Susheela Raman

“Salt rain“

Dieses eigenwillige Debutalbum der bikulturellen 28-jährigen Susheela kann sich hören lassen. Die meisten Songs (außer z.B. Track 6, der mich schmunzeln ließ weil er aus dem Dschungelbuch entnommen ist) stammen aus der gemeinsamen Feder von Susheela und dem Gitarristen Sam Mills. Ausgangspunkt sind dabei vielfach traditionelle indische Lieder, die Susheela als Kind lernte und durch Mills und seine vielfältigen Kontakte zu internationalen Musikern aus Kenia, Guinea Bissau, Kamerun, Griechenland, Spanien, Italien, Frankreich und Amerika Brücken zwischen diesen Völkern, Susheelas indischen Background und ihrem westlichen Leben anstreben. Die Grundstimmung der von Blues und Jazz gefärbten Musik ist eher ruhig, doch bei genauem Hinhören ist zu merken, mit welch feinem Gespür die Stücke komponiert und instrumentiert sind. So gesellen sich (Klein)Percussion, Cello, Klarinette, Drums und E-Bass zu einzelnen Stücken, die alle von Susheelas Stimme und Sams Gitarre (außer Track 7 & 9) zusammengehalten werden. „Salt Rain“ steht für Tränen der Freude und Ekstase ebenso wie denen des Leids. Einige Stücke gehen einem wirklich unter die Haut, man merkt, daß die Musiker ihr ganzes Herz in die Sache geben. (Nach getaner Arbeit haben sich die Musiker dann auch ein kleines Nickerchen verdient.) Wer Lust hat sich auf fremde und leise Klänge einzulassen, der kann ich diese Cd wärmstens empfehlen. Weiter so, Susheela!

CD, 2000/2001, 12 Tracks, Label: Nada Productions

Antje Köhn

04.09.2001