Suzanne Vega

“Tales From The Realm of the Queen of Pentacles“

Nach sieben Jahren Pause meldet sich Suzanne Vega zurück! Nachdem Vega in den vergangenen Jahren mehrere Alben („Close Up, Vol. 1 – 4“) mit neu aufpolierten, thematisch sortierten Songs früherer Schaffensperioden herausgebracht hatte, ist „Tales From The Realm Of The Queen Of Pentacles“ eine „echte“ neue Platte mit ganz neuen Stücken. Thematischer Überbau des Albums ist die Verbindung der materiellen mit der spirituellen Welt – was sich in den Songs viel weniger esoterisch niederschlägt, als man befürchten könnte. Suzanne Vega ist nach wie vor eine begnadete Geschichtenerzählerin, der man gebannt und verzaubert lauscht.
Erster Eindruck: man ist so froh, dass die New Yorker Singer-/Songwriterin wieder da ist, ihre Stimme umfängt die HörerInnen mit wohliger Wärme und ja, Lebenserfahrung. Zweiter Eindruck: Suzanne Vega klingt poppiger, moderner als auf ihren Klassikern wie „Solitude Standing“ – das heißt auch, dass ihre illustren MitmusikerInnen wie Gail Ann Dorsey, Tony Levin, Sterling Campbell und sogar ganze Streicherensembles viel Raum einnehmen, was die Songs zum Teil ein bisschen überladen wirken lässt (z. B. „Fool´s Complaint“). Vielleicht ist das aber auch nur der Kontrast zum gewohnten, minimalistischen Folksound früherer Tage. Der Einfluss von Vegas großen Helden Bob Dylan und den Stones ist in Songs wie „Jacob and the Angel“ spürbar, sie ist aber auch HipHop sehr zugetan: in „Don´t Uncork What You Can´t Contain“ samplet sie „Candy Shop“ von 50 Cent. „Tales From…“ ist die geglückte Rückkehr einer der wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart.

CD 2014, 10 songs, Label: Cooking Vinyl/Indigo

Christina Mohr

12.02.2014