Off Time Connection

“Set Me Free“

Die Formation Off Time Connection bringt mit „Set Me Free“ ihre erste CD auf den Markt. Das Quartett ist gemeinsam seit 2013 musikalisch unterwegs. Der Pianistin Kornelia Kopf ist das Spiel auf dem Piano ans Herz gewachsen; auch wenn sie schon den einen oder anderen Ausflug zu anderen Instrumenten gewagt hat, kehrt sie immer wieder zurück. Die Schlagzeugerin Imogen Gleichauf studierte in Weimar im Diplomfach Jazz- und Popularmusik und sucht auf ihrem Schlagzeug auch Möglichkeiten und Wege, die Melodie zum Klingen zu bringen. Die Saxophonistin Doris Hebauf fasziniert an ihrem Instrument die Möglichkeit, Geschichten ohne Worte zu erzählen und kam so zum Studium an der Frankfurter Musikwerkstatt. Thomas Legrand vervollständigt mit dem E-Bass das Quartett mal mit 4, mal mit 6 Seiten. Interpretieren sie bei Livekonzerten auch Standards, haben sie für ihr Debüt-Album ausschließlich Eigenkompositionen ausgewählt. Anzusiedeln sind die Stücke nach eigenen Aussagen im „Melodic Modern Jazz“. Bei der Komposition „Mein geliebtes Töchterchen“ ließ sich Thomas Legrand vom Vornamen der Schlagzeugerin inspirieren, Imogen ist keltisch und bedeutet „meine kleine Tochter“. Die Stücke sind überwiegend im Mainstream des Jazz zu platzieren, es gibt wenig Überraschendes. Für meinen Geschmack bleibt der jeweils eigene Charakter etwas unausgeprägt, was eine Unterscheidbarkeit und Wiedererkennung gleichermaßen erschwert. Etwas mehr Mut zum Eigensinn und zur Vielseitigkeit, wie sie bei Sequenzen in „Summerbirds“ oder „Meine kleine Tochter“ anklingen, hätte dem Album gut gestanden. Dennoch die hörbare Harmonie, das aufeinander Eingehen der Vier beim Zusammenspiel ist wie gemacht für ein Liveerlebnis, nächste Gelegenheiten hierfür am 21.10.2017 in Alzey-Dautenheim und am 4.11.2017 in Frankfurt, nähere Details auf ihrer Homepage.

CD, 2017, 11 Tracks, Label: Eigenvertrieb: http://offtimeconnection.de/

Anja Klein

03.10.2017