The Pierces

Na, das ist mal ein Imagewechsel: für das Cover ihrer letzten Platte wählten Allison und Catherine Pierce ein selbstgezeichnetes Porträt im Comicstil; das neue, vierte Album der musizierenden Schwestern aus Alabama wird von einem sexy Foto geziert. Die Musik dagegen ist zahmer und gefälliger geworden, The Pierces verzichten auf „You And I“ fast komplett auf die kleinen Gemeinheiten und stachligen Seitenhiebe, die den Vorgänger „13 Tales of Love and Revenge“ auszeichneten. Coldplay-Producer Rik Simpson und Coldplay-Bassist Guy Barryman begleiteten die Aufnahmen und bauten ganz auf leicht verdaulichen Retro-Folkpop im Geiste der Mamas & Papas und Fleetwood Mac in ihrer „Rumours“-Phase. Songs wie „Love You More“ und „You’ll be Mine“ bleiben dank glockenhellen Gesangs und treffsicher arrangierten, supereingängigen Refrains sofort im Ohr und werden im Formatradio in Heavy Rotation laufen. Auch inhaltlich herrscht pure Harmonie: „God bless the world, it´s so glorious / God bless the ones we love and the ones we lost“, heißt es in „Glorious“. Manchmal werden Allison und Catherine ein bisschen melancholisch und beklagen das Ende einer Romanze, z.B. in „Kissing You Goodbye“, aber alles in allem sind The Pierces fast zu schön, um wahr zu sein.