Saskia Laroo

Die niederländische Trompeterin Saskia Laroo ist hierzulande noch viel zu wenig bekannt, was sich angesichts der ungeheuren Bandbreite ihres musikalischen Schaffens schleunigst ändern sollte. Seit 1979 ist die in Amsterdam wirkende Musikerin als Profi in der ganzen Welt unterwegs und bewegt sich dabei in ganz unterschiedlichen Genres. So spielt sie mit ihrer Formation „Jazzkia“ überwiegend Mainstream Jazz, weiß sich aber auch souverän im Bebop und Blues auszudrücken, wie die hier besprochene CD „Sunset Eyes 2000“ eindrücklich belegt. Genauso wohl fühlt sie sich aber auch im Jazzfunk und Hiphop, wie auf der aktuellen Scheibe „Really Jazzy“. Aber auch als DJane und Sängerin ist sie mit ihrem „Solo Act“ unterwegs und sieht sich hier als Entertainerin, die das Publikum zum Tanzen bringt.
Dabei war der Weg Saskia Laroos keineswegs glatt – so hat sie anfangs zur Kenntnis nehmen müssen, dass sie als Trompeterin nicht ernst genommen wurde. Um aber dennoch einen Fuß in die Szene zu bekommen, hat sie sich anfangs als Bassistin verdingt und die Trompete quasi durch die Hintertür mitgebracht.
Mittlerweile gilt sie als renommierte Trompeterin, die mit einer Vielzahl bekannter JazzerInnen auf der Bühne gestanden ist. So auch auf der CD „Sunset Eyes 2000“, auf der sie unter anderem mit dem Altmeister am Tenorsaxophon Teddy Edwards eine Reihe von Blues- und Jazzstandards eingespielt hat. So finden sich hier Klassiker wie „Cheek to Cheek“ und „Blue Bossa“ ebenso wie eine Vielzahl von Kompositionen von Teddy Edwards – und alle mit dem brillianten, souveränen Trompetensound der Vollblutjazzerin Saskia Laroo garniert.
Ganz anders kommt die neueste Produktion („Really Jazzy“) aus dem Hause Laroo daher, die sich mit gesampelten Sounds und Grooves ganz dem Jazzfunk und Hiphop verschreibt. Hier finden sich ausschließlich Eigenkompositionen von Saskia Laroo, die hier neben der Trompete auch ihr Können als Bassistin und Sängerin unter Beweis stellt.
Saskia Laroo ist zweifelsohne eine Musikerin, deren Bandbreite und Offenheit ihresgleichen sucht – und deren Virtuosität als Trompeterin gar nicht hoch genug geschätzt werden kann.