Ulla Viol Grooveband
“Song for my hero“
Grooveband kann sich diese Debut-Produktion der Nachwuchs-Jazzpianistin aus Leipzig absolut schimpfen (Sie erhielt das diesjährige Nachwuchs-Jazz-Stipendium in Sachsen). Sie selbst beschreibt ihre Musik als „electronic groove-jazz“. Acht Songs präsentiert die Tastenvirtuosin auf ihrer zweiten CD, bis auf zwei Titel stammen alle aus ihrer Feder. Es groovt und schiebt, knackt und prickelt, ächzt und wirbelt, „soult“ und „melodiet“ gewaltig. Jazz-fusion vom Feinsten! Komplexe Songstrukturen, Rhythmus- und Dynamikwechsel an der Tagesordnung. Sie präsentiert mit diesen ausgesuchten Werken eine absolute Spannbreite ihrer schöpferischen Vielfalt. Leider hat sie sich zu oft etwas zu sehr in den Hintergrund mischen lassen. Da ist das Sax (Stück 4) manchmal zu penetrant weit vorne und es fehlt ein wenig die Ausgewogenheit und die Priorität. Ist das nicht die CD einer Pianistin?? Dann haben sich die anderen Instrumente (außer bei Solopassagen) etwas mehr im Begleitstatus zu bewegen, oder? Übrigens ist Nr. 4 ein wunderschönes Stück des Bassisten Sebastian Herzog, der zwei Titel beisteuerte. Meine Favorits: Song 7 + 3. Also viel Spaß beim Hören und Entdecken, freue mich, mehr von ihr zu hören.
CD, 2000, 8 Tracks, Label: born&bellmann, www.ullaviol.de
Anne Breick09.09.2001