Annie Whitehead
“The Gathering“
Nachdem Annie Whitehead auf ihrer letzten CD nackt zu sehen war, ist diesmal fast nichts von ihr auf dem Cover zu entdecken außer ihren Lippen. Dafür ist überall das glänzende Messing ihrer Posaune zu sehen, von allen Seiten. Die Posaune ist seit frühester Jugend Dreh- und Angelpunkt als auch Broterwerb in Annie Whiteheads Leben. Schwer beschäftigt ist die Britin mit den kurzen blonden Haaren: Mit den Spice Girls hat sie genauso im Studio gestanden wie mit Jamiroquai. Daß überhaupt noch Zeit für eigene Bands oder eigene Aufnahmen bleibt, scheint schon an ein Wunder zu grenzen. Doch möglich ist es, wie man mit „The Gathering“ sieht. Mit ihrer neuen CD ist Annie Whitehead wieder ein sehr schönes Stück Musik gelungen. Mal swingend, mal bluesig-growlend, mal in afrikanischen Rhythmen sprudelnd, es gibt nichts, was die Posaunistin nicht drauf hätte. Ihre Kompositionen, vor allem die afrikanisch angehauchten sind gelungen, die Band sehr gut eingespielt, neben Frau Whitehead befinden sich mit Ian Maidman oder Steve Lodder oder Robert Wyatt auch noch weitere gute Solisten. Die CD ist jedem zu empfehlen, der gute Musik mag, und ganz besonders denjenigen ans Herz gelegt, die meinen, daß Posaune ein langsames, ungelenkes Instrument ist. Annie Whitehead belehrt diese Ansicht eines besseren.
CD, 2000, 9 Tracks, Label: Provocateur / EFA
Angela Ballhorn04.09.2001