Nina Omilian

“Pure“

Wie der Titel – pure – so auch die Stimme der Sängerin. Klar, hell und rein klingt der Gesang von Nina Omilian auf ihrem Debüt-Soloalbum. Kein Wunder, die gebürtige Stuttgarterin ist ausgebildete Opernsängerin und beherrscht die Tonarten des Gesangs perfekt. Auf „pure“ hat die Sängerin ihre Lieblingslieder interpretiert. Die 13 Stücke auf dem Album sind in ihren Worten ihre persönliche „Einmal-Singen-Und-Sterben“-Charts. Ausgewählt hat sie einige bekannte Balladen von Sängerinnen wie Joni Mitchell, Kate Bush, Mary Black, Janis Ian („Man with a Child in His Eye“, „Jesse“), aber auch Randy Newmans „I Think It’s Going To Rain Today“ gehört zu Omilians Favoriten. Einflüsse von irischem Folk durchziehen das ganze Album und machen es zu einem melodisch-melancholischen Hörvergnügen. Hier ist nichts aufgeregt, von den Musikern gibt es keine gewagten Soli. Sie liefern den dezenten Musikteppich, auf dem die kristallklare Stimme der Sängerin schwebt.
Neben den gecoverten Songs ist auch eine Neukomposition zu hören, die gefühlvolle Ballade „Cloud“. Den Text dazu hat Nina Omilian selbst geschrieben, vertont hat es der schottische Gitarrist Ian Melrose, dessen ausdrucksstarkes Gitarrenspiel auch auf den übrigen Stücken des Albums zu hören ist. In diesem wie in den anderen Songs spielt das Thema Wasser eine bedeutende Rolle. Da verwundert es also nicht, dass die Sängerin auch ein Stück des Lyrikers Peter Sinfield in ihre Kollektion aufgenommen hat, ein Dichter, der bekannt ist für seine Sprache voller surrealer Bilder und seiner Vorliebe für die Motive Wasser und Meer.
Als Bonustrack präsentiert die Sängerin – auch hier wieder das Thema Wasser – „Diving Into Blue“, ein Lied, das sie als offizieller Song der Wasserspringen-Europameisterschaften 2013 gesungen hat.

CD, 2014, 13 Tracks, Label: time zone records

Tina Adomako

19.12.2014