschichte des Frauenorchesterprojekts seit 2007“) auch ein Diskussionsforum für den Austausch. Auf dem YouTube-Kanal des Archivs kann die Veranstaltung auch ohne Anmeldung live verfolgt werden. Eine Aufzeichnung ist im Anschluss auf dem YouTube-Kanal des Archivs und der Webseite des Frauenorchesterprojekts abrufbar.
Anmeldung: per Mail an ed.ki1734784399sum-u1734784399arf-v1734784399ihcra1734784399@pof1734784399. Infos
Online-Workshop: Frauen | Musik | Geschichte 12.-13.11.2020
Ein Online-Workshop des Archiv Frau und Musik e.V. in Kooperation mit „MUGI – Musik und Geschichte im Internet“ vom 12.-13.11.2020 trägt den Titel „Frauen | Musik | Geschichte“. Der Workshop für Studierende und alle Interessierten findet online via Zoom statt und startet am 12.11. um 14 Uhr und endet am 13.11. um 17 Uhr. Er wird von Elisabeth Treydte (Archiv Frau und Musik Frankfurt a. M.) und Dr. Silke Wenzel (HfMT Hamburg/MUGI: Musik und Gender im Internet) geleitet. Der erste Tag widmet sich der Frauenmusikgeschichte, ihren Errungenschaften und ihrer Darstellung in zwei Zeitspannen: von 1870 bis 1920 und von 1970 bis 2020. In einem zweiten Teil geht es um die noch unbekannten Bereiche und
methodische Fragen. Der Workshop lädt abschließend dazu ein, anhand von kurzen Einblicken einzelne Steinchen des Mosaiks der Frauenmusikgeschichte ganz genau unter der Lupe zu betrachten. Dabei können auch – sofern gewünscht – Forschungsinteressen und Forschungsergebnisse einzelner Teilnehmer*innen zur Diskussion gestellt werden.
Anmeldung bis 09. November 2020 an: ed.ki1734784399sum-u1734784399arf-v1734784399ihcra1734784399@ecif1734784399fo1734784399