Facelift

Facelift aus Graz scheinen ein ewiger Geheimtipp zu sein: Schon 1998 wurde die kurz zuvor gegründete Band um Sängerin und Songschreiberin Andrea Orso von der deutschen Musikzeitschrift Visions zu dem kommenden Alternative-Act gewählt. Inzwischen haben Facelift mehrfach die Besetzung gewechselt, spielten auf unzähligen internationalen Festivals und sind derzeit als Trio unterwegs – mit Orso als starker Frontfrau.
Nach ihrem Debütalbum „She“, das deutlich von Hardcore und Grunge beeinflusst war, änderte sich der Stil der Band mehr und mehr in Richtung poppigere Gefilde, ohne die Wurzeln zu verleugnen – was frau auch auf dem neuen, nunmehr siebten Album spüren kann. Wuchtiges Schlagzeug, hardrockige Gitarren und eindrucksvolle Tempo- und Stimmungs-wechsel machen die zehn Songs aus, die für schweißtreibende Livekonzerte ebenso gemacht sind wie fürs intensive Zuhören daheim. Im Zentrum steht unbestreitbar Andrea Orsos Rockröhren-Stimme, die voluminös und wandelbar zugleich ist: Ob wilder Losgeh-Poprock wie „To Be With You“ oder emotionale Ballade, Orso kann alles. Lediglich der Song „She“ wird von ihren männlichen Bandkollegen gesungen, Andrea hält sich dezent im Hintergrund. „The Falling Trees“ steht thematisch ganz im Zeichen der Liebe, was Songtitel wie „We Are As One And One Is All We Are“ oder „This Is For Always“ unterstreichen – natürlich hat Gefühl bei Facelift nichts mit Gefühligkeit oder gar Kitsch zu tun. Die Band geht hart zur Sache, hat nichts vom Druck und Drive ihrer Anfangsjahre eingebüßt, das Gegenteil ist hier der Fall.