Brisa Roché
“Takes“
„Takes“ ist wie ein Trip mit dem Cabrio die Felsenküste entlang. Die Texte fließen dahin wie Gedanken, wenn man faul am Strand liegt und in den Himmel schaut. Die Melodien flirren wie das Licht über dem Strand, wenn die Mittagssonne scheint. Die Protagonisten der Lieder sind im Fluss, sie sind unterwegs, lassen sich treiben. Ihre Gefühle sind „for loan“ („trampoline“). Auch auf ihrem zweiten Album nimmt Brisa Roché ihre Hörer mit in ihren musikalischen Dschungel aus Westküstenpsychedelia („high“), Folk („whistle“) und Rock („Egyptian“). Auf „Takes“ noch mehr als auf „The Chase“ löst sich Brisa Roché von den klassischen Genres. Sie schichtet Harmonien mit träumerischer Stilsicherheit übereinander („without a plan“) und spinnt einen mit ihrer Stimme ein („the drum“, „high“). „Breathe in, speak out“ beginnt ruhig und wird dann laut. „Heavy dreaming“ macht richtig gute Laune. „The drum“ wird getragen von einer wunderbaren Melodie, die einen hypnotisiert. Bei „trampoline“, „hand on steel“ und „halfway on“ mischt sich eine männliche Stimme unter den Gesang, die mich aus irgendeinem Grund an französische Zigaretten erinnert. „The building“ klingt fast wie ein Gebet. Und von „without a plan“ lasse ich mich gerne in die Irre führen. Bei „right black spotlight“ kriegt man richtige Gänsehaut und „the mummy“ und der Hidden Track „Ali Baba“ runden das Gesamtwerk mit handgemachter Folkmusik ab. Sogar eine Flöte lässt sich da hören. „Takes“ ist ein wundervolles Sommeralbum, das Spaß macht, ohne oberflächlich zu sein.
CD, 2008, 15 Tracks, Label: Discograph
Nadine Hartung24.06.2008