Bôa
“Whiplash“
Wofür Social Media manchmal gut sind… Bôa, die britische Alternative-Rock-Band um die Gitarristin und Sängerin Jasmine Rodgers hatte mit ihrer Single „Duvet“ 1998 ihren Durchbruch, nachdem der Song als Titelmusik für einen japanischen Kult-Anime verwendet wurde. Zwei Jahrzehnte später tauchte der Song erneut auf TikTok auf und entfachte ein fieberhaftes neues Interesse an der Band. Das inspirierte die Band dazu, erneut ins Studio zu gehen, um ihre erste neue Musik seit über 20 Jahren aufzunehmen. Was für ein Glück! Der mitreißende Bôa-Sound bringt alles zum Tanzen: ausgefallene Harmonien, tolle Gitarrenriffs, ein treibender Bass und über allem Rodgers‘ besondere Stimme, die man immer wiedererkennt. Ihr Sound erinnert mich aufs Angenehmste an britische Bands aus den 80ern wie The Go-Betweens, Siouxsie & The Banshees oder The Smiths. Rodgers‘ Songlines und ihre besondere Art, die Silben zu ziehen, bleiben noch lange im Ohr. „I’m still looking at spaces and how I navigate them but I’m less curious and more confident about my right to be here filling them“, schreibt sie in einem Reel. Ihre Lyrics erzählen von Hoffnung und Verzweiflung, Identität und den Ups and Downs von Beziehungen. Der Titel des Albums („Schleudertrauma“), bezieht sich auf persönliche Höhen und Tiefen, aber auch auf die kollektive kulturelle Unruhe unserer Zeit. Im kommenden Februar sind sie für drei Termine auch in Deutschland.
CD, 2024, 13 Tracks, Label: Nettwerk
Mane Stelzer18.10.2024