Various Artists (Sampler)

Vier bekannte Sängerinnen aus Norwegen (Unni Wilhelmsem, Lynnie Treekrem, Simone und Anneli Decker) reisten in verschiedene Länder Afrikas und trafen dort Chiwoniso Maraire aus Zimbabwe/USA, Tigist Bekele aus Äthiopien, Talike aus Madagaskar und Marie Daulne aus Congo/Belgien. Die Aufnahmen zu „Women Care“ entstanden schließlich in Tansania. Herausgekommen sind Songs, so bunt wie der afrikanische Kontinent selbst: selbstbewusst („Dis-Moi: Oui! Oui!“), Mut machend („Ye Africa konjo“, „Ou est-tu“,) teilweise etwas schönfärberisch („African Women“ I, II III). Viele Stücke beschreiben die schlechte soziale Situation, in der sich afrikanische Frauen befinden. Die Musik hat natürlich einen stark afrikanischen Einschlag, wobei die Verschmelzung zwischen nordischen und südlichen Einflüssen spürbar ist und eine runde Umsetzung findet. So sind „For the Blues“ (Marie Daulne) und „Song for a modern woman“ (Unni Wilhelmsen, Marie Daulne, Tigist Bekele) sehr verpoppt. Die ersten Songs sind schwungvoll, besonders Track 4 und 5. In der Mitte flacht die Energie leider sehr ab, die Songs werden etwas lahm („Dusky One“, „Lullaby“, „Song for a modern woman“ – schönes Intro, aber grauenhafter Kelly-Family-Verschnitt im Refrain). „Fast Car“, gecovert von Uni Wilhelmsen, passt thematisch sehr gut. Erst mit „Ye Africa konjo“ von Tigist Bekele kommt wieder Schwung in die Musik. Mit „African Women III“ schließt sich der Kreis und rundet „Women Care“ musikalisch ab. Das Besondere an dieser Scheibe ist, dass die Sängerinnen gleichzeitig die Schreiberinnen des jeweiligen Stückes sind. Einige Stücke füllen sie alleine aus, andere sind Gemeinschaftsproduktionen. Das Resultat kann sich größtenteils hören lassen; Women Care ist nicht nur irgendein zusammengemixter Sampler, sondern hat musikalisch einen spürbar roten Faden der die einzelnen Stücke und Kulturen miteinander verbindet und zu etwas Besonderem macht.