HER
“Revolution“
Ein neues Album hat sie abgeliefert, Her aka Monique Staffile mit ihren Jungs, und das „and King’s County“ im Bandnamen weggelassen. Sehr revolutionär gibt sie sich, prangert im Titelsong Missstände in Amerika an, sieht sich, laut einem Interview, als Sprecherin vieler rebellischer Frauen, die sich nicht so äußern können wie sie. Auch musikalisch hat sie einiges weggelassen – nämlich die Countryelemente, größtenteils jedenfalls. Der bisher gefahrene Mix aus Rock, Country und Hiphop ist einem Rock-Elektronik-Gemisch gewichen, wahrscheinlich einem jüngeren Publikum und dessen Hörgewohnheiten geschuldet. Das klingt immer noch spannend, so im Titelsong, der mit Gesang und Banjo beginnt – eine Reminiszenz an Woody Guthries revolutionäre Folksongs. Bei „Crush“ kontrastiert sie sehr hübsch eine Kleinmädchenstimme mit ektronischem Riff. Ihre Stimme ist nicht „groß“, sie versteht sie aber genial einzusetzen, nicht zuletzt, wenn sie rappt. Und oft klingt das Ergebnis sehr poppig („YOU“) – und immer noch wie eine mutigere, exzentrische Schwester von Katie Perry. Alles sehr melodisch, mit hohem Wiedererkennungswert. Mir persönlich hat sie als leicht verschlampte „Trailer Park Queen“ besser gefallen – aber das ist natürlich Geschmackssache…
CD, 2016, 11 Tracks, Label: India Records
Fee Kuhn13.07.2016