Mothers

“Render Another Ugly Method“

Es scheppert, kracht, ist laut und chaotisch. Dann – oder auch fast gleichzeitig – ist es leise, harmonierend und beruhigend. Diese Gegensätze erschaffen einen Raum, in denen sich die neuen Songs von Mothers bewegen. Die junge Band liebt das Spiel mit den Extremen: Macht und Machtlosigkeit, Sein und nicht Sein, Distanz und Nähe. Front-Frau Kristine Leschper aus Georgia gründete die Band im Jahr 2013 zunächst als Solo-Projekt, bald darauf formte sich eine vierköpfige Band. Sie selbst spielt Gitarre, singt und schreibt die Songs. Gehaltvolle Texte lassen sich unumstritten zu den Stärken des neuen Albums „Render Another Ugly Method“ zählen. Der Körper und das Leben in einem Körper sind die zentralen Themen und ziehen sich wie ein roter Faden durch das Album: „I am excited by the prospect of living without a body“ oder „Tell me, are you not terrified of your body“. Jeder Track hat jedoch auch seinen ganz eigenen Sound. Ein weiterer inhaltlicher Bestandteil ist die Auseinandersetzung mit der Kunst des Schaffens und der künstlerischen Entwicklung. Leschper studierte selbst Kunst und geht so von ihren eigenen Erfahrungen aus. Ein Schaffensprozess kann von methodisch bis zu intuitiv reichen. Bei der Erschaffung des Albums wurde sich wohl beider Methoden bedient. Der hohe künstlerische Anspruch ist ihm in jedem Falle anzumerken. Welchen Anspruch hat Leschper aber an die Zuhörer*innen – welches Verständnis ihrer Musik fordert sie? Den Versuch zu wagen, die Musik von Mothers zu verstehen, ist auf jeden Fall empfehlenswert. Intuitives Hören ist jedoch auch erlaubt.

CD, 2018, 11 Tracks, Label: Anti

Jacqueline Larius

15.11.2018