V.A.

Coverversionen von Beatles-Songs und Fab-Four-Tribute-Alben gibt es wie Sand am Meer. Und viele dieser Veröffentlichungen machen auf bittere Weise klar, dass die Originale meist nicht zu übertreffen sind. Eine rühmliche Ausnahme ist der Sampler „Step Inside Love: A Jazzy Tribute to the Beatles“, der zwar schon im Herbst 2007 veröffentlicht wurde, deswegen aber nicht minder empfehlenswert ist: 26 ambitionierte Annäherungen, Hommagen und kühne Neubearbeitungen von Beatles-Klassikern wie „I am the Walrus“, „Dear Prudence“, „The Fool on the Hill“ und „Eleanor Rigby“, dargeboten von internationalen Jazzkoryphäen wie Brad Mehldau, Ben Darwish, Ian Shaw und Mike Miller, mit special appearances von Marc Johnson, Bob Sheppard, Bruce Fowler und anderen. Viele Stücke sind rein instrumental, zum Teil live eingespielt, mit viel Raum für Improvisation und überraschende Arrangements, die auch eingefleischte Beatles-Experten begeistern werden. Besonders hervorzuheben sind die – gesungenen – weiblichen Beiträge: die New Yorker Singer/Songwriterin Debbie Deane steuert eine sehr emotionale Version von „For No One“ bei, die aus Minneapolis stammende Tresa Sauer macht aus dem übermütigen „Come Together“ einen jazzig-verruchten Bar-Chanson, Kathleen Grace, die für sogenannten „Indie-Jazz“ steht, setzt der Ballade „Blackbird“ neue Glanzlichter auf. Auch die innovativen Interpretationen von Judy Wexler („In My Life“), Connie Evingson („Wait“) und des Pamela Hines Trios („I Will“) legen den Schluss nahe, dass John, Paul, George und Ringo viele ihrer Songs eigentlich für weibliche Stimmen komponiert haben…