Maria de Fatima
“Stella“
„Stella“, nach ihrer Mutter benannt, heißt das neue Album der seit langem in Deutschland lebenden Portugiesin Maria de Fatima (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Fadosängerin). Darauf singt sie stilvolle Interpretationen brasilianischer Klassiker wie Antonio Carlos Jobim, Baden Powell, Dorival Caymmi und Edu Lobo, aber auch portugiesische Songs, die sie zum Teil selbst geschrieben hat. Und obwohl sie den Fado als Einfluss nennt, ist sie in erster Linie Jazzsängerin und hat ein Faible für Jazzballaden. Wenn sie mit warmer, leidenschaftlicher Stimme Songs wie „O Cantador“, „Angustia“ oder „Vivo Sonhando“ singt und vom gefühlvollen Jazz-Pianisten Sebastian Altekamp und dem zurückhaltend agierenden Bassisten Nicolas Thys begleitet wird, klingt sie gar wie eine portugiesisch-brasilianische Schwester von Carly Simon. Das Trio hat sich dabei als wichtigstes Ziel gesetzt, das zu „sagen, was wir an diesen Stücken schön finden“. Das Ergebnis sind kammermusikalisch instrumentierte, wunderbar intime Kleinode, die mehr mit Jazz als mit Musica popular brasileira und schwermütigem Fado am Hut haben.
MELODIVA CD Tipps Dezember 2012
CD, 2012, 13 Tracks, Label: Pirouet Records
Mane Stelzer02.01.2013