Iyeoka

„Weiterentwickelt“, wie im Titel angedeutet, hat sich das Album durch den Kauf im Internet der jeweils entstandenen Songs – ein neues Konzept, das die US-amerikanische Künstlerin mit nigerianischen Wurzeln da ausprobiert hat. Nun ist das Album auch regulär erhältlich. Etwas ganz Besonderes ist Iyeoka allerdings immer noch: Es dürfte nicht allzu häufig vorkommen, dass eine Apothekerin ihren Beruf zehn Jahre ausübt, sich dann der Wortkunst zuwendet und als Poetry Slammerin Preise abräumt. Und dann erst den Weg zur Musik findet. Und dabei klingt, als hätte sie nie etwas Anderes getan! Mit ihrer leicht rauchigen Stimme, die mit dem kehligen Timbre an Joan Armatrading erinnert, bietet sie uns 13 Stücke, die sich im Stil zwischen funkigem R’n’B („Walk Away“), Easy Rock („Say Yes“), Pop („Soundtrack To Life“ und samtweichen Balladen („Simply Falling“) bewegen. Komponiert von ihr und ihrem musikalischen Partner David Franz, sind die Songs allesamt sehr powervoll, dabei melodiös und eingängig, auch die Rap-Duelle mit bcap kommen prima und tragen zur Abwechslung bei. Ihr sehr geschmeidiger Umgang mit der Sprache zeugt von ihrem Selbstverständnis als Lyrikerin. Besonders berührend: das letzte Stück, „Baba“, das von einer Reise in die Heimat ihrer Vorfahren erzählt. Gesprochen – aber wie…