Erika Stucky

“Suicidal Yodels“

Erika Stucky hat die Wirkung ihrer Musik auf Nichtschweizer mit „befremdlich“ und „belustigend“ beschrieben. Wenn sich gleich im ersten Song in Bob Dylans „All I Really Want To Do” plötzlich ein schweizerisches Jodeln mischt, dann wirkt das im heimischen Wohnzimmer zunächst ein wenig so, als hätte man außerirdischen Besuch erhalten. Man fragt sich, ob sie es ernst und ein bisschen gut mit einem meint. Und sie jodelt. Zwei Stücke lang (Z’Stückisch“, „Der Jules“). Einfach so. Ohne zu antworten. Bei „Gazoline Polka“ hört man den Blues. Bei „Do Like The Good Woman Do“ bemerkt man die beeindruckende Stimme. Und bei „Blueberry Hill“ gelangt man auf sicheres, vertrautes Terrain. Man erkennt den Blues als gemeinsames Motiv in all diesen unterschiedlichen Stücken und er geleitet einen durch die „Suicidal Yodels“ bis man bei „I Can’t Compete“ und „Crazy“ beruhigt ans Ende der Reise gelangt. Wahrscheinlich meint Erika Stucky es mit ihrem Album ein wenig ernst und nimmt uns Globetrotter zugleich ein bisschen auf den Arm. Was man deutlich hört ist die Liebe zur und der Spaß an der Musik. Und wenn Erika Stucky für die Aufnahmen aus dem Studio ging, weil man drinnen nicht Jodeln kann, dann muss man mit dem Album vielleicht auch einfach nur raus aus dem Wohnzimmer.

CD, 2007, 11 Tracks, www.erikastucky.ch, Label: Traumton Records

Nadine Hartung

29.11.2007