Imogen Heap

“Sparks“

Imogen Heap aus Essex, Südengland ist ein Phänomen: Schon als Kind spielte sie die verschiedensten Instrumente von Marimba über Cello, Klarinette und Klavier, mit neunzehn trat sie während eines Konzerts im Hyde Park zwischen Eric Clapton und The Who auf – mit eigenen Songs, wohlgemerkt. Ihr erstes Album brachte ihr Vergleiche mit Annie Lennox und Kate Bush ein, neuere Songs kommen häufig bei angesagten TV-Serien zum Einsatz; und weil sie sich nicht mehr mit Plattenfirmen streiten will, gründete sie unlängst ihr eigenes Label Megaphonic Records. Mit Erfolg: Mit ihrem letzten Album „Ellipse“ heimste sie mehrere Preise ein, u.a. einen Grammy. 
Auch wenn Heap nicht ganz so populär ist wie Lennox oder Bush (andererseits: zwei Millionen Twitter-Follower sprechen für sich!), ist jede ihrer Veröffentlichungen ein Ereignis. Ihr kürzlich erschienenes Album „Sparks“ ist ein Konzeptalbum, seit 2011 brachte Heap alle drei Monate eine Single heraus, die mit einem bestimmten Projekt verknüpft ist: Fans sandten ihr „Sound seeds“ (Fahrradklingeln, Spülmaschinengeräusche, etc.), Imogen Heap bastelte Songs dazu: Das liest sich verrückter, als das Album klingt – vierzehn ambitonierte, dabei höchst eingängige Tracks aus Pop-, Folk- und Elektroelementen, mal verträumt, mal knackig-tanzbar. Und über allem Heaps zauberhafte, prägnante Stimme, die klar macht, warum zwei Millionen Leute wissen wollen, was sie twittert.

CD, 2014, 10 Tracks, Label: Megaphonic/Rough Trade

Christina Mohr

04.12.2014