Patrice Rushen

Was haben Will Smiths Film-Superhit “Men In Black” und “Fastlove” von George Michael gemeinsam? Genau, sie verwenden Samples von „Forget Me Nots“, einem der größten Hits von Soul- und R’n’B-Sängerin Patrice Rushen. Patrice – wer? Im Pop kommt es ja durchaus häufig vor, dass Interpret*innen bekannter sind als die Urheber*innen – zumindest in Bezug auf Rushen kann frau jetzt den eigenen Kenntnisstand auffrischen: Die Compilation „Remind Me“ versammelt ihre wichtigsten Aufnahmen für das Label Elektra aus den Jahren 1978 – 1984, überwiegend in 12“-Maxiversionen für ausgiebigen Hör- und Tanzgenuss.

Patrice Rushen begann ihre musikalische Laufbahn im Los Angeles der frühen Siebziger Jahre, zunächst als Jazzsängerin und -pianistin, bereits 1972 wurde sie auf dem Monterey Jazz Festival ausgezeichnet. Etwas später wechselte sie ins Pop- und Discofach, arbeitete mit namhaften Produzenten und Musikern zusammen, immer mit dem Ziel, zwar kommerzielle, aber anspruchsvolle Stücke zu schaffen – was Rushen definitiv gelang: Tracks wie „Haven’t You Heard“, „Feels So Real“ und natürlich „Forget Me Nots“ sind zeitlose Klassiker, die jederzeit für gefüllte Tanzflächen sorgen. Rushen brilliert aber nicht nur mit Disco, zu ihrem Repertoire gehören auch emotionale Balladen wie „Settle For My Love“, die ihre stimmliche Bandbreite eindrucksvoll belegen. Und nicht nur Will Smith und George Michael holten sich Inspiration bei Rushen: Auch Stars wie Mary J Blige, La Bouche und Mobb Deep samplen Teile ihrer Songs, was ja immer auch Respektsbekundung ist und die Musik in neue Zusammenhänge bringt. Patrice Rushen ist auch heute noch aktive Musikerin und Komponistin, unterrichtet Studierende am Berklee College und ist Mitglied der Jazz-Fusion-Band CAB – die luxuriös ausgestattete Compilation ist eine längst fällige Würdigung dieser so bedeutenden wie sympathischen Künstlerin.