Kari Bremnes

“Reise“

„Reisen ist wie ein Tor, durch das man die bekannte Wirklichkeit verlässt, um in eine unerforschte Wirklichkeit, die einem Traum gleicht, einzudringen.“ (Guy de Maupassant) Die vierzehn Geschichten auf „Reise“ erzählen von Fern- und Heimweh („Sangen Om Ka Ho Anna Drømte Om, Sangen Om Fyret Ved Tornehamn“), von angetretenen Reisen, und auch vom Ende allen Herumstreifens („Togsang“). Gleichzeitig berichtet dieses eindringliche Livealbum aber auch von der Reise, die Karin Bremnes’ Lieder durch die Zeit mit ihr genommen haben. Wenn man Kari Bremnes zuhört, wie sie alte Bekannte neu interpretiert, dann versteht man zudem, dass das Schicksal des Weltenbummlers ist, inmitten all der neuen und bunten Eindrücke in der Fremde sich selbst und den eigenen Wurzeln nie zu entkommen. „Ich bin froh, dass ich an einem Ort aufgewachsen bin, der mir in gewisser Weise Antworten gibt. Vor allem, wenn man jung ist, hat man oft Fragen und starke Emotionen, und die Landschaft hier hat mir immer Antworten gegeben,“ sagt Kari Bremnes selbst über die Lofoten. Und die Eindringlichkeit, Stärke, Klarheit, Gebrochenheit und Weite der Landschaft der Lofoten, findet sich wieder in der Stimme von Kari Bremnes, die sich in diesen eingefangenen Konzertmomenten wandelt wie das Wetter. Kari Bremnes’ „Reise“ endet nicht am Ziel, sondern wieder am Anfang bei der „Hurtigrute“. Ein beeindruckender Reisebericht aus dem Norden.

CD, 2007, 14 Tracks, www.karibremnes.no, Label: Strange Way Records

Nadine Hartung

25.02.2008