Stefanie Rummel

Stefanie Rummel kommt ganz klar aus dem Musicalfach, das ist schon nach wenigen Minuten ihrer CD „Send In The Songs“ hörbar. Von Kurt Weill, Georg Kreisler zu Jacques Brel und Szenen aus „Chicago“ oder „Jekyll & Hyde“ spannt sich der Bogen der Songs, den die Sängerin für ihr Album ausgewählt hat. Neben einer Eigenkomposition („Handytango“), sowie zwei eigenen Texten finden sich darauf insgesamt 13 Lieder, die den musikalischen Einfluss widerspiegeln, denen sie im Laufe ihrer Ausbildung als Musical-Darstellerin und ihres Werdegangs als Entertainerin in Theater, Galas und Varietés begegnet ist und die ihr etwas bedeuten. So singt sie, vom bekannten Pianisten und Arrangeur Tom Schlüter einfühlsam begleitet, mit warmer Altstimme deutsch-, englisch- und französischsprachige Musicals, Chansons und Balladen meist mit der fürs Musical-Genre typischen Attitude. Dabei muss sich die Sängerin, die auch steppen und zaubern kann, auf ihrem Album ganz auf ihre Ausstrahlung als Sängerin und ihre Stimmkraft verlassen – denn die Einbindung in den Kontext des jeweiligen Musicals mit Kostümen, Mimik, Bewegung und Tanz fehlt ja hier völlig und muss vom Publikum phantasiert werden. Mir persönlich hätte da ein ausführlicheres Booklet geholfen, das den jeweiligen Song in seinen gefühlsmäßigen Kontext stellt, denn nicht immer erschließt sich der aus dem Gehörten, was sehr schade ist. Fazit: Die Künstlerin schlüpft in verschiedene Rollen und zeigt einen facettenreichen, musikalischen Querschnitt ihres Könnens, eine unterhaltsame Werkschau, die vor allem Musical- und Varieté-LiebhaberInnen gefallen wird, aber sicherlich live auf der Bühne noch besser zur Geltung kommt.