Miriam Kaul

Powerplay vom Feinsten bietet die in Berlin lebende US-amerikanische Saxophonistin mit ihrer CD “Tower of Babble”, für die sie die meisten Kompositionen selbst beigesteuert hat. Neben ihrem eigenen kongenialen Saxophonspiel (sowohl auf dem Alto als auch dem Soprano) hat sie mit Dan Gottshall (tb), Leigh Pilzer (bs, ts) und Chris Walker (fh) eine wahrhaft fette Bläsersection am Start, die sowohl im Satz als auch solistisch überzeugt. Auch die anderen MusikerInnen geben der zwischen Funkjazz und Jazzrock changierenden Musik einen ganz eigenen Sound. Die Kompositionen wie “Dybbuk Dance” oder “Square Gold Bricks“(Stolpersteine) verweisen auf die jüdische Tradition, der sich Miriam Kaul verpflichtet fühlt. Die Titel auf der CD sind raffiniert arrangiert und voller Energie. Dabei sind neben groovigen Passagen auch durchaus lyrische Töne, wie beim Intro zu “Do Not Go Gentle” zu finden. Insgesamt eine CD, die packend und anspruchsvoll zugleich ist und durch ihre Originalität gefällt – oder, um es mit einem weiteren hörenswerten Titel auf Miriam Kauls CD auszudrücken: “Azoy Gait Es” (So läuft es)!