Vimma
“Tornadon Silmässä“
Expressive Soundscapes, spannende Arrangements und der eindringliche Gesang/Spoken Words der Sängerin und Texterin Eeva Rajakangas erzeugen den fast schon warm-wuchtigen Sound des zweiten Albums der finnischen Ethnorockband Vimma. Mit ihrem Debüt hatten sie 2020 als beste Newcomer*innen den Etnogaala Preis abgeräumt, das neue Album wird sicher ähnliche Erfolge erzielen. „Im Auge des Tornados“ heißt der Titel übersetzt und eine unterschwellige Bedrohung durchzieht viele Tracks. Im Fokus steht das, was Rajakangas und den Hauptkomponisten Pessi Jouste (Violine) umtreibt: die Zerstörung unserer Umwelt. In „Antrasiitille“ geht es um die Kohle- und Ölindustrie, die den Planeten zerstört, und unsere Ohnmacht, die uns zwingt, unserer eigenen Beerdigung beizuwohnen. Der Titelsong kommt als rasanter Rocktrack daher, der auf jeder Klimaschutz-Demo laufen könnte. „Kasveille“ soll uns daran erinnern, wie wir von der Natur und den Pflanzen lernen können. Die Musik wirkt umso faszinierender, weil man Rajakangas Gesang und Spoken Words nicht versteht (über was sie singt, könnt ihr in der englischen Übersetzung im Booklet nachlesen und „Maailmanloppu“ erklingt als Bonustracks in deutscher und englischer Fassung). Doch nur zu klagen ist nicht ihr Ding: Die Band engagiert sich in der Umweltbewegung und tritt häufig auf deren Festivals auf. So wirft sie in ihrem Album auch einen hoffnungsvollen Blick auf eine bessere Zukunft.
CD, 2023, 11 Tracks, Label: Nordic Notes
Mane Stelzer26.11.2023