Sarah Straub

“Say What You’re Missing“

Diese Frau kann richtig gut singen, das ist keine Frage. Großes Volumen, tiefes Timbre, technisch fast makellos (hört man besonders gut im a cappella-Intro von „The Story“), alles in allem eine rockige Röhre, von der man sofort fasziniert ist. Diese Professionalität entwickelte Sarah Straub, die aus einer musikalischen Familie stammt, schon in jungen Jahren: Als kleines Kind wurde sie nach eigenen Angaben von ihrem Vater mit „Bob Dylan-Platten malträtiert“. Erste Lieder schrieb sie bereits mit zwölf Jahren und sammelte mit 14 erste Bühnenerfahrungen. Nun liegt mit „Say What You’re Missing“ ihr Debutalbum vor. Die englischsprachigen Songs (alle aus ihrer Feder) sind eine Mischung aus Jazz, R & B, Soul und Rock, gewürzt mit groovigen Rhythmen und sehr eingängigen Melodien. Begleitet wird Sarah Straub von einer Band, bestehend aus Percussion, Gitarre, Bass, Keyboard und Cello. Die Arrangements wirken allerdings etwas fad und wenig originell und bleiben hinter der ausgefeilten und brillanten Stimme Straubs zurück. Da wünscht man den noch sehr jungen Musikern Mut zur Originalität und Extravaganz: Das Potenzial dafür ist offensichtlich vorhanden, und das ist weitaus mehr als die halbe Miete.

CD, 2012, 12 Tracks, Label: creativeJam

Sandra Müller-Berg

19.01.2012