Poppy Ackroyd

“Sketches“

Die in London geborene Pianistin Poppy Ackroyd wird zu den ganz großen Talenten der modernen Minimal Music gerechnet und kann Weltstars wie Nils Frahm zu ihren Bewunderern zählen. Anders als auf ihren früheren Alben, wo sie zusätzliche Instrumente wie Cembalo oder Spinett verwendete, reduziert sie sich auf ihrem neusten Album wieder auf ihr Hauptinstrument, das Piano. „With other layers there is always something to hide behind, with only the piano you can just focus on your technique and expression, everything feels very audible and exposed and that is very exciting, especially in a live context”, sagt sie selbst über ihren Ansatz. Nur von Geräuschen der Umgebung, wie z.B. einsetzendem Regen begleitet, hat sie vier neue Stücke eingespielt, interpretiert darauf aber auch 6 ihrer eigenen, älteren Stücke neu, indem sie die Motive und Leitmelodien freilegt und mit ihnen spielt, sie in einen neuen Kontext stellt. Folgerichtig heißt ihr neues Album „Sketches“, ein klares Understatement und doch treffend, weil kein Beiwerk den künstlerischen Kern stört. Ackroyd’s Musik ist melancholisch und ruhig, und scheint uns doch so viel zu erzählen, was mit Worten nicht ausgedrückt werden, nur intuitiv verstanden werden kann. Eine sehr filligrane, fast überirdisch schöne Musik ist das.

CD | VÖ: 14.07.2017 | 10 Tracks, Label: One Little Indian Records

Mane Stelzer

01.08.2017