Mariem

“Shouka“

Auf ihrer CD „Shouka“ (deutsch: Dorn) singt Mariem Hassan Lieder, die für das Schicksal eines ganzen Volkes stehen. Sie selbst ist 1958 in der Sahara geboren und hat den Kampf der Saharauis, der Menschen, die im politisch umstrittenen Gebiet der Westsahara leben, miterlebt. Die Westsahara, die bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges eine spanische Kolonie war, wird heute zum Teil von Marokko kontrolliert, zu einem anderen Teil von der Befreiungsbewegung Polisario. Fast zwanzig Jahre lang, von Mitte der 70er Jahre bis 1991, war die Westsahara Schauplatz einer blutigen Auseinandersetzung zwischen Marokko und der Polisario. Über 180.000 Menschen mussten fliehen und viele leben bis heute in Flüchtlingslagern in Algerien. Mariem Hassan, die bis vor kurzem selbst in einem Lager wohnte, hat diesen Menschen „Shouka“ gewidmet und es sind ihre Geschichten, die sie erzählt. Ihre Lieder, ausschließlich in Hasania, der Sprache der Saharauis gesungen, atmen den Geist der Wüste und Weite. Instrumentiert sind sie sowohl modern – Gitarre, Bass, Schlagzeug – aber auch mit traditionellen Instrumenten wie dem Blasinstrument Ney oder den Trommeln Daf und Tonbak. Für LiebhaberInnen arabisch inspirierter Klänge eine ganz besondere Empfehlung.

CD, 2010, 16 Tracks, Label: Nubenegra

Marion Möhle

17.03.2010