Kitty Solaris

“We Stop the Dance“

Kirsten Hahn alias Kitty Solaris kann als leuchtendes Beispiel für ein florierendes Ein-Frau-Unternehmen herangezogen werden: seit sieben Jahren betreibt sie ihr Label Solaris Empire von ihrer Berliner Wohnung aus und veröffentlicht darauf so tolle Acts wie Sofia Härdig, Almost Charlie, My Sister Grenadine und sich selbst. Dass die fürs Überleben im Indie-Kosmos so notwendige Mischung aus Selbstausbeutung und bedingungsloser Liebe zur Sache nicht immer reines Zuckerschlecken ist und so manche Blessur mit sich bringt, davon erzählt Kitty Solaris‘ drittes Album „We Stop the Dance“, das mindestens so schön geworden ist wie der Vorgänger „Golden Future Paris“, nur stellenweise ein klitzekleines Bisschen melancholischer. Die elf Songs bilden eine zugängliche, dabei nie vorhersehbare Mischung aus tanzbarem Elektro und gitarrenbetontem, luftigem Indie-Pop; sehnsüchtig und an den Umständen zweifelnd – an denen die Musikerin zum Glück nicht verzweifelt, sondern aufbauende Lieder darüber schreibt wie zum Beispiel „Take It Easy“ oder „Your Night Is My Day“. Die Welt von Kitty Solaris ist voller Widersprüche, traurig und froh, manchmal bewölkt, aber man kann die Sonne immer schon durchblitzen sehen. Songs wie „Hot Town Blues“ oder „Take It Easy“ verbreiten süße Euphorie und vertreiben hoffentlich auch den letzten grauen Winterschleier.

CD, 2013, 11 Tracks, Label: Solaris Empire

Christina Mohr

02.04.2013