Celina Muza

“Sorglos“

Celina Muza ist Kaschubin aus Puck – der Sommernachtstraum an der Ostsee. Wer die Blechtrommel gelesen hat, erinnert sich an die kaschubische Großmutter von Oskar Matzerath, und daran erinnert mich Celina Muza, wenn sie über ihre Heimat spricht: „So isses nu mal mit de Kaschuben…“ Auf der mir vorliegenden CD verbindet die melancholische Sängerin die Tradition mit der Moderne. Mich begeistert das virtuose Violinenspiel der Stammmusikerin Magdalena Sulkowaska. Aber auch die anderen Musiker glänzen mit einem brillianten Zusammenspiel. Mitreisend die Solos des neuen Bandmitgliedes Mustafa Boztüy an der Percussion. Doch in Celina Muza‘s Liedern ist mir ein Hauch zu viel Leid, Schmerz und Trauer. Sie träumt zwar weiter, aber ich finde die Auflösung kommt zu kurz. Musikalisch sehr interessant ist die polnische Version von Herbert Grönemayers Lied: „Flugzeuge im Bauch“ (Helikopter w Brzuchu). Bei „Komm niemals wieder“ ist eine musikalische Verschmelzung von Chanson und Popmusik gelungen.

CD, 2001, 13 Tracks, Label: Duo-Phon Musikverlag

Anita Rahm

19.06.2002