Schindler/Schlüpmann

“Schindler/Schlüpmann“

Eine CD, die keinen Namen braucht, die für sich steht und das durchaus zu recht. Hinter dem Namen Schindler/Schlüpmann verbirgt sich zunächst einmal nichts, denn die beiden Künstlerinnen – Renate Schindler (v, dr, perc) und Petra Schlüpmann (v, b) – firmieren unter ihren jeweils eigenen Namen. Ohne Bandnamen oder sonstige Schnörkel, was durchaus Programm hat. Ihre Musik, ist ebenso klar, häufig unplugged, manchmal an Minimal Music erinnernd, wie z.B. im Titel „This Day“, dessen Kontrabaß-Ostinato fast Trance-artige Effekte auslöst. Dann wird es wieder experimentell, wenn in „Abschied“ eine Kalimba beginnt und sich darüber ein prosaischer deutscher Text entfaltet. Die beiden Musikerinnen, die vormals mit der ausgesprochen interessanten „Heaven the Hills“ unterwegs waren, experimentieren mit anderen Sprachen, so finden sich hier auch englische und französische Titel. Aber auch ein Titel, der in einer der Rezensentin unbekannten Sprache verfasst ist (aus einem versunkenen Reich womöglich) findet sich unter dem wundersamen Titel „Flaminamos“ auf dieser CD. Kein Titel gleicht dem anderen, und dann wird es auch nochmals richtig deftig, wenn in „Ach, wie wohl…“ die profanen Dinge des Lebens besungen werden. Eine wahrhaft füllige CD, für die etwas schrägen Gestalten unter uns unbedingt wichtig. Und für die anderen gefährlich.

CD, 2002, 10 tracks, Label: www.schindlerschluepmann.de

Marion Möhle

13.03.2003