Shirley Holmes
“Schnelle Nummern“
Shirley Holmes sind die MusikerInnen Mel (Vocals, E-Gitarre), Miss Ziggy (Vocals, E-Bass) und Chris (Drums), die – so die Bandlegende – sich nach einem selbst gelösten Kriminalfall (dem Diebstahl ihres Equipments) nach dem bekannten Detektiv benannten. Ihr neues Album verspricht „schnelle Nummern aus Berlin“ und das trifft es schon ziemlich genau, denn die Songs plus 3 Remixe ihres zweiten Albums hauen ganz schön auf die Zwölf. Aber das nicht allein. Auf den „Stromgitarrenrotz-Pop“ treffen nämlich pointierte, rotzfreche, meist deutsche Texte. In „Im Affenhaus“ nehmen sie den heutigen Zeitgeist aufs Korn, der berechtigte Aggro-Zustände über den Zustand der Welt mit Yoga und Feldenkreis wegkuscheln will. „Machst du Frühstück?“ fängt mit Vogelzwitschern an, ist letztlich aber ein Rausschmeißer des One-Night-Stands, der nicht gehen und auch noch ein Frühstück serviert bekommen will. Das mitreißende „Smells Like Team Spirit“ beginnt mit einem Vater-Unser der anderen Art und fordert einen Reboot der Menschheit. „Total digital“ mit einem Gastauftritt von Sookee und „Klick mich durch“ beschreien die bunte Welt der Apps und Clouds, die uns so viel verspricht. Die erfrischende Energie springt über und schnell wird klar: diese Band kennt nur den Vorwärtsgang. Wer in der Nähe eines Clubs wohnt, wo die drei auftreten, und nicht hingeht, ist selber schuld.
MELODIVA CD Tipp August 2017
CD, 2017, 12 Tracks, Label: Pearl Division
Mane Stelzer15.08.2017