Benedicte Maurseth & Berit Opheim

„Tidekverv“ (dt. Zeitenwende) heißt das erste gemeinsame Album von Benedicte Maurseth (Hardanger-Fiedel, Gesang) und Berit Opheim (Gesang), auf dem die bereits solistisch etablierten Musikerinnen das Verhältnis von Mensch und Sonne in Norwegen thematisieren. Entlang astronomischer Ereignisse wie Winter- und Sommersonnenwende bzw. Frühlings- und Herbst-Tagundnachtgleiche werden Zuhörer*innen in neun Stücken auf eine Reise durch das Jahr geschickt, welches Erfahrungen von Entbehrung, Wachstum, Lebenslust und Verfall bereithält. Textlich und musikalisch orientieren sich die Kompositionen des Duos an altnordischen Vers- und Balladenformen, die in enger Zusammenarbeit mit bekannten norwegischen Schriftstellern (Bergsveinn Birgisson, Erlend O. Nødtvedt) und Musikern (Rolf Lislevand, Håkon Mørch Stene) entstanden sind. In facettenreichen Arrangements gelingt es den beiden Musikerinnen dabei stets, die emotionale Stimmung des jeweiligen Jahresabschnitts einzufangen. So präsentiert sich die karge Winterzeit („Vinter“) in einsam vorgetragenem Gesang, der stellenweise von Lautenklängen oder zarten Fiedelstrichen begleitet wird. An anderer Stelle verbinden sich Vibraphon, gezupfte Gitarre und Laute zu einem atmosphärischen Klangteppich („Tidekverv II“). Mit fröhlichen, am norwegischen Gangar-Tanz orientierten Fiedelklängen und rhythmischer Percussion („Sommarsolkverv-Gangar“) wird die Sommersonnenwende zelebriert, an welche sich ein anmutig beschwingtes Duett („Sommar“) anschließt. Wer sich nicht nur klanglich verzaubern lassen möchte, kann die auf „Tidekverv“ dargebotenen Stücke auch in notierter Form im beiliegenden CD-Booklet verfolgen.