Hanna Sikasa
“Sequel“
Schon der erste Titel „Stars Are Still“ ihres zweiten Albums zeigt die ganze Bandbreite von Hanna Sikasas musikalischem Kosmos. Was kammermusikalisch und intim mit Streichern des Leopold Mozart Streichquartetts beginnt, wird nach und nach zu einem Jazzpopsong mit Trompete (Christoph Braun, auch am Flügelhorn) und Band. Dieser reizvolle Kontrast zieht sich durch das ganze Album. Die afrodeutsche Sängerin, Pianistin und Komponistin, die u.a. bei Fola Dada Jazzgesang studiert hat, konnte mit dem Musikpreis der Stadt Augsburg und einem Musikstipendium der Stadt München erste Erfolge feiern. Nach ihrem Debüt „Origin“ folgte aber erstmal die Pandemie. Das von der Initiative Musik geförderte Album „Sequel“ markiert jetzt die Fortsetzung dieses Weges. Es erzählt von der Suche nach der eigenen Identität, von Einsamkeit und vom Abschied nehmen – „vielleicht einfach vom Erwachsenwerden“. Auf der Platte haben viele Weggefährt*innen aus der süddeutschen Musikszene mitgewirkt, wie z.B. Julia Nagele, mit der sie auch ein Duo hat, oder Nadja Lea Letzgus, mit der sie bei der Band Club Flor de Maio Kontrabass spielt. Alles klingt warm, von ihrer vollen, facettenreichen Stimme zu den gelungenen Backgroundchören und dem Streichquartett, zu den Kontrabass- (Klaus Sebastian Klose) und Celloklängen (Juri Kannheiser) und ihrem eigenen Spiel auf der Wurlitzer Orgel. Mit dem wunderschönen Stück „Up In The Air“ – auf dem nur Sikasas Gesang, Orgel und Streicher zu hören sind – schließt das tolle Album.
CD, 2023, 8 Tracks, Label: Fine Music
Mane Stelzer03.09.2023